Leberinsuffizienz: Informationen & Leberversagen-Spezialisten

09.06.2022
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
Leading Medicine Guide Redaktion

Bei einer Leberinsuffizienz handelt es sich um das Erlöschen der Leberfunktion bis hin zum Leberversagen. Eine Leberinsuffizienz verläuft meist chronisch und kann, je nach Ausmaß der Erkrankung, in drei Stadien unterteilt werden. Verursacht wird eine Leberinsuffizienz unter anderem durch Alkoholmissbrauch, Diabetes oder Adipositas.

Hier finden Sie weiterführende Informationen sowie ausgewählte Spezialisten und Zentren für Leberversagen.

ICD-Codes für diese Krankheit: K72

Empfohlene Spezialisten

Kurzübersicht:

  • Was ist Leberinsuffizienz? Nimmt die Funktion der Leber ab oder stellt sie ihre Arbeit ganz ein, spricht man von Leberversagen. Die Erkrankung wird in drei Stadien eingeteilt.
  • Anatomie: Die Leber ist das zentrale Stoffwechselorgan des Körpers. Sie bildet Galle und Kreatin, entgiftet den Körper und ist für die Bereitstellung von Energie zuständig.
  • Ursachen: Medikamente, Alkoholmissbrauch, Diabetes, Adipositas, eine Entzündung der Gallenwege, Hepatitis sowie weitere Vorerkrankungen können die Funktion der Leber chronisch einschränken.
  • Symptome: Gelbsucht, hepatische Enzephalopathie, Nierenversagen, Blutgerinnungsstörungen, Hypalbuminämie und Hormonsystemstörungen.
  • Stadien: Leichte Leberinsuffizienz: Nur einige Teilbereiche der Leber sind betroffen. Mittelschwer: Die gesamte Leber und alle ihre Funktionen sind betroffen. Schwer: Endstadium.
  • Diagnose: Die Erkrankung lässt sich durch Laborwerte, Ultraschalluntersuchungen, CT, MRT und ggf. durch eine Gewebeprobe sicher diagnostizieren.
  • Behandlung: Liegt eine Grunderkrankung vor, muss diese behandelt werden. Eine Leberdialyse entgiftet das Blut und kann die Leistung der Leber verbessern. In sehr schweren Fällen ist eine Lebertransplantation notwendig.

Artikelübersicht

Definition: Leberinsuffizienz

Als eine Leberinsuffizienz wird der Abbau der Leberfunktion bis hin zum Leberversagen bezeichnet. In ihrem Verlauf versagen zunächst einige Teilfunktionen der Leber, während andere noch funktionsfähig sind.

Im Endstadium einer Leberinsuffizienz sind alle Funktionen der Leber betroffen.

Lage und Funktion der Leber

Die Leber ist das zentrale Stoffwechselorgan des Körpers und liegt über dem rechten Rippenbogen.

Die Hauptfunktionen der Leber sind

  • die Bildung von Galle,
  • Entgiftung,
  • Energiespeicherung und -bereitstellung,
  • Stoffwechsel und
  • die Bereitstellung von Kreatin.

Die Leber ist resistent gegenüber Umweltgiften und besitzt eine hohe Selbstheilungskraft. Dennoch können

  • die heutigen Lebensbedingungen,
  • stark wirkende Medikamente,
  • Adipositas durch falsche Ernährung und
  • der weltweite Austausch von Krankheitserregern

zu Erkrankungen der Leber führen.

Die Lage der Leber im menschlichen Körper
Die Lage der Leber im menschlichen Körper © nerthuz | AdobeStock

Verlauf einer Leberinsuffizienz

Die Leberinsuffizienz ist durch

  • eine mangelhafte Bildung von Eiweißen,
  • eine unzureichende Entgiftungsfunktion und
  • eine reduzierte Gallenbildung

gekennzeichnet und ist in jedem Fall lebensbedrohlich. Der Verlauf einer Leberinsuffizienz ist meist chronisch und führt zu einer Narbenleber (Leberzirrhose).

Ein Verfahren, das die Leber bei der Entgiftung des Blutes unterstützt, ist beispielsweise die Leberdialyse.

Ursachen einer Leberinsuffizienz

Häufig entwickelt sich eine Leberinsuffizienz durch

  • unerwünschte Arzneimittelwirkung,
  • Alkoholmissbrauch,
  • Diabetes oder
  • Adipositas.

Weitere Ursachen sind Entzündungen der Gallenwege (Cholangitis) oder eine Entzündung des Lebergewebes durch die Hepatitisviren B, C und D.

Auch angeborene Lebererkrankungen, wie

  • die Eisenspeicherkrankheit Hämochromatose,
  • ein Alpha-1-Antitrypsinmangel,
  • eine Mukoviszidose oder
  • Formen einer Porphyrie

sind verantwortlich für den Abbau von Leberfunktionen.

Symptome einer Leberinsuffizienz

Eine Leberinsuffizienz ist durch

  • Ikterus (Gelbsucht),
  • hepatische Enzephalopathie,
  • hepatorenales Syndrom (Nierenversagen infolge eines Leberversagens),
  • Störungen der Blutgerinnung,
  • Hypalbuminämie und
  • Störungen des Hormonsystems

gekennzeichnet.

Die Funktionen der Leber können in unterschiedlichem Ausmaß von Abbauprozessen betroffen sein. Die Einteilung der Leberinsuffizienz in Stadien berücksichtigt die metabolische Leistung der Leber, ihre Ausscheidungsfunktion und die Auswirkungen auf den Kreislauf.

Stadien der Leberinsuffizienz

Bei einer leichten Leberinsuffizienz sind nur einige Teilbereiche der Leber betroffen. Diese Funktionseinschränkung der Leber kann sich durch eine leichte Gelbsucht oder einen Aszites bemerkbar machen.

Bei einer mittelschweren Leberinsuffizienz ist die gesamte Leber betroffen. Die Entgiftungsfunktion, Energiespeicherung, Bildung von Galle und die Stoffwechselfunktionen sind eingeschränkt.

Eine schwere Leberinsuffizienz kennzeichnet das Endstadium einer akuten oder chronischen Lebererkrankung.

Diagnose einer Leberinsuffizienz

Um eine Leberinsuffizienz adäquat zu behandeln zu können, muss die primäre Ursache diagnostiziert werden. Bestätigt wird eine Leberinsuffizienz durch

Therapie einer Leberinsuffizienz

Die Behandlung der Leberinsuffizienz ist an die Grunderkrankung geknüpft. Eine Leberdialyse entgiftet das Blut und kann kurzfristig zu einer Verbesserung der Leberleistung führen.

In besonders schwerwiegenden Fällen kommt eine Lebertransplantation in Betracht.

Whatsapp Twitter Facebook Instagram YouTube E-Mail Print