Sklerosierung | Arzt finden & Behandlungsinfos

Die Sklerosierung (auch Verödung genannt) ist eine häufige Behandlungsmethode bei Krampfadern (Varizen) und Besenreisern. Ärzte setzen sie auch für die Therapie von Hämorrhoiden und für erweiterte Venen in der Speiseröhre ein.

Mehr Informationen dazu sowie ausgewählte Spezialisten für Sklerosierung finden Sie weiter unten.

Empfohlene Spezialisten für Sklerosierung

Artikelübersicht

Sklerosierung - Weitere Informationen

Was versteht man unter Sklerosierung?

Die Sklerosierung (auch Verödung genannt) ist eine häufige Behandlungsmethode bei Krampfadern (Varizen) und Besenreisern. Sie entstehen, wenn sich oberflächliche Venen erweitern. Krampfadern und Besenreiser treten in den meisten Fällen an den Beinvenen auf. 

Durch Krampfadern kann sich das Blut stauen. Das führt einerseits zu Schmerzen in den Beinen und andererseits zu einem Schwere- und Stauungsgefühl. Außerdem sind Krampfadern für viele Betroffene ein kosmetisches Problem, da sie durch ihre bläuliche Färbung auffällig sind.

Aussackungen von Venen können auch bei einer Leberzirrhose vorkommen. Diese nennt man auch Ösophagusvarizen. Sie treten im Bereich der Speiseröhre auf. Auch diese behandeln Ärzte mit einer Sklerosierung.

Das gilt ebenso für Hämorrhoiden und Venenerweiterungen im Hodensack (Varikozele). Eher selten setzen Ärzte die Sklerotherapie ein, um Organe zu fixieren.

KrampfadernKrampfadern sind knotig geschlängelt, bilden Knäuel oder Netze und können deutlich nach außen vortreten @ Elena /AdobeStock

Wie läuft eine Sklerosierung ab?

Bei der Sklerosierung veröden Ärzte das Gewebe mit speziellen Mitteln. Das eingespritzte Verödungsmittel sorgt für eine Schädigung der inneren Venenwand. Dadurch kommt es zu einer Entzündungsreaktion, die zu einer Verklebungund schließlich zum Verschluss der Vene führt (Sklerosierung). Anschließend bauen sich die Venen in einen bindegewebsartigen Strang um. Durch diesen kann dann kein Blut mehr fließen.

Sind mehrere Krampfadern vorhanden, dann sind mehrere Sitzungen notwendig. Vor Beginn der Sklerotherapie ist eine sorgfältige Vorbereitung wichtig. 

Der Arzt nimmt verschiedene Untersuchungen vor:

  • Ultraschalluntersuchung
  • Venenverschlussplethysmographie: Ist eine Funktionsuntersuchung,bei der Ärzte messen, wie schnell das Blut über die Venen abfließt.
  • Phlebographie: Bei der Phlebographie werden die Venen mit einem Kontrastmittel dargestellt. Es dient dazu, den Verlauf der Venen und mögliche Engstellen, Verschlüsse oder Aussackungen darzustellen.

Die Sklerosierung selbst erfolgt mit Verödungsmitteln in flüssiger oder aufgeschäumter Form.

Sklerosierung mit flüssigen Medikamenten

Flüssige Verödungsmittel werden eher bei kleineren Venenstücken und kurzstreckigen Gefäßerweiterungen genutzt. 

Die Sklerosierung erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Zunächst zieht der Arzt das Verödungsmittel mit einer Spritze in eine sterile Kanüle ein. 
  2. An der Vene führt der Arzt einen Air-Block durch, damit der Venenabschnitt kein Blut mehr enthält. Das ist wichtig, damit das Medikament direkten Kontakt zur Venenwand bekommt. Für den Air-Block wird eine kleine, ungefährliche Menge Luft oder Gas in den entsprechenden Abschnitt der Vene gespritzt. Dafür eignet sich beispielsweise Kohlendioxid. Dieses verdrängt das Blut im Gefäß.
  3. Anschließend spritzt der Arzt das Medikament in die Venenwand. Wichtig ist, dass die Spritze exakt im Gefäß liegt und nicht in das umliegende Gewebe gelangt.
  4. Nach der Sklerosierung bedeckt der Arzt die Einstichstelle mit einem Wattepolster und einem Pflaster und legt einen Kompressionsverband an. Dieser drückt die betreffende Körperstelle zusammen. Auch Kompressionsstrümpfe sind möglich (Kompressionstherapie).
SklerosierungDie Verödung von Krampfadern geschieht durch Einspritzen verschiedener Verödungsmittel, die flüssig oder aufgeschäumt sein können @ Dimid /AdobeStock

