CT-Angiographie - Spezialisten und Informationen

03.03.2023
Prof. Dr. med. Susanne Regus
Medizinische Fachautorin

Als CT-Angiographie wird eine spezielle bildgebende Untersuchungsmethode bezeichnet. Dabei handelt es sich um ein Verfahren, mit dem sich Blutgefäße innerhalb des menschlichen Körpers darstellen lassen.

Im Folgenden finden Sie weitere Informationen sowie ausgewählte Spezialisten für eine CT-Angiographie.

Empfohlene Spezialisten für eine CT-Angiographie

Artikelübersicht

Was ist eine CT-Untersuchung?

Die Computertomographie stellt in der Medizin ein wichtiges und oft angewendetes bildgebendes Verfahren dar. Unter Ärzten wird diese Untersuchungstechnik vielfach mit „CT“ oder „CT-Untersuchung“ abgekürzt. Es handelt sich hierbei um eine Untersuchung mit Röntgenstrahlen, bei der das untersuchte Gewebe (Knochen, Organe, Gefäße etc) aufgrund unterschiedlicher Eigenschaften in Konsistenz und Dichtigkeit in Schichten dargestellt wird.

Beispiele hierfür sind z.B. schwere Verkehrsunfälle (Polytrauma), bei denen schnell und sicher Verletzungen von Knochen, inneren Organen oder auch Blutungen nachgewiesen bzw. ausgeschlossen werden sollen. Auch bei der genaueren Untersuchung von Tumorerkrankungen ist die CT das bildgebende Verfahren der Wahl.

Was ist konkret unter einer CT-Angiographie (CTA) zu verstehen?

Bei der CT-Angiographie handelt es sich um eine CT-Untersuchung, bei der spezieller Fokus auf das Blutgefäßsystem gelegt wird. Da Blut allerdings von normaler Gewebeflüssigkeit nicht unterschieden werden kann, ist die Gabe von sogenannten Kontrastmitteln notwendig. 

Mit der CT-Angiographie ist es möglich, Dichteunterschiede, die zwischen den unterschiedlichen Geweben bestehen, bildlich darzustellen. So verfügt beispielsweise Wasser über eine andere Dichte als Knochen oder Luft.

Damit sich die Blutgefäße noch besser darstellen lassen, wird dem Patienten deshalb genau wie bei der konventionellen Angiographie ein Kontrastmittel verabreicht. Hierbei handelt es sich um jodhaltige und dadurch „strahlendichte“ Flüssigkeiten, die für Röntgenstrahlung nicht durchgängig sind. Diese Kontrastmittel werden kurz vor der CT-Untersuchung über einen Zugang zur Vene am Arm verabreicht und verteilen sich mit dem Blutstrom in den untersuchten Gefäßen. Diese können dann genau dargestellt und untersucht werden, z.B. wenn es um Engstellen, Verschlüsse oder Blutungen geht. 

Eine weitere Variante stellt die MR-Angiographie dar, bei der das Verfahren der Magnetresonanztomographie, auch Kernspintomographie genannt, zur Anwendung kommt.

Bei welchen Erkrankungen kommt die CT-Angiographie zum Einsatz?

Durch eine CT-Angiographie können gezielte Aufnahmen der Blutgefäße aus unterschiedlichen Körperregionen angefertigt werden. Dazu zählen vor allem:

  • das Herz
  • der Brustkorb
  • das Becken
  • die Bauchregion
  • das Gehirn
  • die Halsschlagadern
  • die Schlagadern der Arme und Beine

Welche Anwendungsgebiete hat die CT-Angiographie?

Typische Erkrankungen und Zustände, bei denen eine CT-Angiographie durchgeführt wird, sind z.B.:

  • Aussackungen der Hauptschlagader
    • medizinisch Aortenaneurysma
    • dargestellt wird die Größe und Ausdehnung des Aneurysmas und 
    • im Notfall auch, ob es geplatzt ist (Ruptur)
  • Verengungen der Halsschlagadern 
    • hier werden Engstellen der Halsschlagadern genauer untersucht, insbesondere auch um zu entscheiden, ob eine Operation zur Verhinderung eines Schlaganfalls notwendig ist. Ab einem Engegrad von > 70% wird meistens die Operation empfohlen
  • Schlaganfall 
    • wenn es bereits zu einem Schlaganfall gekommen ist, kann durch die CT-Angiographie genauer dargestellt werden, ob und wo Gerinnsel in das Gehirn verschleppt wurden
  • Schaufensterkrankheit
    • hier geht es um die Darstellung der Beinschlagadern, insbesondere um Engstellen und Verschlüsse. Je nach Befund kann dann auch die weitere Therapieempfehlung veranlasst werden (z.B. Ballondilatation oder Bypassanlage)
  • Veränderungen oder Anomalien an den Blutgefäßen wie Gefäßgeschwulste (Hämangiome)
  • eine Nierenarterienstenose (Verengung an den Nierenarterien)
  • Thrombosen an den Arm- und Beinvenen, den Bauchgefäßen sowie den Gefäßen des Gehirns
  • Verdacht auf Angina pectoris (Brustenge) oder Herzschmerzen, die durch die koronare Herzkrankheit (KHK) entstehen
  • eine Lungenembolie

Was ist das Besondere an der CT-Angiographie?

