Psychose - Spezialisten und Informationen zu psychotischen Störungen

11.10.2023
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Schizophrenie und andere psychotische Störungen äußern sich durch Halluzinationen, Wahnvorstellungen, sonderbares Denken und unangemessenes Verhalten. Neben der Schizophrenie gibt es noch andere psychotische Störungen.

Im Folgenden finden Sie weitere Informationen zu psychotischen Störungen sowie ausgewählte Psychose-Spezialisten.


ICD-Codes für diese Krankheit: F23, F24, F25, F28, F29

Empfohlene Psychose-Spezialisten

Artikelübersicht

Arten psychotischer Störungen

Zu den psychotischen Störungen (Psychosen) gehören:

  • Schizotype Störung

Eine Störung, die mit sonderbarem Verhalten und ungewöhnlichen Gedankengängen und Stimmungen einhergeht. Es sind keine eindeutigen und charakteristischen Symptome einer Schizophrenie vorhanden. Der Verlauf ist chronisch, die Behandlung schwierig. Einzelne Patienten sprechen auf Neuroleptika an.

  • Anhaltende wahnhafte Störung (Paranoia)

Die Paranoia ist meist chronisch und zeigt sich durch eine einzelne Wahnidee oder mehrere zusammenhängende Wahninhalte („systematisierter Wahn“). Bekannte Formen sind der Verfolgungswahns, der Eifersuchts- oder Liebeswahn.

Menschen, die an Verfolgungswahn leiden, denken, sie würden verfolgt.  Der Liebeswahn ist die wahnhafte Überzeugung, von einer bestimmten Person verehrt oder geliebt zu werden. Die Überzeugung hat keinen realen Zusammenhang. Sie beruht meist auf Annahmen. Einmalige Blicke und Gesten werden überinterpretiert. 

PsychoseDrogen sind die häufigste Ursache für eine Psychose @ alexkoral /AdobeStock

  • Vorübergehende akute psychotische Störungen

Sie dauern meist kürzer an (etwa vier Wochen) und haben einen gutartigen Krankheitsverlauf mit typischen schizophrenen Symptomen. Meist beginnt die Störung abrupt und akut.

  • Induzierte wahnhafte Störung (Folie à deux)

Folie à deux liegt vor, wenn ein gesunder Mensch wahnhafte Überzeugungen von einem psychisch Kranken übernimmt. Betroffen sind oft die Ehepartner.

  • Schizoaffektive Störungen

Eine schizoaffektive Störung liegt dann vor, wenn Psychose und Stimmungsschwankungen nebeneinander bestehen. 

Stimmungsschwankungen können depressiv oder manisch sein. Charakteristisch für eine Psychose sind Wahnvorstellungen, Halluzinationen, desorganisiertes Denken und Sprechen und ein unangemessenes Verhalten.

Daher unterteilen Spezialisten die schizoaffektive Störung weiterhin in:

  • schizoaffektive Störung, gegenwärtig manisch (F 25.0)
  • schizoaffektive Störung, gegenwärtig depressiv (F 25.1)
  • gemischte schizoaffektive Störung (F 25.2)
Frau mit PsychoseDie erste Psychose tritt meist zwischen 12 und 29 Jahren auf, Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen @ Photographee.eu /AdobeStock

Häufigkeit und Prognose von psychotischen Störungen

Psychotische Erkrankungen sind seltener als Schizophrenien und haben eine bessere Prognose. Generell gilt: Je ausgeprägter die schizophrene Symptomatik ist, desto schlechter ist die Langzeitprognose.

Etwa 20 Prozent der Patienten haben einen chronischen Verlauf, bei den übrigen kommt es zu wiederholten Krankheitsphasen. Bei einem Langzeitverlauf von 25 Jahren zeigen sich im Durchschnitt 6 Wiedererkrankungen.

Behandlung psychotischer Störungen

Je nach Ausprägung behandeln Ärzte eine psychotische Störung folgendermaßen:

  • Schizodepressive Störungen: Mit Neuroleptika
  • Schizomanische Episoden: Neuroleptika und Stimmungsstabilisierer. 
  • Zur Vorbeugung weiterer Krankheitsphasen: Eine Kombination aus Stimmungsstabilisierer und Neuroleptika
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