Femto-LASIK: Spezialisten & Behandlungsinfos

Femto-LASIK ist eine der wichtigsten Methoden der refraktiven Chirurgie. Ziel des Eingriffs ist die Neumodellierung der Hornhaut des Auges zur Korrektur bestehender Fehlsichtigkeiten. Der Femto-LASIK-Eingriff erfolgt ausschließlich mit Laser: Zum Einsatz kommen der Femtosekundenlaser und der Excimerlaser. Femto-LASIK kann bei Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und Astigmatismus angewendet werden.

Hier finden Sie weiterführende Informationen sowie ausgewählte Spezialisten und Zentren für Femto-LASIK.

Empfohlene Spezialisten für Femto-LASIK

Artikelübersicht

FEMTO-Lasik - Weitere Informationen

Definition: Femto-LASIK

Femto-LASIK ist ein Verfahren der Refraktiven Chirurgie, mit dem sich Fehlsichtigkeiten korrigieren lassen. Mittels Femto-LASIK können Mediziner bspw.

behandeln.

Im Gegensatz zur Standard-LASIK erfordert die Femto-LASIK-Methode keinen mechanischen Schnitt in der Hornhaut. Bei der Standard-LASIK nutzt der Arzt dafür ein mechanisches Präzisionsgerät. Bei Femto-LASIK kommt zum Schneiden der Hornhautlamelle ein Femtosekundenlaser zum Einsatz. Die Femto-LASIK ist daher für die Hornhaut sehr schonend.

Die Abkürzung LASIK ist eine Bildung aus den Anfangsbuchstaben von Laser-Assisted in situ Keratomileusis. Das bedeutet so viel wie „Formen der Hornhaut an Ort und Stelle mithilfe von Laser“. Femto steht für den Femtosekundenlaser.

Femtosekundenlaser (Femto-LASIK) / Quelle: Wikipedia
Femtosekundenlaser zur refraktiven Chirurgie; Von Philos2000 - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link

Ziel der Femto-LASIK: Scharfe Sicht ohne Brille

Zweck der Operation ist, fehlsichtigen Patienten gutes Sehen ohne Sehhilfen zu ermöglichen.

Ursache für Kurzsichtigkeit bzw. Weitsichtigkeit ist die falsche Brechkraft des Auges. Dabei spielt die Hornhaut, bzw. die Hornhautwölbung eine wichtige Rolle. Sie bricht das ins Auge fallende Lich. Die Brechkraft ist bei diesen Fehlsichtigkeiten im Verhältnis zur Länge des Augapfels zu hoch/zu niedrig.

LASIK ändert durch einen präzise dosierten Gewebeabtrag die Hornhautwölbung:

  • Gewebeabtrag in der Hornhautmitte flacht die Hornhaut ab, reduziert ihre Brechkraft und so eine bestehende Kurzsichtigkeit.
  • Gewebeabtrag zum Rand der Hornhaut hin vergrößert Wölbung und Brechkraft und wirkt einer Weitsichtigkeit entgegen. Bei Astigmatismus kann LASIK die unregelmäßige Wölbung der Hornhaut normalisieren.

Femto-LASIK im Vergleich mit PRK

Das LASIK-Verfahren wurde 1989 als Alternative zur photorefraktiven Keratektomie (PRK) entwickelt. Femto-LASIK gibt es seit 2001.

Bei der PRK wird nach Entfernung des hauchdünnen Hornhautepithels mit dem Laser direkt auf der Oberfläche der Hornhaut gearbeitet. Nach der Operation ist die Hornhaut quasi eine offene Wunde, bis das Hornhautepithel nachgewachsen ist.

Während einiger Tage empfinden PRK-Patienten durch die exponierten Nervenenden in der Hornhaut recht starke Schmerzen. Aufgrund der erhöhten Infektionsgefahr müssen Verbandskontaktlinsen getragen werden.

Mit dem LASIK-Verfahren gelang es, diese Probleme erfolgreich zu vermeiden. Hier wird zu Beginn der Prozedur nicht nur das Hornhautepithel entfernt, sondern eine Art etwas dickerer „Deckel“ hergestellt: Der sogenannte Flap (englisch: Klappe). Diesen Flap schneidet der Arzt samt Epithel aus den oberen Hornhautschichten.

Der etwa einen Zehntelmillimeter dicke Flap wird nach abgeschlossener Laserbehandlung wieder aufgesetzt. Auf diese Weise ist die Hornhaut nach dem Lasern wie durch einen natürlichen Wundverband geschützt. Ein Augenverband ist – außer beim Schlafen – gewöhnlich bereits am Tag nach dem Eingriff nicht mehr nötig. Schmerzen treten kaum auf.