Im Rahmen der Untersuchung kommt die moderne Mehrzeilen-Computertomographie zum Einsatz. Blutgefäße wie Arterien und Venen lassen sich mithilfe von schnell arbeitenden Computern segmentieren und in 3D-Darstellungen ausgeben, die frei rotieren. Während die Rohbilder stets schwarzweiß sind, lassen sich moderne Aufnahmen einfärben.

Zu den Vorteilen der CT-Angiographie gehört es auch, dass bei diesem Verfahren kein Eindringen in den Körper des Patienten nötig ist. Eine unmittelbare Punktion, wie bei der klassischen Angiographie, findet nicht statt. Die Untersuchungstechniken sind prinzipiell für sämtliche Gefäßregionen gleich, sodass der Patient keine Unterschiede bemerkt.

Im Vergleich zur MR-Angiographie (Kernspintomographie), bei der der Patient in einer langen Röhre liegt, handelt es sich beim CT lediglich um ein großes ringförmiges Gerät, welches um den Patienten herum kreist. Die CT-Untersuchung geht deshalb viel schneller und ist auch für Patienten mit bekannter Platzangst geeignet.

Die CT-Angiographie gilt als besonders gut geeignet für Patienten, die mit einem Herzschrittmacher ausgestattet sind und bei denen deswegen keine Kernspintomographie möglich ist. Außerdem profitieren sehr unruhige Patienten von ihr, für die eine lange Magnetresonanztomographie ebenfalls ungünstig wäre.

Wie genau funktioniert die CT-Angiographie?

Die Durchführung der CT-Angiographie findet in der Regel ambulant statt. Es gelten die gleichen Regeln wie bei anderen Untersuchungen mit jodhaltigen Kontrastmitteln. Wichtig ist hier, dass bekannte Allergien gegen Kontrastmittel mitgeteilt werden. Dann ist es meist notwendig, bestimmt Medikamente zu geben, um eine allergische Reaktion (Luftnot, Übelkeit, Hautrötung, Schock) zu verhindern. Hier handelt sich um Cortison sowie Wirkstoffe gegen Histamin (Antihistaminika), die kurz vor der Untersuchung gegeben werden müssen. Im Vorfeld der CT-Angiographie wird das Untersuchen der Nierenfunktion durch Blutabnahme und Laboranalyse empfohlen.

Insgesamt nimmt die CT-Angiographie nicht mehr als zehn Minuten in Anspruch. Für die Untersuchung legt sich der Patient auf einer Liege auf den Rücken.

Moderne CT-Geräte funktionieren im Multislice-Verfahren. Das bedeutet, dass sie mehrere Schichtbilder zur gleichen Zeit anfertigen. Bei neueren Geräten kommt zudem die sogenannte Low-dose-Technik zur Anwendung. Diese benötigt zur Herstellung von exakten Aufnahmen nur noch 50 Prozent der Strahlung.

Während der Untersuchung muss der Patient auf Anweisung des medizinischen Personals in bestimmten Zeitabständen seinen Atem anhalten. 

Nach Ende der Untersuchung sollte der Patient viel trinken, um das Kontrastmittel rasch wieder auszuscheiden. Außerdem ist im Falle der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) oder einer Niereninsuffizienz eine Verschlechterung der Nierenfunktion im Bereich des Möglichen.

Zusammenfassung und Fazit zur CT-Angiographie

Zusammengefasst handelt es sich bei der CT-Angiographie um eine mittlerweile in nahezu allen Kliniken verfügbare Untersuchungstechnik, die in kurzer Zeit die wichtigsten Informationen über sämtliche Gefäßerkrankungen, von Engstellen und Verschlüssen bis hin zu Blutungen, machen und darstellen kann. Durch die Gabe jodhaltiger Kontrastmitteln können die Gefäße jeder Körperregion dargestellt werden. Wichtig ist allerdings, dass vor einer bekannten Kontrastmittelallergie entsprechende Medikamente eingenommen werden, um allergische Reaktionen zu verhindern. 

Die Untersuchung dauert nur wenige Minuten und ist auch bei Platzangst durchführbar. Anschließend sollte viel getrunken werden, um das Kontastmittel wieder auszuscheiden und die Nieren zu schonen. 

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