Sklerosierung mit schaumigen Medikamenten

Bei der Schaumsklerosierung mischen Ärzte das Medikament mit einer kleinen Menge Luft oder Gas wie Kohlendioxid. Dadurch entsteht ein feinblasiger Schaum. Schaumige Medikamente eignen sich vor allem bei langstreckigen Aussackungen der Venen.

Der Ablauf der Schaumsklerosierung ist ähnlich wie bei der Sklerosierung mit flüssigen Medikamenten. Auch hier zieht der Arzt das Medikament in eine Spritze und bringt es dann in die Vene ein. Durch Ansaugen von etwas Blut können Ärzte kontrollieren, ob die Spritze an der richtigen Stelle sitzt. Bei der schaumigen Sklerosierung ist jedoch kein Air-Block nötig, da das Blut durch den Schaum verdrängt wird. Das Medikament kann dann an die Gefäßwände gelangen und dort seine Wirkung entfalten.

Risiken der Sklerosierungsbehandlung

Die Sklerotherapie zählt zu den Standardverfahren der modernen Medizin. 

Trotzdem kann es auch hierbei zu Problemen kommen:

  • Verletzte oder durchstoßene Gefäßwand mit anschließender Blutung
  • Infektion der Einstichstelle (mit eventuell nötiger Nachbehandlung mittels Antibiotika oder einer Operation)
  • Dauerhafte Verfärbung der um das Gefäß liegenden Haut
  • Schäden am Gewebe (Abszesse oder Absterben von Zellen)
  • Entzündungsreaktionen mit Hautrötung
  • Wundheilungsstörungen
  • Vorübergehende Sehstörungen (auch Flimmern genannt)
  • Krustenbildung an der Einstichstelle
  • Schädigung von Nerven (selten verbleibend)
  • Migräneanfall (nur bei Patienten mit Migräne in der Vorgeschichte)
  • allergische Reaktion auf verabreichte Medikamenten oderoder Unverträglichkeit von genutzten Materialien
  • Bildung von Blutgerinnseln
  • Lymphstauungen

Die Nachbehandlung der Sklerosierungstherapie

Direkt nach der Behandlung kann es an der Einstichstelle zu kleinen Schwellungen, Spannungsgefühlen, blauen Flecken und Hautrötungen kommen. Diese verschwinden  normalerweise nach einigen Tagen wieder und sind nicht weiter bedenklich. Betroffene sollten jedoch auf jeden Fall ihren Arzt aufsuchen, wenn es zu folgenden Symptomen kommt:

  • Stärker werdende, pochende Schmerzen
  • Druckschmerz oder brennendes Hautgefühl durch die Verbände
  • Starke Rötung, Schwellung oder Heißwerden des behandelten Bereiches
  • Taubheitsgefühl oder Kribbeln im Fuß
  • Blauwerden der Zehen
  • Fieber über 38 Grad

Um derartige Komplikationen und Zwischenfälle zu vermeiden, müssen Patienten die Verbände regelmäßig kontrollieren und wechseln lassen. Bei diesen regelmäßigen Kontrollen entscheidet der Arzt, wie lange der Patient Kompressionsstrümpfe tragen soll.

Nach erfolgter Sklerosierung dürfen Patienten sich normal duschen. Ein langes Vollbad oder ein Saunabesuch ist jedoch erst nach einigen Wochen wieder möglich. Wie lange, hängt vom Ausmaß der Krampfadern und der Art der Sklerotherapie ab.

Patienten sollten vier bis sechs Wochen lang die betreffende Körperstelle nicht der direkten Sonneneinstrahlungaussetzen. Das erhöht das Risiko für Verfärbungen.

Um einen Lymphstau zu vermeiden, sollten Patienten die Beine möglichst oft hochlagern. Sie sollten zu langes Sitzen oder Stehen ebenfalls vermeiden. Empfehlenswert hingegen sind tägliche sportliche Betätigung wie Radfahren oder Spazierengehen.

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