Stirn-Brau-Lift | Ärzte & Behandlungsinfos

Der Stirn-Brau-Lift (Stirn-Augenbrauen-Lifting, Stirn-Brauen-Schläfen-Lift) ist ein Verfahren der plastisch-ästhetischen Chirurgie, um das Gesicht jünger aussehen zu lassen.
Dabei werden die Stirn-, Schläfen- und Augenbrauenpartie bei einem operativen Eingriff angehoben. Der Eingriff nennt sich "hairline cut", der altersbedingten Falten, herabhängenden Augenlider und Augenbrauen korrigiert. 

Korrekt durchgeführt, ist es ein sicheres und komplikationsarmes Verfahren, das das Gesicht jünger, dynamischerer und natürlicher aussehen lässt.

Artikelübersicht

Stirn-Brau-Lift - Weitere Informationen

Definition

Im Alter lassen die Spannung der Stirn sowie die Dynamik der Gesichtsmuskulatur nach. Dadurch kommt es im Bereich der Stirn zu stärkeren Querfalten. Beispiele sind Zornesfalten (senkrechte Falten zwischen den Augenbrauen) und Krähenfüße (Falten seitlich der Augen).

Gleichzeitig senken sich die Augenbrauen und die Augenlider. Schlupflider sind das aber nicht, sondern eine Lidfehlstellung.

Daher kann auch eine Straffung des altersbedingten herabhängenden Oberlides nicht das Problem von negativ-müden, eher traurigen Augen beseitigen.

Dazu braucht es ein Verfahren, das sowohl die Stirn- als auch die Augenbrauenpartie mit einem operativen Eingriff anhebt. Das geeignete Verfahren nennt sich Stirn-Brauenlift.

Ein Hautschnitt im Haaransatz (hairline cut) löst die Stirnhaut von der darunterliegenden Muskulatur ab. Anschließend positioniert der Arzt die Augenbrauen neu und behebt damit das Absenken der Augenbrauen. Die Stirn ist so gestrafft.

Das Verfahren ist durch das Heben von abgesackten Wangenpartien erweiterbar, was die Bezeichnung „upper face lift“ hat.

Durch die Operation bleiben die Sensibilität der Haut und die natürliche Mimik erhalten. Um unnatürliche, operiert erscheinende Gesichtszüge zu vermeiden, muss der Operateur ein ausgeprägtes Bewusstsein für Ästhetik haben. Wichtig ist auch, dass er die Operation an die individuellen anatomischen Gegebenheiten anpasst.

Das Stirn-Brauenlift ist im Vergleich zu alternativen Methoden das nervenschonendere und komplikationsärmere Verfahren. Der Operateur ist flexibler in der Neupositionierung der Brauen. Vorteil des Stirn-Brauenlifts mit hairline cut ist, dass es zu keinen sichtbaren Narben im Augenbrauenbereich kommt.

Gründe für die Behandlung

Altersbedingte Gesichtsveränderungen erzeugen oft einen müden Eindruck.

Dazu gehören:

  • Hängende Augenbrauen
  • Kleinere Augen
  • Falten und Runzeln

Der ästhetische Aspekt ist daher der Hauptgrund, warum Menschen einen Stirn-Brau-Lift durchführen. Nach der Operation ist der Gesichtsausdruck jugendlicher, dynamischer und frischer, meinen Experten. Dabei entstehen keine unnatürlich wirkenden Gesichtszüge.

Die Ziele der Operation sind:

  • Beseitigung der altersbedingten Gesichtsfalten (Krähenfüße, Zornesfalten, Querfalten)
  • Beseitigung der herabhängenden Augenlider (Pseudoblepharochalasis)
  • Heben der meist seitlich abgesunkenen Augenbrauen-Partie
  • Gegebenenfalls Verringerung (oder Vergrößerung) der Stirnhöhe und Korrektur etwaiger Geheimratsecken
  • Korrektur der hängenden Wangenregion
Stirn-Brau-Lift bei KrähenfüßenKrähenfüße lassen sich mit einem Stirn-Brau-Lift beseitigen @ Lustre /AdobeStock

Das Verfahren kommt bei Frauen und Männern zum Einsatz. Bei Männern mit Haarverlust kann die Narbe sichtbar sein.

In diesem Fall können Ärzte durch eine Mikro-Transplantation von Eigenhaar die Narbe verbergen. Mit der Mikrohaar-Transplantation lässt sich das Gesicht auch von Männern verjüngen, die eine hohe Stirn oder Geheimratsecken haben.

Eigenhaar-MikrotransplantationDie Eigenhaar Mikro-Transplantation hilft Männern, die Narben zu verdecken @ Cavan /AdobeStock

Dass das Straffen des Gesichts auch für Dritte positive Veränderung bewirkt, bewies eine wissenschaftliche Studie.

Die Befragten der Studie schätzten Personen nach einer Gesichtsverjüngung im Schnitt um vier Jahre jünger ein. Auch in Sachen Attraktivität, Gesundheitszustand und Selbstbewusstsein erhielten sie positivere Bewertungen.

Für wen eignet sich das Stirn-Brau-Lift nicht?

Handelt es sich bei den herunter hängenden Lidern um Schlupflider, eignet sich das Stirn-Augenbrauen-Lifting nicht. Hier muss der Operateur die überschüssige Lidhaut entfernen und das vorgewölbte Fettgewebe sowie den erschlafften Augenschließmuskel korrigieren.