Ein weiteres Plus der Methode: Der Erfolg stellt sich deutlich schneller ein. Die meisten Patienten können kurz nach der Operation wieder problemlos sehen. Die Verbesserung ihrer Sehschärfe bemerken sie ebenfalls sofort. So können ohne Weiteres beide Augen gleichzeitig behandelt werden.

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Diese Vorteile haben dazu geführt, dass sich LASIK schnell durchsetzte. Die Datenbank EUREQUO sammelte zwischen 2004 und 2014 Informationen zu mehr als 27000 refraktärchirurgischen Eingriffen. Nach diesen Daten erreichte LASIK 2007 mit einem Anteil von 85 Prozent unter allen Brille-weg-Operationen den Höhepunkt seiner Popularität in Europa.

Ab dann sanken allerdings sowohl Absolutwerte als auch relativer Anteil wieder auf 40 Prozent in 2014. Seitdem erlebt die Photorefraktive Keratektomie eine Renaissance.

Vor der Behandlung

Sofern Ihnen bisherige Brillenwerte vorliegen oder Sie einen Brillen-/Kontaktlinsen-Pass besitzen, bringen Sie diese zur Untersuchung mit. Das gilt auch für Befundberichte Ihres Augenarztes. Am Voruntersuchungstag und am OP-Tag sollten Sie außerdem kein Augen-Make-up verwenden.

Die Voruntersuchung vor der Femto-LASIK dauert in der Regel zwei bis drei Stunden und beinhaltet eine Reihe von Messungen. Der Arzt vermisst vor der Femto-LASIK-Behandlung den Brechfehler des Auges sowie die Hornhautdicke und das Hornhautprofil.

Ein Computerprogramm berechnet für jeden Punkt der Hornhautoberfläche den nötigen Gewebeabtrag zur Herstellung der gewünschten Wölbung. Diese Daten steuern während der Operation die Bewegung und Aktivität des computerkontrollierten Lasergeräts.

Vor der Femto-LASIK sollten Sie zwei Wochen lang keine Kontaktlinsen tragen: Bei den Messungen kommt es auf jeden hundertstel Millimeter an und das Tragen von Kontaktlinsen verfälscht die Messergebnisse.

Nach der Untersuchung wird eine ausführliche Beratung erfolgen.

Wegen der Pupillenerweiterung können Sie nach der Untersuchung für den Rest des Tages nicht mehr scharf sehen. Deswegen dürfen Sie dann nicht mehr Auto fahren. Ihre Begleitperson kann während den Messungen und der Beratung dabei sein.

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Die Refraktive Chirurgie inkl. der Femto-LASIK korrigiert Fehlsichtigkeiten des Auges © reineg / Fotolia

Ablauf der Femto-LASIK-Behandlung

Unmittelbar vor dem kurzen Eingriff wird das Auge betäubt und ein Lidsperrer angesetzt, der die Augenlider geöffnet hält.

Der Eingriff erfolgt komplett computergesteuert. Der Operateur kontrolliert den Fortgang der Prozedur über ein Operationsmikroskop, dessen Bild auf einen Monitor übertragen wird. Im ersten Schritt der Operation wird mit dem Femtosekundenlaser der Flap geschnitten.

Der Femtosekundenlaser ist ein Infrarotlaser. Er perfortiert die Hornhaut mit extrem kurzen Energiepulsen so, dass sich die oberste Schicht wie ein Deckel (Flap) zur Seite klappen lässt.

Der Rest der Prozedur läuft ab wie bei einer PRK: Das freigelegte Hornhautinnere wird mit den UV-Lichtpulsen eines Excimer-Lasers an tausenden dicht benachbarten Punkten präzise neu modelliert. Eine Eyetracking-Rückkopplung sorgt dafür, dass sich der Laser bei Augenbewegungen mitbewegt.

Nach kaum einer Minute ist dieser zentrale Schritt der Operation beendet. Die Hornhaut wird gespült, getrocknet und mit dem Flap bedeckt.

Meist wird die Augenhöhle direkt nach der Operation mit einem durchsichtigen Verband geschützt. Von Anfang bis Ende dauert die Femto-LASIK-Behandlung pro Auge etwa eine Viertelstunde. Schon am nächsten Tag haben die Patienten gewöhnlich gute Sicht und einen ersten Eindruck von ihrem verbesserten Sehvermögen.

