Bandscheiben-OP - Spezialisten für Bandscheibenchirurgie

Wenn die Wirbelsäule stark schmerzt und diese Schmerzen von der Bandscheibe ausgehen, ist in vielen Fällen eine Operation notwendig. Dabei gibt es verschiedene Operationsmethoden der Bandscheibenchirurgie, die dem Patienten Linderung verschaffen können. Welche das sind, erfahren Sie unten.

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Bandscheiben-OP - Weitere Informationen

Alleine in Deutschland werden jährlich ungefähr 150.000 Bandscheibenvorfälle operativ behandelt. Aus diesem Grund zählt die Bandscheiben-OP zu den häufigsten Eingriffen.

Insbesondere die Lebensumstände der betroffenen Person beeinflussen das Zustandekommen eines Bandscheibenvorfalls und damit eine nötige Bandscheiben-OP. Zu wenig Bewegung und Sport, eine geschwächte Muskulatur und Übergewicht können einen Bandscheibenvorfall begünstigen, besonders bei Menschen mit sitzender Tätigkeit.

Der unmittelbare Vorfall einer Bandscheibe kommt heutzutage nur äußerst selten vor und wird meistens durch das Heben eines hohen Gewichts verursacht. Ein Bandscheibenvorfall dieser Art verursacht sofortige und große Schmerzen und muss in den meisten Fällen umgehend behandelt werden.

Die meisten Bandscheibenvorfälle in der heutigen Zeit beruhen auf einem schleichenden Prozess, der es dem Patienten erlaubt die bevorstehende Bandscheiben-OP gut zu überdenken und sich über die Möglichkeiten und Experten für eine Bandscheiben-OP zu informieren.

Da die meisten Menschen eine sitzende Tätigkeit ausüben und zusätzlich zu wenig Bewegung haben, ist die Muskulatur geschwächt, wodurch die Bandscheiben überlastet werden.

Konservative Therapien vor einer OP

Wenn eine Bandscheiben-OP nötig ist, hat der Patient in den meisten Fällen schon lang anhaltende Schmerzen und entsprechend viele Arztbesuche hinter sich, um diesen Rückenschmerzen entgegen zu wirken und sich Linderung zu verschaffen. Zur koventionellen Behandlung eines Bandscheiben-Vorfalls können folgende Therapien zum Einsatz kommen:

  • Physiotherapie
  • Massagen
  • Einnahme von Schmerzmitteln oder das Spritzen von Medikamenten an die entsprechenden Nervenwurzeln, die von der Bandscheibe eingeklemmt und dadurch gereizt sind

Doch oft bieten diese Behandlungsansätze keine dauerhafte Linderung und am Ende muss eine Bandscheiben-OP folgen, die die vorgefallene Bandscheibe entfernt, wodurch die eingeklemmten Nervenwurzeln wieder befreit werden und die Schmerzen ausbleiben.

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Von Ortenau Klinikum - Ortenau Klinikum, CC BY 3.0, Link

Voruntersuchung für die Bandscheibenvorfall-Operation

Bevor eine Bandscheiben-OP durchgeführt wird, müssen natürlich einige Voruntersuchungen beim Arzt stattfinden, die den Bandscheibenvorfall eindeutig belegen. Dazu gehört neben einem gründlichen Anamnesegespräch auch eine sorgfältige körperliche Untersuchung, durch die die betroffene Bandscheibe lokalisiert und bestimmt werden kann, damit eine weitere Untersuchung folgen kann.

Bildgebende Verfahren geben dann weiteren Aufschluss über die Art und Lage des Bandscheibenvorfalls. Dazu gehören beispielsweise

Nach einer solchen Untersuchung liegt dem behandelnden Wirbelsäulen-Spezialisten oder Neurochirurgen ein Bild vor, aufgrund dessen er die betroffene Bandscheibe eindeutig beurteilen kann.

