Gelbsucht: Informationen & Gelbsucht-Spezialisten

17.02.2023
Dr. med. Boris Uhel
Medizinischer Fachautor
Dr. med. Eckhart Fröhlich
Medizinischer Fachautor

Unter Gelbsucht (medizinisch Ikterus) versteht man die Gelbfärbung von Haut, Schleimhäuten und Skleren (Bindehäute der Augen). Sie entsteht durch die Anreicherung von Bilirubin (Gallenfarbstoff) in diesen Geweben. Die Ursachen dafür können sehr vielfältig sein. Entsprechend gibt es auch verschiedene Behandlungsmethoden.

Hier finden Sie weiterführende Informationen sowie ausgewählte Gelbsucht-Spezialisten.

ICD-Codes für diese Krankheit: R17

Empfohlene Gelbsucht-Spezialisten

Artikelübersicht

Symptome von Gelbsucht

Typisch und namensgebend für Gelbsucht ist die Gelbfärbung

  • der Haut,
  • der Schleimhäute und
  • der Bindehaut der Augen.

Die Gelbfärbung entsteht durch eine Anreicherung von Bilirubin im Körper. Bilirubin ist ein gelblicher Gallenfarbstoff, der entsteht, wenn der Körper Hämoglobin, den roten Blutfarbstoff, abbaut. Der Körper scheidet das Bilirubin normalerweise über die Leber und die Gallenwege aus.

Passiert das nicht, bleibt das Bilirubin im Körper und führt zur Gelbsucht.

Zusätzlich können Schmerzen auftreten. Ein schmerzloser Ikterus kann ein Hinweis auf eine bösartige Tumorerkrankung (z.B. Bauchspeicheldrüsenkrebs) sein.

Bleibt Gelbsucht unbehandelt, kann Bilirubin ins Blut gelangen. Dadurch kann eine Sepsis (Blutvergiftung) entstehen.

Als Besonderheit des cholestatischen (Verschluss-) Ikterus kommt es zu

  • einer Entfärbung des Stuhls und
  • einer Dunkelfärbung des Urins („bierbrauner“ Urin).
Gelbe Augen bei Gelbsucht
Gelbsucht macht sich u.a. durch gelb verfärbte Augäpfel bemerkbar © blackday | AdobeStock

Welche Ursachen hat Gelbsucht?

Als Ursache für Gelbsucht kommen verschiedene Krankheitsprozesse in Frage, etwa:

  • Prähepatischer (hämolytischer) Ikterus: durch erhöhten Zerfall (z.B. durch Medikamente) von roten Blutkörperchen wird Hämoglobin vermehrt freigesetzt und abgebaut. Somit fällt Bilirubin vermehrt an.
  • Hepatozellulärer (Parenchym-) Ikterus: Unfähigkeit der Leberzellen, das anfallende Bilirubin in ausreichendem Maße auszuscheiden, z.B. bei Hepatitis oder Leberzirrhose
  • Cholestatischer (Verschluss-) Ikterus: Störung des Gallenabflusses durch z.B. Gallengangsteine, Lebertumore oder Tumore der Bauchspeicheldrüse

Diagnostik bei Verdacht auf Gelbsucht

Laboruntersuchungen zeigen eine Erhöhung von Leber- und Gallenwerten sowie des Gallenfarbstoffes. Sie können aber keine Hinweise auf die Ursache dafür geben.

Weiterführende Untersuchungsmethoden der Wahl sind

Behandlung von Gelbsucht

Gelbsucht kann unterschiedliche Ursachen haben. Deswegen gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten. Ziel der Therapie ist die Behandlung der Ursache. Dadurch verschwindet auch die Gelbsucht.

Beim prähepatischen (hämolytischen) Ikterus wird als Therapie z.B. das auslösende Medikament weggelassen.

Ist Hepatitis die Ursache für Gelbsucht, hängt die Behandlung auch von der Ursache für die Hepatitis ab, etwa

  • Viren,
  • Medikamente,
  • Alkohol,
  • Blutfette.

Bei einer Leberzirrhose als Ursache der Gelbsucht ist die absolute Alkoholenthaltsamkeit die Therapie der Wahl. Im Endstadium ist die Lebertransplantation die einzige Chance auf eine dauerhafte Heilung.

Interventionelle und operative Methoden kommen bei der cholestatischen Gelbsucht zum Einsatz.

Die ERCP ist die Therapie der Wahl bei Gallengangsteinen, in wenigen Fällen muss eine operative Korrektur des Gallenganges erfolgen. Tumore der Leber oder der Bauchspeicheldrüse können (je nach Größe und Ausdehnung) operativ entfernt werden.

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