Der Brustraum (kurz: Thorax) enthält die lebenswichtigen Organe Herz und Lungen. Infolge von Unfällen, Krebserkrankungen oder bei Verengung der Bronchien kann eine Operation am Thorax notwendig werden. Diese Operationen werden von Thoraxchirurgen durchgeführt.
Die Thoraxchirurgie umfasst gemäß Definition der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie „neben der Diagnostik auch die Behandlung von Erkrankungen, Fehlbildungen und Verletzungen der Brustwand, des Zwerchfells, der Lunge und den angrenzenden Herzabschnitten“.
Thoraxchirurgen befassen sich in erster Linie mit der operativen Behandlung von
Soweit dies möglich ist, werden Spezialisten für Thoraxchirurgie minimal-invasive Operationen vorziehen, um das Risiko einer Infektion zu reduzieren. Gleichzeitig steigt dabei auch die Chance für eine komplikationslose Heilung nach der Thoraxoperation.
Zwei besonders häufig vorkommende Indikationen in der Thoraxchirurgie sind der Pneumothorax sowie Wasseransammlungen im Brustraum. Dringt Luft von außen in den Brustkorb ein, fällt die Lunge in sich zusammen und die Atmung ist erschwert. Mediziner sprechen dann von einem Pneumothorax. In einem solchen Fall muss der Thoraxchirurg sowohl die Ursache für den Pneumothorax finden, als auch die zugrundeliegende Verletzung verschließen. Er wird darüber hinaus die Luft aus dem Brustkorb abziehen und den Thorax dann derart reparaieren, dass keine neue Luft mehr eindringt.
Ganz ähnlich verhält es sich, wenn sich Flüssigkeit im Brustkorb ansammelt, meist als Folge von Infektionen oder Tumoren. Hier wird der Spezialist für Thoraxchirurgie die Flüssigkeit absaugen (drainieren) und verhindern, dass sich Krankheitserreger um die Lunge herum festsetzen oder Tumorzellen gestreut werden.
Bevor die Thoraxchirurgie-Spezialisten jedoch den Brustraum eröffnen können, müssen sie sich zuvor ein Bild vom Inneren ihres Patienten machen. Dazu nutzen sie verschiedene bildgebende Verfahren, wie z. B. das Röntgen, den Ultraschall oder auch radiologische Aufnahmen.
Um Infektionen ausschließen zu können, empfiehlt es sich, vor Operationen eine Bronchoskopie oder sogar eine Pleurapunktion durchzuführen. Erst wenn all diese Untersuchungen gelaufen sind, und der Patient einen operationsfährigen Eindruck macht, wird der Thoraxchirurg tätig.
Thoraxchirurgen sind, wie der Name schon sagt, in der Hauptsache Operateure. Deshalb gehören zu ihrem Aufgabenspektrum ganz besonders die Thorakotomie sowie die Thorakoskopie. Unter Thorakotomie verstehen Ärzte die chirurgische Eröffnung des Thorax durch einen Schnitt zwischen den Rippen. Je nach Schnittort und Schnittgröße werden verschiedene Varianten der Thorakotomie unterschieden.
Bei der Thorakoskopie handelt es sich um eine minimal-invasive Methode, um in die Brusthöhle zu sehen und das Brustfell (die sogenannte Pleura) zu beurteilen. Ferner können über diese Methode der Thoraxchirurgie Instrumente oder Medikamente in den Brustraum eingebracht werden.
Die Thoraxchirurgie ist ein Teilbereich der Chirurgie. Angehende Fachärzte für Thoraxchirurgie müssen sich in aller Regel einem Weiterbildungsplan unterordnen. Dieser umfasst zum einen eine 2-jährige Grundausbildung in chirurgischer Methodik, zum anderen eine 4-jährige Spezialisierungsphase in der Thoraxchirurgie.