Impingement-Syndrom: Informationen & Impingement-Spezialisten

01.03.2023
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Wenn Muskeln oder Sehnen in einem Gelenk eingeklemmt werden, kann das zu großen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen. Die Behandlung kann je nach Stadium der Erkrankung konservativ oder operativ erfolgen.

Im Folgenden finden Sie weitere Informationen und ausgewählte Impingement-Syndrom-Spezialisten.

ICD-Codes für diese Krankheit: M24.8

Empfohlene Impingement-Syndrom-Spezialisten

Artikelübersicht

Was ist das Impingement-Syndrom?

Man bezeichnet das Impingement-Syndrom auch als Engpass-Syndrom. Man versteht darunter eine Einklemmung von Muskeln oder Sehnen in einem Gelenk. Das hat schmerzhafte Bewegungseinschränkungen zur Folge. Am häufigsten ist das Schultergelenk vom Impingement-Syndrom betroffen, gefolgt vom Hüftgelenk.

Was für Formen von Impingement gibt es?

Es existieren zwei Formen des Impingement-Syndroms:

Beim primären Outlet-Impingement-Syndrom kommt es zu Veränderungen der knöchernen Strukturen. Sie äußern sich beispielsweise in einem Knochensporn oder einem Knochendach, das zu stark geneigt ist.

Beim sekundären Non-Outlet-Impingement-Syndrom verkleinert sich der Gelenkspalt als Folge einer Verletzung oder anderen Erkrankung. Beispiele hierfür sind unter anderem Schäden an Muskeln oder Sehnen sowie Entzündungen des Schleimbeutels.

Welche Symptome verursacht das Impingement-Syndrom?

Symptome im Schultergelenk

Beim Schulter-Impingement spüren die Patienten in einem frühen Krankheitsstadium einen akut einsetzenden Schmerz. Er verstärkt sich vor allem bei Tätigkeiten über dem Kopf. Betroffene beschreiben den Schmerz als tief im Gelenk liegend. Schmerzspitzen treten oftmals in den Nachtstunden auf, sodass das Liegen auf der betroffenen Seite nur schwer möglich ist.

Im weiteren Krankheitsverlauf kann es zu Verklebungen und Verwachsungen des Schleimbeutels im Bereich des Schultergelenks kommen. Das reduziert die Beweglichkeit zusätzlich. Aufgrund der verringerten Muskelaktivität kommt es zu einem Schwund der Muskulatur und damit verbunden einem Verlust der Stabilität des Gelenks.

Symptome im Hüftgelenk

Oftmals zeigt sich das Impingement-Syndrom am Hüftgelenk an einem schleichenden Beschwerdebeginn. Die Schmerzen im Hüftgelenk treten anfangs nur sporadisch auf. Im weiteren Krankheitverlauf verstärken sie sich bei körperlichen Aktivitäten und können dann bis in den Oberschenkel ausstrahlen.

Welche Ursachen hat das Impingement-Syndrom?

Ursachen für das Auftreten an der Schulter

Das Schultergelenk ist das beweglichste Gelenk im gesamten Körper. Gebildet wird es durch die Gelenkfläche des Schulterblatts und den Kopf des Oberarms. Im Gegensatz zum Hüftgelenk ist das Schultergelenk deutlich weniger durch knöcherne Strukturen geschützt. Vier manschettenartig angelegte Muskeln, die Rotatorenmanschette, umgeben das Gelenk.

Das Impingement-Syndrom im Schulterbereich entsteht

  • durch eine Schädigung der umliegenden Weichteile oder
  • durch eine Einengung des Gelenkraums aufgrund von knöchernen Veränderungen.

Ersteres ist der Grund für das Auftreten des Non-Outlet-Impingement-Syndroms und letzteres Ursache für das Entstehen des Outlet-Impingement-Syndroms.

Schulter-Impingement
Beim Impingement sind Muskeln oder Sehnen am Gelenk eingeklemmt © alkov | AdobeStock

Ursachen für das Auftreten im Hüftbereich

Häufig lässt sich das Auftreten des Impingement-Syndroms im Hüftbereich mit einer Deformierung der Hüftgelenkpfanne erklären. Sie zählt zum Beckenknochen und hat die Form einer napfförmigen Gelenkpfanne, die gemeinsam mit dem Hüftkopf das Hüftgelenk bildet.

Unter Umständen können sich Knochensporne am Hüftkopf oder am Pfannendach bilden. Dann sind vor allem bei Innenrotation und beim Beugen des Hüftgelenks schmerzhafte Bewegungseinschränkungen die Folge.

Die knöchernen Veränderungen sind oftmals die Konsequenz von vermehrter körperlicher Belastung. Daher erkranken auch einige junge Sportler häufiger an einem Impingement-Syndrom an der Hüfte.

Wie sieht die Behandlung eines Impingement-Syndroms aus?

Die Therapie kann mehrere Möglichkeiten umfassen. Bei der konservativen Therapie werden vor allem Physiotherapie und Schmerzmittel eingesetzt. Zudem sollten die Patienten sich schonen.

Für eine dauerhafte Heilung muss jedoch die Ursache für das das Impingement-Syndrom operativ behandelt werden.

Konservative Therapie

Vor allem im Frühstadium der Erkrankung ist die konservative Therapie das Mittel der Wahl. Diese Therapieform setzt auf Schonung des betroffenen Gelenks. Der Patient sollte auf Belastungsfaktoren, wie etwa körperlich anstrengende Arbeiten oder sportliche Betätigungen, verzichten.

Die auftretenden Schmerzen lassen sich mit antientzündlich wirkenden Schmerzmitteln, wie etwa Ibuprofen, lindern. Sie können jedoch nicht die auslösende Ursache beheben. Zur Schmerzreduktion sind zudem physiotherapeutische Maßnahmen empfehlenswert.

Kausale Therapie

Die kausale Therapie hat das Ziel, die Ursache der Erkrankung zu behandeln bzw. zu beheben. Mithilfe einer Operation kann es gelingen, die strukturellen Veränderungen und in der Folge die mechanische Enge zu beheben.

Vor allem für junge Menschen empfiehlt sich ein solcher operativer Eingriff, da die OP das Risiko für eine Gelenkversteifung minimiert.

Als Operationsmethode kommt immer häufiger das minimal-invasive arthroskopische Operationsverfahren zum Einsatz. Es hat die offene Operation beim Impingement-Syndrom weitgehend abgelöst.

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