Magenspiegelung: Infos & Ärzte für eine Magenspiegelung

31.01.2023
Prof. Dr. med. Robert Ehehalt
Medizinischer Fachautor

Die Magenspiegelung (Gastroskopie) ist ein etabliertes Routineverfahren zur Untersuchung des oberen Verdauungstrakts. Bei vielen Erkrankungen ist die Magenspiegelung zur Diagnosefindung unverzichtbar. Dabei wird das endoskopische Diagnoseinstrument durch den Mund in die Speiseröhre und schließlich den Magen eingeführt.

Hier finden Sie weiterführende Informationen sowie ausgewählte Ärzte für die Durchführung einer Magenspiegelung.

Empfohlene Ärzte für eine Magenspiegelung

Artikelübersicht

Was ist eine Magenspiegelung?

Bei der Magenspiegelung (Gastroskopie) führt der Arzt einen flexiblen Schlauch (Gastroskop) über den Mund in den Magen ein. Das Gastroskop ist ca. 1 m lang und hat einen Durchmesser von weniger als 1 cm. An der Spitze des Gastroskops befindet sich eine Kamera. Das Kamerabild wird vergrößert und in Echtzeit auf einem Monitor angezeigt.

Die Magenspiegelung ermöglicht dem Arzt, die Schleimhäute

zu untersuchen.

Das Gastroskop verfügt über einen sogenannten Arbeitskanal. Über diesen kann Luft und Flüssigkeit abgesaugt und zugeführt werden. Er ermöglicht auch die Einführung von 

  • Zangen,
  • Schlingen und
  • verschiedenen anderen Instrumenten.

So kann der Arzt gleich während der Untersuchung etwa eine Gewebeprobe entnehmen.

In der Regel findet die Magenspiegelung in speziell dafür ausgerichteten Praxen für Gastroenterologie (Magen-Darm-Heilkunde) oder im Krankenhaus statt.

Gastroskopie - Magenspiegelung
Mittels Magenspiegelung kann der Arzt Teile des Verdauungstraktes direkt von innen betrachten © bilderzwerg / Fotolia

Wann kommt eine Magenspiegelung zum Einsatz?

Mit der Magenspiegelung lassen sich eine ganze Reihe von Beschwerden im oberen Verdauungsbereich abklären. Dazu gehören:

Mit einer Magenspiegelung kann der Arzt u.a.

diagnostizieren.

Außerdem kann die Untersuchung Hinweise auf eine Dünndarmerkrankung, zB.

liefern. Zur weiteren Untersuchung des Dünndarms liefert die Kapselendoskopie ein genaueres Bild über den Gewebezustand.

Die Magenspiegelung dient allerdings nicht nur zur Diagnostik. Der Arzt kann damit auch kleine operative Eingriffe durchführen und so etwa

  • Verengungen dehnen (Bougierung),
  • Blutungen stillen oder
  • Polypen entfernen.

Wie wird die Magenspiegelung durchgeführt?

Im Gegensatz zur Darmspiegelung bedarf eine Magenspiegelung keiner speziellen Vorbereitung. Es reicht in der Regel aus, am Tag der Untersuchung nüchtern zu bleiben. Klare Flüssigkeiten können Sie normalerweise bis zwei Stunden vor der Untersuchung noch trinken.

Es empfiehlt sich, am Untersuchungstag auf das Rauchen zu verzichten.

Wenn Sie gerinnungshemmende Medikamente wie z.B. ASS oder Xarelto nehmen, besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob Sie sie absetzen sollten. Oft ist das allerdings nicht erforderlich: Eine rein diagnostische Gastroskopie kann auch unter Gerinnungshemmung erfolgen.

Unmittelbar vor der Untersuchung kann der Rachen mit einem narkotisierenden Spray betäubt werden, um den Würgereiz zu minimieren. Auf Wunsch können die Patienten aber auch ein Medikament zur Beruhigung (in der Regel Propofol) bzw. eine Kurznarkose erhalten, um den Eingriff nicht bewusst zu erleben.

Die Untersuchung selbst dauert in der Regel nicht länger als fünf Minuten. Der Patient liegt in Linksseitenlage. Das Gastroskop wird durch den Rachen in Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm eingeführt.

Das Video zeigt Kameraaufnahmen einer echten Magenspiegelung:

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Sobald der tiefste Punkt erreicht ist, wird über den Arbeitskanal Luft gegeben, um die Schleimhaut breiter sichtbar zu machen. Der Arzt inspiziert nun den Zwölffingerdarm, Magen und Ösophagus.

Mittels einer Zange können Gewebeproben entnommen werden, die anschließend analysiert werden. Die Probenentnahme bereitet keine Schmerzen. Die Proben können entweder unmittelbar mittels eines Schnelltests z.B. auf eine Besiedlung mit Helicobacter pylori oder auf eine Laktoseintoleranz analysiert werden. Andernfalls werden sie zur weiteren Analyse an ein Labor weitergeleitet.

Ist die Gastroskopie unangenehm oder schmerzhaft?

Die Magenspiegelung ist in der Regel nicht schmerzhaft. Allerdings kann die Untersuchung einen Würgereiz auslösen, der als unangenehm empfunden wird.

Die Dehnung des Magens mit Luft kann zu Völlegefühl und Aufstoßen führen. Diese Beschwerden sind allerdings nur vorübergehend und harmlos.

Welche Risiken bestehen bei einer Magenspiegelung?

Die Magenspiegelung ist ein risikoarmes Routineverfahren. Ernsthafte Komplikationen sind bei angemessener Vorbereitung nicht zu erwarten.

Trotzdem kann es selten zu Komplikationen kommen. Dazu zählen Schäden der Zähne oder der Rachenhinterwand, die durch das Einführen des Gerätes hervorgerufen werden können. Auch eine Verletzung des Kehlkopfes oder der Stimmbänder kann vorkommen.

Durch das Einführen des Gastroskops sowie der Entnahme von Gewebeproben kann es zu Blutungen kommen. Nur sehr selten kommt zu einem Verschlucken von Mageninhalt mit Entwicklung einer entzündlichen Bronchitis oder gar einer Lungenentzündung.

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