Fußerkrankung - Informationen & Spezialisten

26.10.2021
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Sie tragen uns Tag für Tag durchs Leben, aber meist bemerken wir erst, wie wichtig sie für die Gesundheit sind, wenn es Probleme gibt: Füße sind komplexe Konstrukte aus Knochen, Sehnen, Gelenken. Fußerkrankungen wie der Hallux valgus, ein Knick-Senk-Fuß und andere Probleme können viele Ursachen haben. Die häufigsten Fußkrankheiten, ihre Ursachen, Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten schauen wir uns im Folgenden einmal näher an. Außerdem finden Sie hier empfohlene Spezialisten für die Behandlung von Fußerkrankungen.

Empfohlene Spezialisten für Fußerkrankungen

Artikelübersicht

Was sind Fußerkrankungen?

Insgesamt 33 Gelenke verbinden die 26 Knochen in jedem Fuß. Mehr als 100 Bänder und 20 Muskeln sorgen dafür, dass wir sicher laufen – wenn wir gesund sind. Füße sind sensible Organe, deren Bestandteile durch falsches Schuhwerk, zu hohe Belastung, aber auch durch Unfälle oder Krankheiten Fußkrankheiten entwickeln.

Experten unterscheiden bei den Fußkrankheiten zwischen Belastungsschäden und unfallbedingten Verletzungen, angeborenen und erworbenen Fehlbildungen. Zu letzteren gehören beispielsweise der Hallux valgus, die Hammerzehen und der Fersensporn.

Zu den häufigen Fußkrankheiten und Fehlstellungen gehören:

Welche Symptome treten bei Fußerkrankungen auf?

Der häufigste Grund, warum Menschen einen Orthopäden aufsuchen, sind Schmerzen in den Füßen. So vielfältig wie die Fußkrankheiten selbst sind auch die Symptome, die auf eine Krankheit hinweisen.

Ein Fersensporn beispielsweise zeigt sich möglicherweise mit Schmerzen in der Ferse und unter der Fußsohle. Verschleiß oder Risse in der Achillessehne verursachen unangenehme Nervenschmerzen. Schmerzen im Fuß können auf Nerven-Engpass-Syndrome hinweisen, aber auch auf Durchblutungsstörungen etwa durch Gefäßkrankheiten. Sogar ein Bandscheibenvorfall zeigt sich gelegentlich mit Schmerzen im Fuß. Bei Diabetikern zeigt sich eine beginnende Neuropathie oft mit beidseitigen Nervenschmerzen in den Füßen.

Der Hallux valgus ist eine Fehlstellung, bei der der Großzeh und ein Mittelfußknochen zur Seite hin abweichen. Dies macht sich bemerkbar mit einer Verlagerung des großen Zehs, außerdem bildet der Mittelfußknochen einen herausragenden Ballen. Der verursacht im Schuh oft eine schmerzhafte Druckstelle.

Eine Morton Neuralgie kann sich mit stromschlagartigen Schmerzen zwischen den Zehen zeigen.

Ursachen und Risikofaktoren für Fußerkrankungen

Die vielfältigen Belastungen und Gefahren im Alltag, aber auch falsches Schuhwerk, mangelnde Pflege oder Krankheiten wie Diabetes sehen wir als Ursachen für diverse Fußprobleme. So gelten hochhackige oder zu enge Schuhe als wenig förderlich für den gesunden Fuß. Stattdessen helfen gutsitzende, bequeme Schuhe, Fehlstellungen vorzubeugen. Sorgfältige Pflege kann etwa vor Hühneraugen oder Fußpilz schützen.

Wichtige Risikofaktoren für Fußkrankheiten im Überblick:

  • ungeeignete Schuhe
  • zu hohe Belastung, etwa durch Übergewicht
  • mangelnde oder falsche Pflege
  • Krankheiten, die sich auch auf die Füße auswirken
  • Fehlstellungen in Folge von Unfällen und Verletzungen
  • genetische Veranlagung, etwa bei Hallux valgus oder Arthrose

Diagnose von Fußkrankheiten

Wichtig für jede Diagnose von Fußkrankheiten ist die Anamnese. Der Arzt fragt die Entstehungsgeschichte der Symptome ab. Anschließend wird der Fuß begutachtet. Auch auf den restlichen Bewegungsapparat wirft der Arzt einen Blick. Manuelle Untersuchungen der Füße können zur Diagnostik gehören, je nachdem, welche Krankheit in Frage kommt, auch spezielle Tests. Häufig werden standardisierte Röntgenaufnahmen gemacht. Auch

  • Ultraschalluntersuchungen,
  • Computertomographie,
  • Nerven- und Gefäßuntersuchungen oder
  • dynamische Fußdruckmessungen mit Videoanalyse

gehören zu den Diagnostikverfahren für Fußkrankheiten.

