Meniskus-OP | Spezialisten und Informationen

Ein Meniskusschaden kann die Stabilität des ganzen Kniegelenks beeinträchtigen und geht mit Schmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit einher. Um weitere Gelenkschäden, wie zum Beispiel Arthrose, zu vermeiden, ist eine minimal-invasive Meniskus-Operation unter bestimmten Voraussetzungen sinnvoll. Informieren Sie sich hier über Meniskusschäden und operative Behandungsmöglichkeiten.

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Meniskus-OP - Weitere Informationen

Die Meniskuschirurgie dient der Behandlung von verschleiß- oder unfallbedingten Meniskusrissen. Abgerissene Anteile des Meniskus können mechanische Probleme mit Blockierungen und Einklemmungen im Kniegelenk verursachen.

Im weiteren Verlauf kommt es zu Reizungen des Knies mit Entzündungen und Schwellungen. Um diese Probleme zu beheben, kann man im Rahmen einer Meniskus-Operation den Meniskus nähen oder schonend teil-entfernen (Meniskusteilresektion).

Bei jungen Menschen kann beim Verlust größerer Anteile des Meniskusgewebes auch eine Meniskus-Transplantation erforderlich sen.

Anatomie, Funktion und Verschleiß der Menisken

Die Menisken bestehen aus einem widerstandsfähigen Faserknorpel-Gewebe und sind geformt wie „halbmondförmige Unterlegscheiben“. Unterschieden wird zwischen dem medialen (Innen-Meniskus) und lateralen (Außen-Meniskus) Meniskus.

Sie bilden Stoßdämpfer zwischen Oberschenkelrolle und Schienbeinplateau und sorgen für eine gleichmäßige Druckverteilung auf den Gelenk-Knorpelflächen.

Das anfangs elastische und reißfeste Meniskusgewebe unterliegt beim Menschen einer natürlichen Alterung. Ursachen für eine verfrühte Degeneration sind häufig

Bei Berufen in knieender Tätigkeit treten Meniskusschäden gehäufter auf.

Meniskusrisse
© bilderzwerg / Fotolia

Abgelöste Meniskusteile können die Gelenk-Knorpelflächen mechanisch schädigen. Die mechanischen Schädigungen, die fehlende Dämpfung und die wiederkehrenden Entzündungen führen letztendlich zu einer weiteren degenerativen Schädigung des Gelenkes bis hin zum Endstadium, das als Arthrose bezeichnet wird.

Da Gelenkknorpel und die größten Teile der Menisken nicht mit Schmerzfasern innerviert sind, können degenerative Schäden lange unerkannt bleiben. Bei extremen Bewegungen und Scherkräften kann es zum Beispiel beim Aufstehen aus der tiefen Hocke zu einer plötzlichen Verklemmung von Meniskusanteilen kommen. Weil die Aufhängung des Meniskus an der Gelenkkapsel viele Schmerzfasern enthält, kommt es hierbei zu plötzlich einschießenden starken Schmerzen im Kniegelenk.

In schweren Fällen kann es zu Blockierungen des Gelenkes mit Streckhemmung kommen. Wenn der Meniskusschaden schon lange vorbesteht, können bereits stille Knorpelschäden im Gelenk vorhanden sein, die erst bei der Arthroskopie des Gelenkes festgestellt werden.

Verschiedene Möglichkeiten einer Meniskus-OP

Schäden am Meniskus können durch eine Meniskus-Operation behandelt werden. Hier kommen je nach genauer Diagnose und individueller Situation verschiedene Eingriffe infrage, die nachfolgend erläutert werden.

Meniskusteilentfernung (Teilresektion)

Zwar hilft in vielen Fällen eine konservative Behandlung mittels Schmerzmittel und Physiotherapie. Dieser Erfolg ist jedoch nicht von langer Dauer. Deshalb sollte nach einem konservativen Therapieversuch die arthroskopische Meniskusoperation durchgeführt werden, bevor es zu weiteren Schäden oder zu unkontrollierten massiven Einrissen des Meniskus kommt.