Nachbehandlung nach der Femto-LASIK

Für die erste Woche nach der Femto-LASIK-Operation werden antibiotische und benetzende Augentropfen angewandt. Die benetzenden, pflegenden Tropfen sind 4 bis 6 Wochen nach dem Eingriff zu empfehlen, bei Bedarf auch Augengele oder -salben.

Nach ein bis zwei Tagen wird häufig schon eine recht gute, und innerhalb eines Monats eine stabile Sehschärfe erreicht.

Die meisten Patienten bemerken lediglich ein leichtes Fremdkörpergefühl in den ersten Tagen nach der Femto-LASIK. Vermehrte Blendung und verminderte Nachtsehschärfe sind häufig in den ersten Wochen zu beobachten. Sie können besonders bei Patienten mit sehr großen Pupillen und höheren Korrekturen auftreten.

Die erste Nachkontrolle findet am folgenden Tag in der Klinik statt. Nach circa einer Woche kommen Sie zur Folgeuntersuchung, die Abschlussuntersuchung erfolgt nach zwei bis drei Monaten. Die Folgeuntersuchungen kann natürlich auch Ihr Augenarzt übernehmen.

Nachteile und Risiken von LASIK und Femto-LASIK

LASIK und Femto-LASIK haben gegenüber der PRK aber auch Nachteile. Die Heilung nach der PRK mag langsam sein, aber dafür ist sie irgendwann tatsächlich abgeschlossen.

Die Schwachstelle von LASIK sind die Flap-Komplikationen. Das innere Hornhautgewebe kann sich nicht wirklich regenerieren (sonst würde das Augenlasern gar nicht funktionieren). Daher bleibt auch die Stelle, an der die Hornhaut durchtrennt wurde, langfristig stets ein wenig instabil.

Durch den Schnitt können Keime ins Innere der Hornhaut dringen. Die Hornhautepithel kann in die unteren Hornhautschichten einwachsen und das glasklare Gewebe trüben. Außerdem gibt es immer wieder Fälle, in denen sich der LASIK-Flap noch Jahre nach der Operation plötzlich wieder löst.

Ferner birgt die Durchtrennung der Hornhautnerven beim Schneiden des Flaps ein gewisses Schadenspotenzial: Der Hornhaut fehlt oft längere Zeit, in einigen Fällen sogar permanent, die Sensibilität zur Messung ihres Befeuchtungszustands. Daher fehlen die Signale an die Tränendrüse zur Produktion von Tränenflüssigkeit.

Das Ergebnis sind trockene Augen, ein Leiden, das sich bei vielen Betroffenen durch Augentropfen in Schach halten lässt. In seltenen Fällen kann können sich trockene Augen aber auch zu einer schweren Krankheit entwickeln: Sie bedroht das Sehvermögen und verursacht chronische Schmerzen.

Was ist nach der Femto-LASIK-Behandlung zu erwarten?

In der Woche nach dem Eingriff können

  • leichte bis moderate Schmerzen,
  • brennende und tränende Augen,
  • ein Fremdkörpergefühl,
  • verschwommenes Sehen und
  • Lichtempfindlichkeit

auftreten. Trockene Augen und Probleme mit der Nachtsicht (Blendempfindlichkeit, Halos um Lichtquellen) sind im ersten und zweiten Monat nach der Operation normal. Manchmal halten sie allerdings auch länger an. Die Nachtsichtprobleme hängen mit einer Narbenbildung an den Flap-Rändern zusammen.

Das optische Ergebnis stabilisiert sich in den Wochen nach dem Eingriff. In dieser Zeit sind noch Fluktuationen der Sehschärfe zu erwarten.

  • Letztlich haben etwa 95 Prozent der LASIK-Patienten nach dem Eingriff eine wesentlich bessere Sehschärfe als zuvor.
  • Etwa 15 Prozent erreichen allerdings keine völlige Brillenfreiheit. Sie benötigen zumindest für anspruchsvolle Sehaufgaben noch immer eine Sehhilfe.
  • Flap-Komplikationen (siehe oben) sind bei etwa 0,4 Prozent der Patienten zu erwarten.

Die dramatischste Komplikation von Augenlaser-Operationen ist die Hornhautektasie. Das ist eine Destabilisierung des Hornhautgewebes, die eine zunehmende Verformung der Hornhautoberfläche mit sich bringt. Parallel dazu verschlechtert sich die Sehschärfe.

