Schenkelhalsfraktur: Spezialisten und Informationen

24.03.2023
Prof. Dr. med Rüdiger Smektala
Medizinischer Fachautor

Der Oberschenkelhalsbruch ist die häufigste Fraktur des Oberschenkelknochens. Er wird auch Schenkelhalsfraktur oder Femurhalsfraktur genannt. Vor allem ältere Menschen sind davon betroffen, insbesondere Frauen. Die meisten Betroffenen leiden zudem an Osteoporose. Der Oberschenkelhalsbruch ist eine ernst zu nehmende Verletzung, heutzutage sterben aber kaum noch Menschen an den Folgen.

Im Folgenden finden Sie weitere Informationen sowie ausgewählte Schenkelhalsfraktur-Spezialisten.

ICD-Codes für diese Krankheit: S72.0

Empfohlene Schenkelhalsfraktur-Spezialisten

Artikelübersicht

Wie häufig kommt ein Oberschenkelhalsbruch vor?

Fast 100.000 Menschen erlitten im Jahr 2007 einen Oberschenkelhalsbruch. Die meisten mussten deswegen operiert werden.

Mehr als 45 Prozent dieser Patienten waren älter als 80 Jahre, die Mehrzahl waren Frauen. Das zeigt deutlich, dass ein Oberschenkelhalsbruch eine typische Verletzung des älteren Menschen, insbesondere der älteren Frau, ist.

Vor 50 Jahren führte ein Oberschenkelhalsbruch bei einem älteren Menschen fast immer zu Bettlägerigkeit und bald darauf zum Tod. Mittlerweile haben sich die Verhältnisse zugunsten der Patienten verändert. Heute stehen Operationsmethoden zur Verfügung, mit denen sich eine Bettlägerigkeit meistens verhindern lässt.

Was sind die Ursachen des Oberschenkelhalsbruchs?

Ein Oberschenkelhalsbruch ist meistens die Folge eines Sturzes. Sehr oft sind die Betroffenen an Osteoporose erkrankt, einer Erkrankung, durch die Knochen poröser und damit instabiler werden. Man spricht auch von Knochenschwund.

Osteoporose tritt vor allem im höheren Lebensalter auf, und Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer. Die Knochen von Menschen mit Osteoporose brechen deutlich schneller als gesunde Knochen. Deswegen reicht oft schon ein leichter Sturz aus, der dann zu einem Oberschenkelhalsbruch führen kann.

Durch welche Symptome äußert sich ein Oberschenkelhalsbruch?

Zu den Symptomen einer Schenkelhalsfraktur zählen Schmerzen im Bereich von Hüfte und Leiste. Betroffene können ihre Hüfte auch nicht mehr belasten.

Das betroffene Bein wirkt kürzer als das andere und ist nach außen gedreht (Außenrotationsfehlstellung).

Die operative Therapie eines Oberschenkelhalsbruchs

Nach dem Sturz und der Diagnose eines Oberschenkelhalsbruchs sollte sich der Patient schnell einer Operation unterziehen.

Die meisten Patienten erhalten dann ein künstliches Hüftgelenk, eine Hüft-Endoprothese. Diese Hüftprothese erlaubt es ihnen, unmittelbar nach der Operation das Bett zu verlassen und das zuvor verletzte Bein wieder voll zu belasten. Zunächst benötigt der Patient dafür Gehstützen.

Der Krankenhausaufenthalt ist meistens kurz, die Patienten verbringen ca. 2 Wochen im Krankenhaus. Danach erfolgt eine krankengymnastische Behandlung.

Oberschenkelhalsbruch
Ein Oberschenkelhalsbruch betrifft vor allem ältere Frauen © Henrie | AdobeStock

Nach der Operation einer Schenkelhalsfraktur

Die Patienten absolvieren nach einer Operation am Hüftgelenk häufig eine Rehabilitation. Deshalb arbeiten Unfallchirurgen und Altersmediziner in der Betreuung der älteren Menschen eng zusammen. Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, die Rückkehr in ein selbstständig geführtes Leben zu ermöglichen. Die Patienten sollen schnellstmöglich in die gewohnte Umgebung der eigenen Wohnung zurückkehren.

So endet der stationäre Aufenthalt nach einem Schenkelhalsbruch oft in einem sanften Übergang aus dem Krankenhaus z. B. in einer geriatrischen Tagesklinik. Dort kann ein langsamer Übergang in den gewohnten Alltag gestaltet werden.

Auch wenn medizinisch keinerlei Komplikationen auftreten, versterben immer noch 20 Prozent der Patienten im ersten Jahr nach der Schenkelhalsfraktur. Die Gründe für diese Tatsache sind noch nicht geklärt. Das Phänomen wird nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Mittel- und Westeuropa sowie in Nordamerika beobachtet.

Zu dieser Frage wird intensiv durch Ärzte und Krankenkassen geforscht.

Erkenntnisse zum Oberschenkelhalsbruch

Heute ist der Oberschenkelhalsbruch nach wie vor eine ernstzunehmende Verletzung. Die unfallchirurgischen und altersmedizinischen Probleme, die sie mit sich führt, sind aber beherrschbar. 

Es sterben kaum noch Menschen im Krankenhaus an den Folgen des Schenkelhalsbruches. Komplikationen treten nach der OP auch nur selten auf.

Die Vorbeugung der Oberschenkelhalsfraktur

Wenn Osteoporose frühzeitig erkannt wird, kann man einer Verschlechterung mit

  • Gymnastik,
  • altersangepasstem Sport und
  • einer Medikation

entgegenwirken. In vielen Fällen wird die Osteoporose jedoch erst diagnostiziert, wenn ein Schenkelhalsbruch oder andere Frakturen bereits aufgetreten sind.

Eine erstmals auftretende Sturzneigung durch Schwindel muss ebenfalls sofort durch den Hausarzt abgeklärt werden. So besteht die Chance, die Sturzhäufigkeit, falls möglich, zu vermindern.

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