Mechanisch nicht mehr funktionsfähige Anteile des Meniskus dürfen entfernt werden, da sie keinen funktionellen Nutzen mehr haben. Bei eindeutigen Symptomen und einem passenden Bild in der Magnetresonanztomographie (MRT) sollte die arthroskopische Meniskusoperation in Erwägung gezogen werden.

Durch die Entfernung der abgelösten Meniskusteile wird dessen Pufferwirkung zwar verkleinert, jedoch ist die knorpelzerstörende Wirkung der nicht entfernten defekten Meniskusanteile wesentlich gravierender als die Pufferminderung nach Teilentfernung.

Meniskusnaht

Bei unfallbedingten Rissbildungen des Meniskus sollte eine Entfernung nach Möglichkeit vermieden werden. Insbesondere Kreuzbandverletzungen sind häufig mit Meniskusrissen verbunden.

Hier finden verschiedene Nahttechniken Anwendung. Das Video zeigt den Ablauf einer arthroskopischen Meniskusoperation

 

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In Ergänzung zur operationstechnisch allerdings recht aufwendigen Naht finden heutzutage meist selbstauflösende Fixationsmaterialien für Fäden und Anker Verwendung.

Starre Implantate wie Pfeile oder Schrauben haben sich wegen der Gefahr einer Dislokation und mechanischen Problemen nicht bewährt. Fixationshilfen verkürzen im Gegensatz zur klassischen Nahttechnik die Operationszeit beträchtlich.

Meniskus-Transplantation (Spender)

Patienten, die bereits in jungen Jahren einen Meniskus verlieren, droht auf lange Sicht die Entwicklung einer Früharthrose.

Ein seit vielen Jahren angewendetes Verfahren, das nur in wenigen Zentren auf der ganzen Welt durchgeführt wird, stellt die Transplantation eines gesunden Meniskus dar. Dieser wird von einem verstorbenen Spender gewonnen und dem Empfänger arthroskopisch eingepflanzt.

Dabei handelt es sich um eine anspruchsvolle Meniskus-Operation, die große Erfahrung und herausragende technische Fertigkeiten vom Operateur verlangt.

Eine lebenslange Medikamenteneinnahme, wie sie zum Beispiel nach Herztransplantationen durchgeführt wird, um eine Abstoßung zu verhindern, ist nach dieser Meniskus-OP nicht notwendig.

Allerdings handelt es sich bei Meniskus um ein wenig durchblutetes Gewebe. Daher ist neben der mechanischen Verankerung die Biologie für den Erfolg nach einer Spender-Meniskustransplantation entscheidend. In vielen Fällen kommt es zu einem Schrumpfen des Transplantates oder es wird nach außen aus der Gelenkkapsel gedrückt.

Collagen-Meniskus-Implantation (CMI)

Das Collagen-Meniskus-Implantat ist ein aus tierischem Collagen gewonnener, künstlicher Meniskus, der bei großflächigen Innenmeniskusresektionen Anwendung findet. Im Rahmen einer arthroskopischen Meniskus-OP wird das CMI in den Meniskusdefekt eingenäht und dient als Platzhalter und Wachstumsschiene.

Im Folgenden wird es vom Körper durch eigenen Faserknorpel ersetzt und erfüllt damit die Funktionen eines natürlichen Meniskus. Die bisherigen Ergebnisse einer amerikanischen Studie sind ermutigend. Das Implantat kann sowohl am Innen- und Außenmeniskus eingesetzt werden.

Voraussetzung für das Funktionieren des CM ist der erhaltene Ring an der Außenwand des Meniskus. Er dient als mechanische Verankerung der Nähte und als Gewebe, aus dem die Zellen in das Kollagen-Gerüst einwachsen können. Bei älteren Menschen und geringer biologischer Regenerationsfähigkeit ist das CMI nicht zu empfehlen.

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