Schamlippenrekonstruktion - Medizinische Experten

Operationen im Schambereich sind ein sensibles Thema: Als ästhetischer Eingriff gehen sie mit einer hohen Erwartungshaltung seitens der Patientin einher. Umso größer sind die Enttäuschung und der psychische Leidensdruck, wenn das Ergebnis nicht wie gewünscht ausfällt. Die Schamlippenrekonstruktion durch einen Spezialisten schafft Abhilfe.

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Schamlippenrekonstruktion - Weitere Informationen

Was ist eine Schamlippenrekonstruktion?

Leider werden Eingriffe im Schambereich vermehrt von Ärzten durchgeführt, denen die notwendige Expertise fehlt. Bei der vermeintlich "einfachen" Operation kann jedoch vieles schieflaufen, wenn es dem Chirurgen an Kenntnissen oder Erfahrungen mangelt: Nicht nur ein unschönes Aussehen, sondern auch Schmerzen und Empfindungsstörungen sind mögliche Folgen. Viele betroffene Frauen sind im Alltag, in ihrem Selbstbewusstsein und in ihrer Sexualität erheblich eingeschränkt.

Häufige unerwünschte Ergebnisse sind:

  • Unterkorrektur
  • Überkorrektur
  • Unvollständige Korrektur
  • Asymmetrische Korrektur
  • Hervorstehende Klitoris
  • Unschöne Wundränder

Bei einer Schamlippenrekonstruktion korrigiert der Chirurg das nicht zufriedenstellende Ergebnis eines vorangegangenen Eingriffs. Während einer solchen Wiederherstellungs-Operation behebt der Fachmann Fehler wie beispielsweise Über-, Unter- und unvollständige Korrekturen, ausgefranste Wundränder, Konturfehler oder den sogenannten Micro-Penis-Effekt. Im Falle von Asymmetrien führt er eine Angleichung der Schamlippen durch.

Das Ziel der Behandlung besteht in einem ästhetisch ansehnlichen Intimbereich, mit dem die Patientin rundum zufrieden ist und keine Beschwerden hat.

Welche Operationsmethoden gibt es?

Die operativen Möglichkeiten im Schamlippenbereich sind vielseitig. Zu den häufigsten Eingriffen gehören:

  • Verkleinerung der inneren Schamlippen
  • Absenkung der Klitoris
  • Klitorisstraffung
  • Straffung der äußeren Schamlippen
  • Behebung von Asymmetrien
  • Konturkorrektur

Der häufigste Eingriff im Schambereich ist die Verkleinerung der Schamlippen, medizinisch Labien. In den meisten Fällen wünschen sich die Patientinnen eine Verkleinerung der inneren Schamlippen, damit diese anschließend vollständig von den äußeren Schamlippen bedeckt werden. Mögliche Fehler nach einer früheren OP, die eine Zweit-OP erfordern, sind übermäßige, unzureichende oder unvollständige Verkleinerungen. In letzterem Fall werden die Schamlippen beispielsweise nur unterhalb der Klitoris korrigiert.

Auch die Klitoriskorrektur stellt einen häufigen Eingriff dar. Sie erfolgt meistens im Anschluss an eine Verkleinerung der inneren Schamlippen: In diesem Fall kommt es regelmäßig zum sogenannten "Micro-Penis-Effekt", da die Klitorisspritze die Schamlippen nun überragt und sichtbar hervorsteht. Eine solche sogenannte Klitorisprotrusion korrigiert der Chirurg, indem er einen Hautstreifen unterhalt der Klitoris entfernt und die entstandenen Wundränder miteinander vernäht. In der Folge senkt sich die Klitoris ab.

Eine Klitoriskorrektur kann aber auch im Rahmen einer Klitorisstraffung erfolgen. Der Anlass hierfür besteht meist in einer freiliegenden Klitorisspitze. Viele Frauen wünschen sich eine Straffung, damit der Klitorismantel (ein Teil der kleinen Schamlippen) die Klitorisspitze vollständig bedeckt. Eine echte Klitorisverkleinerung erfolgt hingegen selten: Eine zu große Ausbildung der Klitoris tritt meist nur im Falle eines intersexuellen Syndroms oder einer hormonellen Störung auf.

