Die Nase - Anatomie, Funktion und häufige Erkrankungen

29.06.2017
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Für viele Menschen stellt die Nase eines der wichtigsten optischen Erkennungsmerkmale dar. Sie befindet sich direkt im Zentrum des Gesichts und fungiert dabei als äußerer Teil der Atemwege. Darüber hinaus hat sie ebenfalls eine große Bedeutung für das Immunsystem des Körpers. Hinter ihr befindet sich der Rachen, der sowohl die Luftröhre als auch die Speiseröhre beinhaltet.

Sichtbar ist meist nur der äußere Teil der Nase, der aus den Nasenlöchernsowie die Nasenhöhle besteht. Als Teil des Gesichts verzieren viele Menschen dieses Sinnesorgan ebenfalls mit Schmuck, um ihre individuelle Persönlichkeit zum Ausdruck zu bringen. Dadurch erfüllt sie ebenfalls eine soziale Funktion. Der Begriff Nase leitet sich dabei von dem lateinischen Wort Nasus ab.

Artikelübersicht

Aufbau der Nase

Die Nase tritt in vielen unterschiedlichen Formen und Größen auf. Jeder Mensch verfügt über ein einzigartiges Exemplar. Dennoch besteht sie immer aus Knochen und Knorpeln. Sie verfügt weiterhin über einen äußeren sowie einen inneren Teil. Beide werden in die folgenden Areale unterteilt:

  • Nasenvorhof
  • Nasengang
  • Riechnerven
  • Dreiecksknorpel
  • Flügelknorpel
  • Septumknorpel
  • Nasenmuschel

Der äußere Teil der Nase

Die äußere Hülle des Riechorgans besteht hauptsächlich aus Knochen- und Knorpelgewebe. Mehrere starre Knochen, die über zahlreiche Fortsätze verfügen, bilden ihre Basis. Einige der Verlängerungen führen in den Oberkieferknochen, während andere in das Stirnbein eintreten. Direkt zwischen den Augen befindet sich weiterhin das sogenannte Nasenbein. Aufgrund seiner zentralen Lage ist es besonders häufig von Verletzungen und Brüchen betroffen.

Die Knochen nehmen lediglich sehr wenig Platz innerhalb der Nase ein. Ein deutlich größerer Teil wird von Knorpeln ausgefüllt. Diese sind sehr beweglich und schützen die Knochen vor Verletzungen. Die Nase verfügt jedoch nicht nur über einen einzigen zusammenhängenden Knorpel, sondern vielmehr über zahlreiche Einzelelemente, die in den meisten Fällen paarweise angelegt sind.

Der Dreiecksknorpel und der Nasenspitzenknorpel sind für die charakteristische Form der Nase verantwortlich. Beide schützen das Skelett und halten die Nase in Form. Die Flügelknorpel hingegen formen die Nasenflügel und geben diesen den notwendigen Halt. Darüber hinaus verfügt sie ebenfalls über den sogenannten Septumknorpel. Dieser entspringt dem Knochen und teilt die Nase in zwei unterschiedliche Räume.

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Der innere Teil der Nase

Direkt im Eingangsbereich befindet sich der Vorhof. Dieser erstreckt sich vom äußeren Ende des Nasenlochs bis zur Unterkante des Dreiecksknorpels. Er nimmt eine besondere Stellung in der Nase ein, da er im Gegensatz zu sämtlichen anderen Elementen nicht mit einer Schleimhaut ausgekleidet ist. Stattdessen verfügt er über gewöhnliche Gesichtshaut.

Hinter dem Vorhof befindet sich die Nasenhaupthöhle. Sie umfasst insgesamt drei Nasenmuscheln sowie die Knochenlamellen. Diese sind mit einer dicken Schleimhaut überzogen und ragen von der seitlichen Nasenwand in die Haupthöhle hinein. Durch ihren leistenartigen Aufbau vergrößern sie die Oberfläche der Nasenschleimhaut enorm und regulieren außerdem die Luftströme innerhalb der Nase.

Unter jeder der drei Nasenmuscheln verläuft jeweils ein Nasengang. Der untere der drei Gänge mündet in den Tränenkanal. Deshalb wird durch diesen ein Teil der Tränenflüssigkeit abgeleitet. Während der obere Gang lediglich mit einer Nasennebenhöhle verbunden ist, führt der mittlere Gang zu drei Nasennebenhöhlen. Im hinteren Teil der Nasenhaupthöhle befinden sich außerdem die beiden sogenannten Choanen. Bei diesen handelt es sich um Öffnungen, welche die Atemluft über die Luftröhre in die Lunge transportieren.

