Gesichtsimplantate: Informationen & Spezialisten

Kleinere Mängel am Gesicht lassen sich oft leicht mit Schminke abdecken. Größere Asymmetrien stellen jedoch eine Herausforderung dar. Gesichtsimplantate bieten hier eine bewährte Lösung. Mithilfe von kleinen Silikonkissen lässt sich die Kontur des Gesichts effektiv ändern. Der Eingriff ist risikoarm und schnell durchgeführt.

Die wichtigsten Informationen zur OP und anschließenden Behandlung bietet Ihnen dieser Beitrag. Finden Sie hier außerdem ausgewählte Spezialisten für Gesichtsimplantate.

Empfohlene Spezialisten für Gesichtsimplantate

Artikelübersicht

Gesichtsimplantate - Weitere Informationen

Was genau sind Gesichtsimplantate?

In der plastischen und ästhetischen Chirurgie dienen Implantate zur Veränderung der Körperform bzw. -kontur. Implantate sind kissenartige Einlagen, die meistens aus Vollsilikon bestehen. Der Chirurg setzt sie im Rahmen eines operativen Eingriffs unter die Haut ein.

Im Gesicht dient ein Implantat vor allem zur Korrektur

  • am Kiefer,
  • an der Nase,
  • am Kinn und 
  • im Wangenbereich.

Gründe für den Einsatz eines Implantates im Gesicht sind

  • Unzufriedenheit mit der Gesichtsform,
  • der Wunsch nach weiblicheren bzw. männlicheren Gesichtszügen oder
  • ein jüngeres Erscheinungsbild.

Die Bandbreite an möglichen Korrekturen reicht von der Behebung leichter Fehlstellungen bis zur vollständigen Verwandlung der Gesichtsform.

Häufig genügen bereits kleinere Veränderungen im Kinnbereich, um eine große Wirkung in der Harmonie und Ebenmäßigkeit zu erzielen. Dazu gehört etwa die Korrektur eines zu kleinen, sogenannten „fliehenden“ Kinns. Ein fliehendes Kinn wirkt sich nicht nur nachteilig auf das Profil, sondern auch auf die gesamte Gesichtskontur aus.

Ein Gesichtsimplantat kann hier dauerhaft den gewünschten Ausgleich schaffen.

Operative Korrektur eines fliehenden Kinns
Korrektur eines fliehenden Kinns mithilfe eines Gesichtsimplantates © rumruay | AdobeStock

Zum Einsatz kommen meistens speziell auf die individuelle Skelettstruktur der einzelnen Patienten abgestimmte Implantate.

Wann kommen Gesichtsimplantate zum Einsatz?

Grundsätzlich eignen sich Gesichtsimplantate für alle Menschen, die ihr Gesicht als unattraktiv empfinden.

Viele Asymmetrien sind bereits angeboren. Manche Menschen leiden dagegen an Fehlstellungen im Gesicht, die durch Unfälle oder Verletzungen hervorgerufen wurden. Dann geht es eher um eine Neu- statt um eine Rekonstruktion des Gesichtes.

Zur Zielgruppe zählen außerdem Menschen, die mit typischen Alterserscheinungen wie eingefallenen Wangen kämpfen.

Der Körper verträgt Silikon besonders gut, weswegen sich dieses Material auch wegen seiner weiteren Eigenschaften meist am besten anbietet. Ein Gesichtsimplantat ist nur möglich, wenn keine Allergien gegen das Füllmaterial bestehen.

Ablauf der OP zum Einsatz eines Gesichtsimplantates

Der Einsatz von Gesichtsimplantaten erfolgt ambulant und dauert im Durchschnitt ein bis zwei Stunden.

Die vorbereitende Phase

Zur Auswahl des Implantates sind intensive Beratungsgespräche mit dem plastischen Chirurgen notwendig. Hier besprechen Sie Ihre persönlichen Wünsche und Vorstellungen und informieren den Chirurgen über eventuelle Allergien.

Der Chirurg bespricht außerdem mit Ihnen

  • den Ablauf des Eingriffs,
  • mögliche Nebenwirkungen und
  • die optimale Nachsorge.

