Sarkom: Informationen und Sarkom-Spezialisten

09.02.2023
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Sarkome sind meistens bösartige Tumoren. Sie können sowohl im Weichteilgewebe als auch im Knochen vorkommen. Abhängig von Größe und Lage des Tumors kommen unterschiedliche Behandlungsmethoden in Frage. Hier finden Sie ausgewählte Sarkom-Spezialisten für die Behandlung von Sarkomen sowie weiterführende Informationen.

Empfohlene Sarkom-Spezialisten

Kurzübersicht:

  • Was ist ein Sarkom? Eine sehr seltene bösartige Tumorerkrankung, die sich sowohl in Weichteilgewebe (etwa Bindegewebe, Fett- und Muskelgewebe) als auch in Knochen (z. B. der “Knochenkrebs”) bilden kann. Man unterscheidet allein 79 verschiedene Weichteilsarkome.
  • Ursachen: Die Entstehung ist nicht völlig geklärt. Strahlentherapie, aber auch Asbest- und PVC-Exposition gelten als Risikofaktoren, aber auch Vorerkrankungen wie Neurofibromatose. Bei Knochensarkomen sind genetische Ursachen wahrscheinlich.
  • Symptome: Lokale, teilweise schmerzlose Schwellungen, Schmerzen, Funktionseinschränkungen durch das Tumorwachstum, ggf. Gewichtsverlust.
  • Diagnose: Nur eine Biopsie und eine Untersuchung der Gewebeprobe kann sicher Aufschluss geben.
  • Behandlung: Je früher die Behandlung beginnt, desto besser die Aussichten. Eine exakte Diagnose ist von kritischer Bedeutung für die Therapie. Eine OP ist nicht immer möglich, daher kommen oft auch die Strahlen- und Chemotherapie sowie die Hyperthermie zum Einsatz.
  • Prognose: Verschiedene Faktoren beeinflussen die Prognose, etwa, ob das Sarkom komplett entfernt wurde oder bereits metastasiert hat.

Artikelübersicht

Was versteht man unter einem Sarkom?

Ein Sarkom ist eine seltene, meistens bösartige Wucherung, die oft in Weichteilgewebe entsteht. Die Heilungschancen sind besser, je früher ein Sarkom erkannt und behandelt wird.

Knochentumore kommen etwa bei 0,1 Prozent der Erwachsenen vor, von Weichteilsarkomen sind etwa ein Prozent betroffen.

Insgesamt gibt es 79 verschiedene Typen von Weichteilsarkomen. Knapp über 60 von ihnen gelten als bösartig und sind somit in der Lage, Metastasen zu bilden. Das heißt, sie können sich im Körper ausbreiten und andere Organe schädigen. 

Es gibt aber auch Sarkome, die nur lokal wachsen. Hierbei spricht man von intermediären Sarkomen.

Unter anderem gibt es folgende Arten von Weichteilsarkomen:

  • Bindegewebe
  • Fettgewebe
  • Synoviales Gewebe
  • Glattes und quergestreiftes Muskelgewebe

Bei Knochensarkomen gibt es folgende Typen:

  • Osteosarkom, umgangssprachlich „Knochenkrebs
  • Chrondrosarkom
  • Ewing-Sarkom

Wie entsteht ein Sarkom?

Die konkrete Entstehung von Sarkomen ist nicht abschließend geklärt. Allerdings scheint es diverse Risikofaktoren zu geben, die sie zumindest begünstigen können:

Bei Knochensarkomen hingegen können genetische Ursachen dessen Entstehung begünstigen.

Darstellung eines Chrondrosarkoms
Darstellung eines Chrondrosarkoms, das sich am Oberschenkelknochen bildet © rumruay | AdobeStock

Wie wird ein Sarkom festgestellt und welche Symptome können auftreten?

Viele Sarkome zeigen sich zunächst als Schwellung, die keinerlei Schmerzen verursacht. Unbehandelt kann es allerdings zu einem späteren Zeitpunkt zu Schmerzen oder Funktionseinschränkungen des betroffenen Körperteils kommen.

Wenn der Tumor bereits sehr lange besteht, kann unter Umständen auch Gewichtsverlust die Folge sein.

Sollte der Verdacht auf ein Sarkom bestehen, können bildgebende Verfahren, wie etwa ein MRT, Aufschluss geben.

Damit ein Sarkom auch zweifelsfrei als solches erkannt werden kann, führen die Mediziner eine Biopsie durch. Hierbei wird dem Patienten Gewebe entnommen und anschließend untersucht. Diese Diagnose gilt für alle Formen des Tumors.

Im weiteren Verlauf sind weitere Untersuchungen, die Aufschluss über mögliche Metastasen geben. Sarkome breiten sich in der Regel über die Blutbahn aus. So kann es auch in anderen Organen, wie etwa der Lunge, zu Metastasen kommen.

Wie wird ein Sarkom behandelt?

Die Therapie eines Sarkoms hängt unter anderem von seinem Stadium bei der Diagnose ab.

Darüber hinaus spielt auch die Beurteilung der Tumore eine große Rolle. Hierbei werden die Sarkome in ihrer Beschaffenheit voneinander unterschieden. Ähneln sich zum Beispiel die Zellen des Tumors und des Gewebes stark, dann handelt es sich um differenzierte Tumorzellen. Undifferenzierte Tumorzellen sind meist so entartet, dass ihre Herkunft nicht mehr bestimmt werden kann.

Grundsätzlich gibt es mehrere Therapieoptionen zur Sarkombehandlung. Handelt es sich zum Beispiel um ein differenziertes Sarkom von moderater Größe, dann kann die operative Entfernung ausreichend sein.

Ist eine vollständige Entfernung nicht möglich, oder handelt es sich um undifferenzierte Tumorzellen, ist eine Strahlentherapie nach der OP angezeigt.

Bei Weichteilsarkomen kann unter Umständen auch eine Chemotherapie zum Einsatz kommen. Bei inoperablen Sarkomen kann sie die Wucherung so weit verkleinern, dass eine OP doch noch möglich ist. Eventuell wird die Chemotherapie mit einer Strahlentherapie kombiniert.

Eine weitere Methode, deren Wirkung aber nicht bewiesen ist, ist die Hyperthermie. Hier wird der Tumor mit großer Wärmeeinstrahlung behandelt.

Bei Knochensarkomen hingegen kommt in der Regel immer eine Chemotherapie zum Einsatz, sowohl vor als auch nach dem operativen Eingriff.

Heilungschancen bei einem Sarkom

Die Frage nach Heilungschancen bei einem Sarkom lässt sich nicht pauschal beantworten. Die Prognose ist von mehreren Faktoren abhängig, darunter:

  • Konnte das Sarkom komplett entfernt werden?
  • Hat das Sarkom Metastasen gebildet?

Wichtig ist bei der Prognose auch die regelmäßige Kontrolle nach der Behandlung. Kontrollen erfolgen zu Beginn sehr engmaschig. So können die Mediziner bei einem Rückfall (Rezidiv) oder neuen Metastasen schnell reagieren.

Im Rahmen der Nachsorge wird geprüft, ob eventuell andere Organe Schaden genommen haben.

Von einer Heilung kann man erst dann sprechen, wenn der Patient über einen Zeitraum von fünf Jahren ohne neuen Befund bleibt. Allerdings ist dies auch keine Garantie dafür, dass nicht zu einem späteren Zeitpunkt erneut Probleme auftreten können.

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