Eine Bandscheiben-OP auf unterschiedlichen Höhen

Jede Bandscheibe der Wirbelsäule kann vorfallen und man unterscheidet zwischen zervikalen (an der Halswirbelsäule) oder lumbalen (an der Lendenwirbelsäule) Bandscheibenvorfällen. Auch innerhalb der Brustwirbelsäule können Bandscheibenvorfälle entstehen, wobei diese aufgrund der geringen mechanischen Belastung äußerst selten sind. Häufiger dagegen sind Bandscheibenvorfälle innerhalb der Lenden- oder Halswirbelsäule.

Die Höhe eines Bandscheibenvorfalls kann über die Technik der Bandscheiben-OP entscheiden. Da sich die anatomischen Gegebenheiten im Verlauf der Wirbelsäule ändern, müssen auch Bandscheiben-OPs diesen angepasst werden.

Verschiedene Verfahren für verschiedene Fälle

Wenn die Entscheidung für eine Bandscheibenvorfall-Operation gefallen ist, müssen die behandelnden Ärzte prüfen, welches Verfahren dabei zur Anwendung kommen soll.

Früher war es gängig, eine vorgefallene Bandscheibe wenn möglich durch einen Zugang auf der Vorderseite des Körpers zu entfernen, zum Beispiel durch einen Halsschnitt bei einem zervikalen Bandscheibenvorfall. 

Heute versucht man solche Einschnitte zu umgehen, da hierdurch wichtige Bandstrukturen der Wirbelsäule verletzt werden können. Zusätzlich entsteht eine sichtbare Narbe am Hals, die deutlich auf eine Operation hinweist.

Heutzutage sind die Techniken für Bandscheiben-OPs weit fortgeschritten und sie unterscheiden sich bei jedem einzelnen Bandscheibenvorfall. Für jeden Patienten wird das optimale Verfahren der Bandscheiben-OP gewählt, das die bestmögliche Heilung und das ästhetisch beste Ergebnis für den Patienten verspricht.

Während auch heutzutage noch die konventionelle OP-Technik bei einem Bandscheibenvorfall angewendet wird, gibt es längst hochqualifizierte Spezialisten, die eine Bandscheiben-OP minimal-invasiv und sehr schonend durchführen können.

In manchen Fällen ist es sogar möglich, die Bandscheiben-OP unter örtlicher Betäubung durchzufüren und den Patienten somit keiner Vollnarkose aussetzen zu müssen.

Minimal-invasive Bandscheiben-OPs sind meistens vorteilhafter

Auch bei minimal-invasiven Bandscheiben-OPs gibt es Unterschiede der OP-Techniken. Sie hängen unter anderem von der Lokalisierung des Bandscheibenvorfalls ab, so dass bei einem zervikalen Vorfall andere Techniken zum Einsatz kommen können als bei einem lumbalen Bandscheibenvorfall.

Zu den minimal-invasiven Techniken einer Bandscheiben-OP gehören die mikrochirurgischen Verfahren und die endoskopischen Verfahren. Außerdem gibt es die Möglichkeit, einen Laser einzusetzen, der die vorgefallene Bandscheibe zerstört und damit auch das Gewebe, das die Nervenwurzeln einengt und zu Schmerzen führt.

Die minimal-invasiven Bandscheiben-OPs bieten viele Vorteile, etwa die Vermeidung einer Vollnarkose und das Setzen von sehr kleinen Schnitten. Durch die kleinen Einschnitte der Haut können alle benötigten Instrumente eingeführt werden, um den betroffenen Bandscheibenvorfall zu operieren und die eingeengten Nervenwurzeln wieder freizulegen.

Die Schnitte werden im Anschluss an die Bandscheiben-OP einfach vernäht. Durch die minimal-invasive Bandscheiben-OP wird also weniger Gewebe geschädigt, so dass es schneller abheilen kann. Zusätzlich kommt es zu einer geringeren Narbenbildung, die weniger Komplikationen mit sich bringt. Die Einschnitte und entstandenen Schädigung nach einer Bandscheiben-OP sind also deutlich geringer und mit weniger Komplikationen verbunden.