Personen mit erhöhtem Operationsrisiko sollten diesen Eingriff erst nach sorgfältiger Untersuchung und nach Abwägung von Vor- und Nachteilen in Betracht ziehen.

Die Operationsmethode im Detail

Vor der Operation sollte eine ausführliche Untersuchung (Blutuntersuchung, Blutdruck und EKG) durch den Allgemeinarzt erfolgen.

Um das Komplikationsrisiko zu reduzieren, müssen Patienten blutverdünnende Medikamente (wie ASS) drei Wochen vor der OP absetzen.

Vier Wochen vor der OP sollte der Patient nicht mehr rauchen.

Der Ablauf der Operation:

  1. Die OP erfolgt unter Analgosedierung (Schmerzausschaltung mit Medikamenten und Dämpfung des Bewusstseins). Der Patient erhält keine Intubation, sondern atmet selbstständig.
  2. Anschließend nimmt der Arzt den Hautschnitt am Haaransatz vor. In seltenen Fällen zwischen den Haaren. Durch diesen schonenden Hautschnitt sind die Narben später nicht sichtbar.
  3. Beim direkten Brauenlift hingegen bleiben deutlich sichtbare Narben zurück, da der Hautschnitt unmittelbar über der Augenbraue erfolgt.
  4. Zuerst löst der Arzt den Muskelansatz zur Stirnhaut. Danach positioniert er die Augenbrauen neu und strafft die Stirn, ohne den Haaransatz zu versetzen. 
  5. Da er diese Muskeln nicht komplett durchtrennt oder entfernt, bleibt ein natürliches Erscheinungsbild erhalten. Zusätzlich kann er die Augenbrauen in jede gewünschte Form und Position bringen.
  6. Nach der Operation vernäht er den Hautschnitt und legt einen speziellen Kopfverband an, den der Patient einige Tage trägt.

Verhalten nach der Operation

In der Regel kann der Patient einen Tag nach der Operation die Haare wieder waschen.

Ebenfalls einen Tag später kann der die Klinik wieder verlassen.

Die Wundkontrolle und das Ziehen der Fäden erfolgt ambulant am zehnten Tag.

Normale Alltagsaktivitäten sind meist nach sieben bis 14 Tagen möglich.

Vier bis sechs Wochen darf der Patient seine Haare nicht färben und sich keine Dauerwelle machen lassen. 

Er sollte über diesen Zeitraum auch auf Sport, Sonnenbäder und Saunabesuche verzichten.

Komplikationen, Risiken & Prognose

  • Nach der Operation ist die Veränderung meist ungewohnt. Die Beweglichkeit des Kopfes sowie die Mimik können eingeschränkt sein. 
  • Auch kann es zu leichten Gefühlsstörungen in der Stirn und zu Schmerzen kommen. 
  • Anfängliche Schwellungen und blaue Flecken sind bei älteren Personen häufig. 
  • Wenn die Operation nicht korrekt erfolgt, besteht die Gefahr von verletzten Nerven. Die Folgen sind dauerhafte Empfindungsstörungen oder Taubheitsgefühle
  • Des Weiteren kann es durch den Eingriff in seltenen Fällen zu Nachblutungen, Durchblutungsstörungen und Infektionen kommen. 
  • Eine nicht infektionsbedingte Störung der Wundheilung (Wundrandnekrose) kann ebenfalls auftreten, ist aber selten der Fall. Wenn, dann bei vorbelasteten Patienten (starke Raucher und Diabetiker).
  • Gelegentlich kann es zu unschönen und sichtbaren Narben kommen, die sich auch durch eine Narbenkorrektur nicht bessern. Eine Mikro-Transplantation von eigenem Haar hilft, die Narben im Haar zu verbergen.

Die Folgen des Eingriffs bessern sich im Laufe der ersten Tage und sind meist nach zehn bis 14 Tagen verschwunden.

Insgesamt handelt es sich beim Stirn-Augenbrauen-Lift um ein komplikations- und risikoarmes Verfahren der plastisch-ästhetischen Chirurgie

Bei korrekter Indikation, Planung und Ausführung kann es langfristig zu positiven ästhetischen Aspekten führen. Allerdings bleibt der Verjüngungseffekt nicht dauerhaft bestehen, da der Alterungsprozess weiter voranschreitet. Ein weiteres Lifting ist erneut möglich.

Quellen

  • Bull H (o.J.) GÄCD - Leitlinien zum Facelift. Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie Deutschland. https://www.gacd.de/facelift.php
  • Nellis JC et al. (2017) Association of Face-lift Surgery With Social Perception, Age, Attractiveness, Health, and Success. JAMA Facial Plast Surg 19(4):311-317. doi: 10.1001/jamafacial.2016.2206
  • Schrank C, Levy Y (2008) Das „upper face-lift“. Journal für Ästhetische Chirurgie 1: 7. https://doi.org/10.1007/s12631-008-0003-x
  • Schrank C, Levy Y (2013) Das subkutane Stirn-Brauen-Schläfen-Lift mit „hairline-cut“ - Indikationen, Möglichkeiten, Gefahren. derm 19: 507-514
  • Schrank C et al. (2005) Das subkutane Stirn-Brauen-Schläfen-Lift mit „hairlinecut“ als Methode der Wahl - kritische Analyse der verschiedenen Methoden. Magazin für Ästhetische Chirurgie 2: 15-21
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