Hornhautektasie tritt bei 0,04 bis 0,6 Prozent der Augenlaser-Patienten auf – manchmal erst Jahre nach dem Eingriff.

Vorübergehende mögliche Begleiterscheinungen während des Heilungsprozesses nach der Femto-LASIK

  • Erhöhte Licht- und Blendempfindlichkeit, möglicherweise auf Dauer,
  • vorübergehende Überkorrektur,
  • Brennen, Jucken, Fremdkörpergefühl aufgrund trockener Augen,
  • gestörte Zusammenarbeit beider Augen.

Ab dem 40. Lebensjahr wird gegebenenfalls eine Lesebrille für den Nahbereich nötig. Diese sollten Sie dann auch tragen.

Mögliche Komplikationen bei der Femto-LASIK

  • Über- oder Unterkorrektur mit der Notwendigkeit einer weiteren Operation oder korrigierenden Gläsern.
  • Verlust der Sehkraft: Es ist nicht mit letzter Sicherheit auszuschließen, dass eine LASIK - z.B. durch eine medikamentös unbeherrschbare Infektion - den Verlust der Sehkraft zur Folge hat.
  • Erhöhte Licht- und Blendempfindlichkeit – möglicherweise auf Dauer.
  • Verminderte Nachtsehschärfe – möglicherweise auf Dauer.

Außerdem können Spätkomplikationen auftreten. PRK/ LASIK sind "relativ" neue Behandlungsmethoden. Es lässt sich nicht mit letzter Sicherheit ausschließen, dass es in späteren Jahren zu Komplikationen kommt. So könnte die Hornhaut geschwächt werden (Keratektasie), was mit deutlicher Sehverschlechterung einhergeht.

Auch bei komplikationslosem Verlauf bestehen bei der operativen Korrektur von Fehlsichtigkeiten prinzipielle Probleme. So kommt es bei der für die jeweilige Korrektur notwendigen Abflachung oder Aufsteilung der Hornhaut möglicherweise zu einer Verschlechterung der optischen Abbildungsqualitäten der Hornhaut.

Das bedeutet auch eine Verminderung der bestkorrigierten Sehschärfe gegenüber dem Zustand vor der Femto-LASIK-Operation. Dies aber umso mehr, wenn es zu Heilungsverzögerungen der Hornhautlamelle, Falten- oder Narbenbildung kommt.

Unter bestimmten anatomischen Gegebenheiten des Auges kann es zu Schwierigkeiten bei der Präparation der Hornhautlamelle kommen. Das Risiko besteht vor allem bei der Mikrokeratom-LASIK. Dies kann zu einer Unterbrechung oder Neuplanung des Eingriffs führen oder eine andere Methode ratsam erscheinen lassen. Durch Einsatz des Femtosekundenlasers bei der Femto-LASIK kann diese Komplikation nahezu vollständig ausgeschlossen werden!

Für wen ist Femto-LASIK geeignet?

Femto-LASIK ist in der Regel für Fehlsichtige mit

  • Myopie (Kurzsichtigkeit) bis ca. -9 Dioptrien
  • Hyperopie (Weitsichtigkeit) bis ca. +4 Dioptrien
  • Astigmatismus (Hornhautverkrümmung) bis +/- 3 Dioptrien

geeignet. Weitere Voraussetzungen sind

  • stabile (nicht fortschreitende) Fehlsichtigkeit,
  • Hornhautdicke nicht unter 480 Mikrometer,
  • keine systemischen Erkrankungen wie Rheuma oder Diabetes,
  • Keine entzündlichen oder degenerativen Hornhauterkrankungen, insbesondere kein „schlafender“ Keratokonus (fortschreitende Ausdünnung und Vorwölbung der Hornhaut).

Grundsätzlich ist Femto-LASIK für geeignete Patienten eine bewährte, gut erforschte und relativ sichere Methode zur dauerhaften Korrektur leichter bis moderater Fehlsichtigkeiten.

Fazit zur Femto-LASIK

Die LASIK wird seit über 20 Jahren, als das fortgeschrittenste, meist verwendete Verfahren zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten durchgeführt. In der Kombination aus mikrochirurgischer Schnitttechnik und Gewebeverdampfung durch den Excimer-Laser werden besonders rasche und genaue Ergebnisse erreicht. Die Vorteile sind:

  • großer Korrekturbereich,
  • schnelle Regeneration der Sehschärfe,
  • schmerzfreie Heilphase,
  • stabile Ergebnisse.
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