Die minimal-invasive OP-Technik kann nicht von jedem Chirurgen durchgeführt werden. Für dieses Verfahren sind langjährige Erfahrung sowie qualifizierte Weiterbildungen notwendig. Außerdem braucht der Facharzt, der die minimal-invasive Bandscheiben OP durchführt, einen speziell ausgestatteten OP-Saal und ein entsprechend geschultes OP-Team.

Nach der Bandscheiben-OP: Vermeiden Sie Überlastungen

Nach einer Bandscheiben-OP ist es wichtig, Überbelastungen und einseitige Belastungen der Wirbelsäule zu vermeiden, etwa bei alltäglichen Arbeiten oder bei Freizeit- und Sportaktivitäten. Auch ein rückenschonendes Sexualverhalten nach einer Bandscheibenoperation ist wichtig.

Im Folgenden finden Sie verschiedene Tipps zum Verhalten und Sex nach einer Bandscheiben-OP.

Denken Sie bei schweren Arbeiten daran, dass sich die Belastung auch an der Wirbelsäule entlang ausbreitet. Heben Sie, falls es notwendig werden sollte, keine Gegenstände aus der vorgebeugten Körperhaltung. Versuchen Sie hier, wenn kein netter Helfer zur Hand ist, eine Kraftverteilung, beispielsweise durch Heben aus den Oberschenkeln heraus. Ein Gewichtheber macht es ja auch so.

Oft ist auch die Freizeit die größte Anstrengung für die Wirbelsäule. So kann das allabendliche Fernsehprogramm zur Tortur für die Wirbelsäule werden. Wichtig ist, nicht stundenlang in der gleichen Position sitzen:

  • Stehen Sie während des Programms gelegentlich auf,
  • ändern Sie während des Programms Ihre Sitzposition,
  • legen Sie die Füße hoch.

Die Bandscheibe lebt von der Bewegung. Denken Sie deshalb an die Bewegung der Wirbelsäule und umgehen Sie lang andauernde einseitige Belastungen. Auch die schnelle Fahrt zum Urlaubsort gehört beispielsweise dazu. Unterbrechen Sie regelmäßig Ihre Reise, verlassen Sie Ihr Fahrzeug und bewegen sich aktiv während der Fahrpausen.

Wenn dem Rücken schon die Hauptarbeit zukommt, so nehmen Sie ihm doch die Nebenbelastungen durch die „Tragearbeit“ Ihres Körpergewichtes. Ihr Körpergewicht "zieht" an der Wirbelsäule. Daher sollten Sie beim Sitzen diesen Zug durch Neigen der Rückenlehne verkleinern. In einem Liegestuhl lässt sich länger als auf einem Küchenstuhl sitzen. Je flacher Sie Ihre Rückenlehne einstellen, umso weniger wirkt das Körpergewicht fußwärts.

Rückenprobleme sind auch ein guter Antrieb, gegebenenfalls am eigenen Gewicht zu arbeiten. Dabei schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe: Bewegung bringt Sie näher ans Idealgewicht und hilft der Wirbelsäule schon auf dem Weg dorthin.

Die Bedeutung in den oben aufgeführten Ratschlägen liegt in der Verminderung einer einseitigen Belastung Ihrer Wirbelsäule mit nachfolgenden Verspannungen, die schließlich erneut zu Schmerzen führen können. Diese Schmerzen können hartnäckig bestehen bleiben und unter Umständen eine medikamentöse Behandlung erforderlich machen.

Schlafverhalten nach einer Bandscheiben-OP

Kurz einige Worte zu Ihrer Schlafposition: Vermeiden Sie zu weiche Matratzen. Ziehen Sie besonders im Gesäßbereich eine feste Matratze vor. Versuchen Sie, wenig auf dem Bauch zu liegen. Die Rücken- und Seitenlage bietet für die Muskelentspannung und die Entspannung der bei Stand und Arbeitsbelastung beanspruchten Wirbelsäulenabschnitte die beste Erholung.