Vor dem Eingriff müssen Sie auf Alkohol, Zigaretten und ggf. bestimmte Medikamente verzichten.

Die Operation

In einem ersten Schritt erfolgt die örtliche Betäubung der zu behandelnden Partie. Der Chirurg setzt dann einen winzigen Einschnitt, der meistens nur eine kleine Narbe hinterlässt. Der Schnitt erfolgt

  • für Wangenimplantate im oberen Mundbereich,
  • für Kinnimplantate unter dem Kinn oder an der Innenseite der Unterlippe,
  • für Nasenimplantate innerhalb des Nasenlochs und
  • für Kiefernimplantate an der Innenseite der Unterlippe.

Der Chirurg setzt das Implantat so ein, dass es die beabsichtigte Gesichtsform reflektiert. Danach vernäht er die Schnitte und legt einen Verband an.

Worauf sollten Sie nach dem Eingriff achten?

Nach der Operation sollten Sie es ruhig angehen lassen. Vermeiden Sie Stress und hohe körperliche und seelische Belastungen. Halten Sie strikt alle essentiellen hygienischen Maßnahmen sowie die Anweisungen Ihres Arztes ein.

Die anschließende Phase der Regeneration erfordert Geduld. Endgültige Ergebnisse zeigen sich oftmals erst bis zu zwei Monate nach dem Eingriff. Je nach Ausmaß des Eingriffs benötigen Sie außerdem Zeit, um sich an die neuen Gesichtszüge zu gewöhnen.

Für den Heilungsprozess der Schnitte sind je nach Größe und Lokalität ein bis zwei Monate einzuplanen.

In manchen Fällen können Kaubewegungen zur Verschiebung der Implantate führen. Auch Schmerzen können dabei auftreten. In diesem Fall müssen Sie kurzzeitig auf Flüssignahrung umsteigen.

Welche Risiken und Komplikationen können auftreten?

  • Schmerzen,
  • Schwellungen und
  • ein Taubheitsgefühl im Bereich der Gesichtsimplantate und Einschnittstellen

klingen zumeist nach einer Woche wieder ab. Ist dies nicht der Fall, so sollten Sie sich an Ihren Arzt wenden.

Generell überzeugt das hier beschriebene Verfahren aufgrund sehr guter Behandlungschancen bei minimalen Risiken. Infektionen und schwere Komplikationen sind selten. Schwere Komplikationen wären

  • ein Durchbruch der Implantate durch die Haut oder
  • eine Depositionierung unter der Haut.

Beides würde eine Implantatentfernung erforderlich machen.

Auch in Bezug auf die Narbenbildung sind Sorgen unbegründet. Qualifizierte Ärzte der plastischen und ästhetischen Chirurgie achten darauf, die Einschnitte an möglichst unauffälligen Stellen durchzuführen.

Vor- und Nachteile von Gesichtsimplantaten

Gesichtsimplantate bieten Unfallopfern und Menschen mit angeborenen Fehlstellungen die Chance auf eine Veränderung ihrer Gesichtszüge.

Viele Betroffene versprechen sich damit auch mehr Selbstbewusstsein sowie Erfolg in Beruf und Privatleben.

Generell ist die Operation ein vergleichsweise risikoarmer Eingriff. Eine wichtige Voraussetzung ist hier die Wahl eines guten und erfahrenen Facharztes mit einer nachgewiesenen Zusatzausbildung für plastische und ästhetische Chirurgie.

Vorsicht geboten ist hingegen bei Medizinern, die ausschließlich ungeschützte Titel wie „Schönheitschirurg“ oder „kosmetischer Chirurg“ verwenden. Diese verfügen zumeist nicht über die erforderliche sechsjährige Weiterbildung. Somit sind sie keine geeigneten Ansprechpartner für den sicheren, komplikationsfreien und insgesamt erfolgversprechenden Einsatz von Gesichtsimplantaten.

Quellen

  • Bingöl, A.: Plastische und ästhetische Chirurgie, Urban & Fischer 2021 (2. Auflage).
  • Holtmann, H. u.a. (Hrsg.): Mund-, Kiefer- und Plastische Chirurgie, Urban & Fischer 2020 (2. Auflage).
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