Arthrolyse | Ärzte & Behandlungsinfos

Eine Arthrolyse ist eine operative Methode, um kleinere Schäden an den Gelenken zu entfernen. Danach können Betroffene ihr Gelenk meistens wieder besser bewegen. Chirurgen entfernen im Rahmen einer Arthrolyse beispielsweise Verwachsungen oder kleine Knochenauswüchse.

Hier finden Sie weiterführende Informationen sowie ausgewählte Arthrolyse-Spezialisten und Zentren.

Empfohlene Spezialisten für eine Arthrolyse

Artikelübersicht

Arthrolyse - Weitere Informationen

Arthrolyse: Definition

Das reibungslose Funktionieren der Gelenke ist nur dann möglich, wenn alle Gelenkbestandteile perfekt miteinander arbeiten. Wenn sich hier Teile verhaken oder gegenseitig behindern, kommt es in der Folge zu Einschränkungen der Bewegungsfreiheit.

Ursachen für solche Gelenkfunktionsstörungen sind oft

  • narbige Verwachsungen,
  • Verklebungen und
  • Osteophyten (knöcherne Ausläufer, die sich mit der Zeit ausbilden können).

Eine Arthrolyse kann hier bis zu einem gewissen Grad Abhilfe schaffen. Das ist ein operatives Verfahren, mit dem Mediziner ein eingeschränktes Gelenk wieder mobilisieren, also beweglich machen.

Das Wort Arthrolyse ist eine Neuschöpfung aus dem Griechischen und beinhaltet

  • arthron“ für „Gelenk“ und
  • lysis“, das so viel wie „Auflösung“ bedeutet.

Meistens ist die Arthrolyse minimal-invasiv mittels einer Arthroskopie möglich. Dabei sind die notwendigen Gewebeschnitte sehr klein und es ist deutlich weniger Krafteinwirkung notwendig. Das schont das Gelenk und die umliegenden Strukturen und führt zu einer schnelleren Heilung.

Arthroskopie
Eine Arthrolyse wird meistens im Rahmen einer Arthriskopie durchgeführt. Das schont das Gewebe und ermöglicht eine schnellere Heilung © romaset | AdobeStock

Eingriffe am offenen Gelenk sind im Rahmen einer Mobilisation via Arthrolyse eher ungewöhnlich und kommen nur sehr selten vor.

Die Arthrolyse kommt zum Einsatz, wenn

  • konservative,
  • physiotherapeutische und
  • medikamentöse

Behandlungen keine Besserung erzielen können.

Von der Arthrolyse abzugrenzen ist die Arthroplastik. Dabei wird nicht das vorhandene Gelenk wiederhergestellt, sondern stattdessen durch ein künstliches Gelenk ersetzt.

Wann eine Arthrolyse nicht durchgeführt werden sollte

In bestimmten Situationen oder unter speziellen Voraussetzungen ist eine Arthrolyse nicht möglich, etwa bei

  • akuten Entzündungen im Bereich des wiederherzustellenden Gelenkes,
  • Störungen der Blutgerinnung und
  • allgemeinen Narkosekontraindikationen (wie zum Beispiel Allergien gegen Narkosemittel).

In welchen Bereichen wird die Arthrolyse angewendet?

Arthroskopische Eingriffe werden vor allem an den großen Gelenken vorgenommen. Eingriffe an

stellen die häufigsten Anwendungsfälle des Verfahrens dar. Diese Gelenke werden im Alltag am stärksten belastet.

Auch der Ellenbogen und das obere Sprunggelenk werden oftmals arthroskopisch behandelt.

Dank des technischen Fortschritts in der Medizin können Chirurgen vermehrt auch kleinere Gelenke arthroskopisch mobilisieren. Das betrifft dann etwa

  • das Handgelenk und
  • das untere Sprunggelenk.

Ablauf einer Arthrolyse

Der Eingriff erfolgt oftmals unter Vollnarkose. Der Patient ist also für die Dauer der Operation nicht bei Bewusstsein.

Gelegentlich kann die Narkose auch lokal erfolgen. Der Arzt betäubt dann nur den Bereich des zu operierenden Gelenks. Dabei besteht jedoch das Risiko einer unachtsamen Bewegung des Patienten, die den Operationsablauf und daher auch den Operationserfolg beeinträchtigen kann. Eine Einweisung zum Verhalten während des Eingriffs durch den zuständigen Mediziner sollte die Gefahr aber entsprechend minimieren.

Im Vorfeld der Narkose findet außerdem ein Gespräch mit dem Anästhesisten statt. Er klärt den Patienten über die Risiken und die Prozedur der Narkose auf.

Es gibt zwei Typen der Arthrolyse.

Die einfache Arthrolyse besteht aus einer Durchtrennung oder Spaltung von verkürzten oder verwachsenen Kapselanteilen. Danach beseitigt der Chirurg Verwachsungen, die zum Beispiel aufgrund von Narbengewebe entstanden sind.

Bei der erweiterten Arthrolyse werden zusätzlich etwaige Knochenwucherungen entfernt.

Noch während der Operation wird der Erfolg des Eingriffs hinsichtlich der Wiederherstellung der Mobilität überprüft. Im Zweifelsfall können hier kurzfristig Korrekturen vorgenommen werden.

Risiken und Komplikationen

Im Vergleich zu einer offenen Operation sind die Risiken eines arthroskopischen Eingriffs verhältnismäßig gering. Trotzdem gibt es wie bei jedem Eingriff einige mögliche Komplikationen. Dazu gehören

  • ein Gelenkerguss,
  • Irritationen bei der Wundheilung sowie
  • Infektionen am Gelenk, diese sind jedoch sehr selten.

Außerdem kann das Verfahren Knorpelverletzungen hervorrufen und die Ausbildung einer Arthrose begünstigen.

Bei einer Kniegelenkarthroskopie können als Folge des Eingriffs

vorkommen. Besprechen Sie daher die Risiken und das genaue Vorgehen mit einem Fachmediziner, bevor Sie sich für eine operative Mobilisierung Ihres Gelenks entscheiden.

Nachbehandlung im Anschluss an eine Arthrolyse

Die Dauer des Aufenthalts in der Klinik richtet sich nach der Intensität des Eingriffs. Bei minimal-invasiver, komplikationsloser Arthrolyse kann der Patient die Klinik schon am Tag der Operation wieder verlassen. Eine vollstationäre Aufnahme ist dann gewöhnlich nicht nötig.

Ein Krankenhausaufenthalt ist aber notwendig, wenn Komplikationen auftreten oder der Eingriff nicht erfolgreich ist. Der Arzt empfiehlt dann eine Beobachtung im Krankenhaus.

Der Fokus bei der Nachbehandlung liegt auf

  • der Stabilisation des Gelenkes und
  • der Sicherung der vorgenommenen Veränderungen am Aufbau des Gelenkes.

Die Heilung nimmt verhältnismäßig viel Zeit in Anspruch. Patienten müssen sich daher auf eine längere und umfangreichere Nachbehandlung (in der Regel mehrere Monate) einstellen. Nur so ist gewährleistet, dass das Gelenk auch in Zukunft zuverlässig funktioniert.

In der ersten Zeit nach dem Eingriff treten oft Schmerzen auf. Daher ist meistens eine Schmerztherapie nötig.

Nach der OP sollten Sie das Gelenk schonen und nur minimal belasten. Das bedeutet jedoch unter Umständen auch den Verlust von Muskulatur. Daher erfolgt im Rahmen einer gezielten Physiotherapie der behutsame und angemessene Muskelaufbau.

Whatsapp Facebook Instagram YouTube E-Mail Print