Sport nach einer Bandscheibenoperation

Wie steht es nun um die sportliche Betätigung? Überhaupt keine Bewegung ist ebenso schlecht wie zu viel! Aber auch die falsche Sportart belastet Ihre Wirbelsäule. Ein gutes Ziel ist, die Belastung des Rückens durch Schwimmen auszugleichen. Zu langer Aufenthalt in kühlem Wasser kann jedoch wieder zu Verspannungen der Rückenmuskulatur führen. Häufig werden sog. Warmwassertage in den Hallenbädern angeboten. Nutzen Sie diese Gelegenheiten.

Allgemein kann man sagen, dass Wärme in jeder Form angewendet sehr gut wirkt. Extremtemperaturen (zu heiß oder zu kalt) bewirken jedoch genau das Gegenteil. Es kommt nicht zur Lockerung, sondern zu Verspannungen. Wie so häufig ist der Mittelweg genau der richtige. Die einfachste Form der therapeutischen Wärmeanwendung bietet ein Wannenbad in einer angenehmen Temperatur.

Für die Zeit nach der Operation gilt in sportlicher Hinsicht: Betreiben Sie nach Möglichkeit in der ersten Zeit (ca. 6 Monate) keine Sportarten mit starker schwungunterstützter Drehbewegung oder Stauchungsbeanspruchung der Wirbelsäule. Hierzu zählen z.B.

  • Alpine-Ski,
  • Kegeln,
  • Tennis,
  • Squash,
  • Boxen,
  • leichtathletische Sprung- und Wurfdisziplinen oder
  • Fußball.

Bei einer anderen von Ihnen ausgeübten Sportart halten Sie bitte Rücksprache mit Ihrem Arzt.

Sex nach Bandscheiben-OP

Die Kardinalfrage lautet: Wann oder/und wie darf ich wieder mit meiner Partnerin oder meinem Partner Geschlechtsverkehr haben? Wir haben im Folgenden einige Informationen zusammengestellt, die Anregung sein können, wie sexuelles Beisammensein nach einer Bandscheibenoperation schön und befriedigend sein kann.

Grundsätzlich gilt: keine sexuellen Aktivitäten bis Ende der 3. Woche nach der Operation, vorsichtige Aktivität ab der 4. Woche. Machen Sie nur behutsame Bewegungen.

Die folgenden Sex-Stellungen können bei einem Bandscheibenvorfall rückenschonend angewandt werden: Passiv (Sex-Stellung 1 gilt für den operierten Mann, Stellungen 2 bis 5 für die operierte Frau) dürfen Sie etwa 3 bis 4 Wochen nach der Operation mit Ihrer Partnerin bzw. mit Ihrem Partner verkehren. Aktiv (Position 6) beginnen Sie ca. 6 Wochen nach der Operation.

Diese Vorschlagsskizzen können und sollen natürlich nur eine Anregung sein. Mit Phantasie wird jedes Paar sein eigenes Liebesspiel entwickeln.

Sie sollten jedoch sanftes Miteinander bevorzugen - damit meinen wir zärtliche Massagen, lustvolles Streicheln. Vermeiden Sie Praktiken, bei denen Sie den Körper verspannen und zu sehr anstrengen müssen. Eine lockere Bewegung des Beckens kann sogar als vorbeugende Gymnastik gegen Rückenprobleme gesehen werden, ein sanftes Liebesspiel kann eine der besten Entspannungsformen sein.

Wichtig ist auch das vertrauensvolle Gespräch mit dem Partner, der über bereits bestehende oder beim Verkehr auftretende Rückenschmerzen Bescheid wissen muss, um nicht vielleicht auftretende Lustlosigkeit falsch zu deuten.

Gemeinsam müssen die Partner nach Möglichkeiten suchen, bei denen beide zu ihrer Befriedigung kommen und bei denen der erkrankte Partner keine oder wenige Schmerzen verspürt.

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