Enuresis - Spezialisten und Informationen

20.10.2023
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Kinder lernen erst nach einiger Zeit, ihre Blase – und somit auch den Harndrang – zu kontrollieren. Von daher ist es ganz normal, dass Kinder sich manchmal während der Nacht einnässen. Diese Phase kann bis zum fünften Lebensjahr andauern. Nässen sich Kinder jedoch auch nach diesem Zeitraum noch ein, spricht man von einer Enuresis. In der Regel ist dies kein Grund zur Sorge, da Eltern die Beschwerden oft schnell in den Griff bekommen. Wichtig ist es, mit einem Kinderarzt die Gründe zu ermitteln, um eine geeignete Therapie zu finden.

Im Folgenden finden Sie weitere Informationen sowie ausgewählte Enuresis-Spezialisten.
ICD-Codes für diese Krankheit: F98.0

Empfohlene Enuresis-Spezialisten

Artikelübersicht

Was ist eine Enuresis?

Die Enuresis lässt sich am besten mit dem Wort „Bettnässen“ beschreiben.

Grundsätzlich muss man mehrere Formen unterscheiden: 

  • Die primäre Enuresis liegt dann vor, wenn das Kind älter als 5 Jahre ist und noch nie trocken war.
  • Die sekundäre Enuresis besteht, wenn das Kind bereits mehr als sechs Monate trocken war und danach wieder einnässt.

Weiters unterscheiden Experten die monosymptomatische Enuresis und die nicht-monosymptomatische Enuresis:

  • Bei der monosymptomatischen Variante nässt das Kind nur nachts ein und zeigt auch sonst keine weiteren Symptome.
  • Bei der nicht-monosymptomatischen Variante kann das Einnässen auch am Tag geschehen. Begleitend dazu können sich andere Symptome zeigen, die auf eine Störung der Blasenfunktion hindeuten.

Wie entsteht eine Enuresis?

Es gibt verschiedene Gründe, die dieses Beschwerdebild hervorrufen können:

  • Einerseits kann es sich um eine ungefährliche, verspätete Entwicklung handeln. Ist dies der Fall, wird das Kind ein wenig später trocken sein, als es die medizinische Statistik vorgibt.
  • Es können körperliche Ursachen vorliegen: Wie etwa eine Störung von flüssigkeitsregulierenden Hormonen, eine zu kleine Blase oder allgemeine Spätentwicklungen der Blase.
  • Oft spielen seelische Faktoren bei der Enuresis eine Rolle. Vor allem wenn eine sekundäre Enuresis vorliegt. War ein Kind schon einmal trocken und nässt plötzlich wieder ein, kann das ein Anzeichen für psychische Probleme sein. Schicksalsschläge, Veränderungen im familiären Umfeld oder andere Ereignisse, die die Psyche belasten, können für eine Enuresis verantwortlich sein.
Enuresis BubEnuresis betrifft 30% der Kinder mit 4 Jahren, 10% mit 7 Jahren, 3% mit 12 Jahren und 1% mit 18 Jahren (Quelle: MSD Manual) @ Tomsickova /AdobeStock

Behandlung einer Enuresis

Kommt es nach dem fünften Lebensjahr zum Bettnässen, dann sollte ein Arzt die Gründe feststellen.

Bei einer primären Enuresis kann es sich lediglich um eine Entwicklungsstörung handeln, die körperlich oder hormonell bedingt sein kann. Das bedeutet, dass gar keine Behandlung nötig ist, da sich diese Faktoren meist von selbst regulieren. Die Statistik besagt, dass das Einnässen nach dem fünften Lebensjahr jährlich um etwa 15 Prozent sinkt. Dennoch ist Vorsicht geboten: Natürlich schämen sich Kinder für das Bettnässen, je älter sie werden. Dies kann zu psychischem Druck oder aber auch zu Anomalien im Verhalten führen.

Nässt Ihr Kind auch nach dem fünften Lebensjahr ein, dann sollten Sie Ihr Kind gründlich untersuchen lassen. Hier sollten Eltern nicht abwarten und einen Kinderarzt aufsuchen. 

Ein Arztgespräch kann Sie als Elternteil beruhigen und schafft für Ihr Kind eine entspannte Atmosphäre. Denn Eltern und Kinder leiden gleichermaßen unter Enuresis. Machen Sie sich als Elternteil keine Vorwürfe und schämen Sie sich nicht für Ihr Kind.

Belohnen Sie stattdessen Ihr Kind, wenn es nicht eingenässt hat. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind seinen Durst nicht erst am Abend stillt. Denn dann ist die Blase in der Nacht überlastet.

Beobachten Sie die Situation und achten Sie darauf, dass Ihr Kind auch untertags genug trinkt. 

Vermuten Sie, dass das Einnässen Ihres Kindes seelische Ursachen hat, dann suchen Sie einen Kinderpsychologen auf.

Mögliche Behandlungsmethoden bei Enuresis sind:

  • Beratung durch einen Arzt
  • Markieren der „trockenen“ Tage mit Belohnung
  • Für eine entspannende Atmosphäre sorgen
  • Gegebenenfalls Gespräche mit einem Kinderpsychologen

Prognose bei einer Enuresis

Zwar nässt auch ein Prozent der Erwachsenen noch ein, jedoch gilt die Prognose bei einer Enuresis als gut. Oft können einige wenige Maßnahmen helfen, die Enuresis in den Griff zu bekommen.

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