Die Straffung der äußeren Schamlippen kann sowohl durch eine Entfernung von Gewebe als auch das Aufspritzen mit Eigenfett erfolgen.

Häufig erwünscht ist auch die Behebung von Asymmetrien: Asymmetrische Schamlippen sind entweder angeboren oder die Folge eines missglückten Eingriffs.

Eine Glättung der Wundränder ist im Rahmen einer Korrektur-OP angezeigt, wenn die Wundränder beispielsweise wellenförmig abheilen oder ausfransen. Mögliche Ursachen dafür sind ungeeignete Nahttechniken sowie zu dicke Nähte.

Was muss ich nach dem Eingriff beachten?

Unmittelbar nach dem Eingriff ist Schonung angezeigt: Vermeiden Sie es, unmittelbar nach der Operation selber Auto zu fahren oder längere Fußwege auf sich zu nehmen. Lassen Sie sich stattdessen abholen oder rufen Sie ein Taxi.

Auch zu Hause ist Ruhe erforderlich: Verzichten Sie auf körperlich anstrengende Tätigkeiten und bewegen Sie sich möglichst wenig. Dadurch verhindern Sie, dass Ihr Blutdruck ansteigt und die operierte Region anschwillt. Auch durch vorsichtiges Kühlen wirken Sie Schwellungen und Schmerzen entgegen.

Für einen einwandfreien Heilungsverlauf sollten Sie am Tag der Operation sowie am Folgetag aufs Duschen verzichten. Im Anschluss waschen Sie Ihren Intimbereich bis zum siebten Tag nach dem Eingriff ausschließlich mit Wasser. Indem Sie in den ersten 14 Tagen eine Kompresse zwischen den Schamlippen tragen, verhindern Sie ihr Aneinanderreiben beim Laufen.

Tampons sowie Aktivitäten, die mit Reibung oder Druck auf den Schambereich verbunden sind, sollten Sie für mindestens 6 Wochen vermeiden. Dazu gehören unter anderem Sport und Geschlechtsverkehr.

Möglicherweise verspüren Sie nach einigen Tagen einen Juckreiz. Dieser ist meist darauf zurückzuführen, dass die Fäden sich wie gewünscht aufzulösen beginnen. Spezielle Salben schaffen Abhilfe.

Die Nachkontrollen führt im Normalfall der behandelnde Chirurg durch. Die erste Wundkontrolle erfolgt meist direkt am Tag nach dem Eingriff.

Wie ist die Prognose?

Bei einem spezialisierten Chirurgen, in der Regel aus dem Fachgebiet der Ästhetischen Chirurgie, kommt es nach einer Schamlippenoperation selten zu Komplikationen. Nennenswert sind lediglich die allgemeinen Risiken einer Operation, wie zum Beispiel Wundinfektionen.

Im Falle einer Korrektur nach einer Erst-OP hängt die Prognose von der Art des Eingriffs ab. Nach einer Unterkorrektur, unvollständigen Korrektur oder einer fehlenden Klitorisabsenkung beispielsweise ist die Revisionsoperation relativ einfach: Der Operateur entfernt lediglich weiteres Gewebe der zu wenig verkleinerten Schamlippen.

Schwieriger ist die Korrektur einer Überkorrektur, also zu stark verkleinerter Schamlippen. Hierzu kommt es meistens, wenn während des Eingriffs nicht berücksichtigt wird, dass das Gewebe anschließend vernarbt und sich noch etwas weiter zusammenzieht.

Konturfehler mit unschönen Wundrändern sind wiederum einfach zu beheben. 

Fazit

Damit die Schamlippenoperation ein optimales Ergebnis hervorbringt, sollten Sie sich immer an einen Fachmann wenden. Auf die Weise vermeiden Sie belastende Zweitoperationen.

Haben Sie bereits einen missglückten Eingriff hinter sich, zögern Sie nicht, einen Spezialisten zu Rate zu ziehen. Er wird eine individuelle Korrektur-OP vornehmen, damit Sie sich wieder wohlfühlen und keine Beschwerden mehr haben.

Quellen

https://www.sensualmedics.com/
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