Nase und Nasenhöhle.png
Von Stopschnarchen de - http://stopschnarchen.de/wp-content/uploads/2014/03/nase-und-nasenh%C3%B6hle.png, CC BY-SA 3.0, Link

Funktionen der Nase

Die menschliche Nase übernimmt zahlreiche Funktionen. Dabei erfüllt sie neben wesentlichen biologischen auch soziale Aufgaben. Diese teilen sich vor allem in die folgenden Aspekte:

  • Anpassung der Atemluft
  • Identifikation von Gerüchen
  • Klang- und Stimmbildung

Die Anpassung der Atemluft

Durch das Einatmen frischer Luft gelangen ebenfalls Schmutzpartikel und Bakterien in die Nase. Aus diesem Grund fängt sie einen Großteil der unerwünschten Stoffe ab und transportiert diese wieder heraus. Deshalb stellen die Nasenhaare eine erste Barriere des Immunsystems dar. Weiterhin werden Fremdkörper durch den Niesreflex mit einem kräftigen Luftstoß wieder heraus befördert. Letztlich kleidet die Nasenschleimhaut eine Schicht aus sogenannten Flimmerhärchen aus. Diese in der Fachsprache als Zilien bezeichneten Haare transportieren mithilfe einer Wellenbewegung viele Erreger in den Rachen, sodass diese entweder heruntergeschluckt oder ausgehustet werden.

Grundsätzlich bevorzugt die Lunge warme und leicht angefeuchtete Luft. Aus diesem Grund versorgt die Nasenschleimhaut die vorbeiströmenden Luftmassen mit Flüssigkeit und wärmt sie mithilfe von Blutgefäßen an. Dadurch begünstigt die Nase eine optimale Verarbeitung der Atemluft in der Lunge.

Identifikation von Gerüchen

Weiterhin setzt der Mensch dieses Sinnesorgan auch zur Erkennung der unterschiedlichen Geruchsstoffe ein. Diese Funktion übernimmt die Riechschleimhaut im oberen Teil der Nase. Sie analysiert die Bestandteile der vorbeiströmenden Luft und leitet danach ein Signal an den Riechkolben weiter. Dort befinden sich Geruchsnerven, die die ausgegebenen Signale an das Riechzentrum im Gehirn weiterleiten. Obwohl dieser Vorgang komplex ist, geschieht er in wenigen Augenblicken. Auf diese Weise ermöglicht die Nase eine schnelle Analyse der vorhandenen Duftstoffe, sodass sich der Körper von übelriechenden Stoffen, die als potentiell giftig eingestuft werden, entfernt.

Klang- und Stimmbildung

Letztlich spielt die Nase auch bei der Kommunikation eine entscheidende Rolle. Sie dient dem Körper als Resonanzraum und ermöglicht dadurch die Bildung von komplexen Klängen. Auf diese Weise trägt sie stark zur Stimmbildung bei und erlaubt eine bessere Kommunikation. Diese Funktion wird immer dann spürbar, wenn die Nase durch einen Schnupfen verstopft ist. In diesen Situationen hört sich die menschliche Stimme meist sehr dumpf an und die Bildung vereinzelter Laute fällt den Betroffenen schwer.

Häufige Erkrankungen der Nase

Bakterien und Viren greifen jeden Teil der Nase an und verursachen teilweise schwere Erkrankungen. Grundsätzlich werden diese in Erkrankungen der äußeren Nase, der inneren Nase und der Nasennebenhöhlen eingeteilt.

Zu den Nasenerkrankungen zählen unter anderem:

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Erkrankungen der äußeren Nase

Im Bereich der äußeren Nase treten vor allem Missbildungen und Hauterkrankungen auf. Dazu gehören neben Nasenfisteln und -zähnen ebenfalls die sogenannten Nasenspalten. Viele Deformierungen werden durch eine Erbkrankheit verursacht. Darüber hinaus sind in einigen Fällen jedoch auch Viren oder Unfälle für sie verantwortlich. Weiterhin leiden viele Menschen im Laufe ihres Lebens an Nasenfurunkeln. Diese verursachen neben einer starken Rötung auch eine Schwellung des gesamten Gesichts. Gleichzeitig gehen Nasenfurunkel mit starken Schmerzen und hohem Fieber einher. Da der in den Furunkeln gebildete Eiter über die Blut- und Lymphbahnen auch in das Gehirn gelangt, verläuft diese Hauterkrankung in einigen Fällen sogar tödlich.

Erkrankungen der inneren Nase

Die innere Nase befallen hingen vor allem ungefährliche Erkrankungen. Diese gehen grundsätzlich mit einer Behinderung der Nasenatmung einher. Neben Entzündungen und Schnupfen lösen sie jedoch oftmals auch Nasenbluten aus. Dabei schwellen die Blutgefäße in der ausgetrockneten Nasenschleimhaut so stark an, dass sie aufplatzen. Deutlich seltener stammen die Blutungen aus den hinteren Bereichen der Nase. Diese Fälle sind jedoch sehr gefährlich, da sie zu einem starken Blutverlust führen können.

Erkrankungen der Nasennebenhöhlen

Letztlich greifen Krankheiten auch die Nasennebenhöhlen an. Dazu gehören vor allem die Grippe und die Nasennebenhöhlen-Entzündung. Diese Krankheiten behindern die Atmung sehr stark, sodass sie stets ärztlich behandelt werden müssen.

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