Einen Spreizfuß diagnostizieren Ärzte beispielsweise mit Blickdiagnose, Röntgenaufnahmen und eventuell weiteren Untersuchungen, um andere Erkrankungen auszuschließen.

Therapie und Behandlung von Fußerkrankungen

Die passende Therapie für eine Fußkrankheit ist individuell. So spielen

  • das Alter der Patienten,
  • die Knochenqualität,
  • die Stärke der Fehlbildung und
  • die Ansprüche des Alltags an den kranken Fuß

bei der Therapieauswahl entscheidende Rollen.

Bevor eine chirurgische Behandlung etwa von Hallux valgus überhaupt in Erwägung gezogen wird, werden zunächst konservative Therapiemöglichkeiten als Möglichkeit genutzt. Diese unterscheiden sich je nach Krankheitsbild: Physiotherapeutische Übungen trainieren Gelenke, Muskeln, Sehnen und Bänder gezielt.

Bei manchen Verletzungen und Erkrankungen ist eine Gipsbehandlung nötig, etwa bei Frakturen. Schwellungen klingen mit leichten Kompressionen und dem Hochlegen des Fusses unter Umständen ab. Entzündungshemmende Schmerzmittel oder Injektionen bestimmter Wirkstoffe zählen ebenfalls zum Repertoire, mit dem Fußspezialisten ihren Patienten helfen.

Nicht zuletzt bieten orthopädische Schuhe und Einlagen Linderung gerade bei einer Fehlstellung.

Helfen konservative Therapien nicht weiter, ist mitunter ein chirurgischer Eingriff eine Lösung. Schmerzhafte Hammerzehen und Hallux valgus etwa werden mit minimalinvasiven Eingriffen korrigiert. Diabetiker leiden oft unter Fußkrankheiten: Hier sind je nach Krankheitsverlauf in fortgeschritteneren Stadien ebenfalls manchmal operative Therapien nötig.

Verlauf und Prognose bei Fußkrankheiten

Je nach Krankheitsbild verlaufen Fußkrankheiten sehr unterschiedlich. Grundsätzlich aber gilt: Je früher den Ursachen von Fußschmerzen auf den Grund gegangen wird, desto besser können sie behandelt werden. Darum ist der Besuch beim Hausarzt und anschließend beim Spezialisten der erste Weg, wenn Fußschmerzen mit unbekannter Ursache das Laufen zur Qual machen.

Die Beschwerden eines Fersenspornes bessern sich oft schon unter konventionellen Methoden wie geeigneten Übungen und angepasstem Schuhwerk.

Der Ballenzeh oder Hallux valgus verstärkt sich unbehandelt und kann zur Arthrose führen. Eine Therapie kann den Fortschritt der Fehlbildung aufhalten und auch die Schmerzen verringern. Reicht das nicht mehr aus, bringt die chirurgische Therapie bei einem Großteil der Patienten gute oder sehr gute Ergebnisse.

Beim Knick-Senk-Fuß helfen angepasste Einlagen vom Orthopäden: Sie unterstützen die Therapie und die Korrektur der Fehlstellung. Das Fußgewölbe wird gestützt und aufgerichtet, eine gesunde Körperhaltung unterstützt – all das kann zu einer deutlichen Schmerzlinderung führen.

Quellen

https://www.gesellschaft-fuer-fusschirurgie.de/fuer-patienten/fuss-info.html

https://www.oza-m.de/wenn-jeder-schritt-schmerzt-fusskrankheiten-erkennen-und-behandeln/

https://www.klinikum-saarbruecken.de/fachabteilungen/orthopaedie-und-unfallchirurgie/fusschirurgie

https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/ratgeber-archiv/meldungen/article/nervenschmerzen-in-beiden-fuessen-deuten-auf-polyneuropathie-hin/

https://www.patienten-information.de/uebersicht/diabetes

https://ag-fuss-ddg.de/
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