Unfallchirurgie: Informationen & Spezialisten für Unfallchirurgie

Unfallchirurgen behandeln unter anderem Kreuzbandrisse, Knochenbrüche oder Bandscheibenvorfälle. In der Regel müssen die Patienten chirurgisch versorgt werden. Das Behandlungsspektrum reicht von einfachen Eingriffen bis hin zu komplexen, oft mehrfachen Operationen. Hier finden Sie weiterführende Informationen sowie ausgewählte Unfallchirurgie-Spezialisten und Zentren.


Empfohlene Spezialisten

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Unfallchirurgie - Weitere Informationen

Was versteht man unter Unfallchirurgie?

Die Unfallchirurgie ist ein medizinisches Spezialgebiet, das sich mit der chirurgischen Behandlung von verunglückten Patienten befasst. Dazu gehören

Die Unfallchirurgie ist durch die Fokussierung auf Traumata im Bereich des Bewegungsapparats eng mit der Orthopädie und der Traumatologie verknüpft. Zum Bewegungsapparat zählen

  • Knochen,
  • Sehnen,
  • Bänder und
  • Muskeln.
Knochen und Gelenke mit Muskeln
Hervorgehobene Gelenke und Muskeln des Bewegungsapparates © Axel Kock | AdobeStock

Die Versorgung der Patienten erfolgt

  • an spezialisierten Kliniken für Unfallchirurgie, Orthopädie und Traumatologie und/oder
  • durch niedergelassene Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie.

Welche Qualifikationen müssen Unfallchirurgen nachweisen?

Unfallchirurgie-Spezialisten tragen in der Regel die Bezeichnung Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie.

Hierfür müssen die angehenden Ärzte für Unfallchirurgie eine entsprechende Weiterbildung über mindestens 6 Jahre absolviert haben. Dabei eignen sich die Unfallchirurgie-Spezialisten fundierte Kenntnisse auf den Gebieten der orthopädischen Chirurgie und Traumatologie an.

In einer Musterweiterbildungsordnung der Bundesärztekammer ist dabei vorgeben, welche Untersuchungs- und Behandlungsverfahren wie häufig durchgeführt werden müssen. Dazu gehörena beispielsweise mindestens 200 chirurgische Eingriffe unterschiedlichster Art.

Nach abgeschlossener Facharztausbildung können die Unfallchirurgie-Spezialisten noch die Zusatzweiterbildung Spezielle Unfallchirurgie absolvieren. Dabei steht die Behandlung von Verletzungen höherer Schwierigkeitsgrade (z.B. Schwerstverletzte mit Polytrauma) und deren Folgezustände sowie die

  • Organisation,
  • Überwachung und
  • Durchführung

der Behandlung von Schwerverletzten im Vordergrund steht.


Arbeitsunfall
Unfallchirurgen behandeln häufig akute Verletzungen © kokliang1981 | AdobeStock

Leistungsspektrum von Unfallchirurgen

Im Bereich der Sportunfälle / Sportverletzungen werden häufig Patienten mit

versorgt.

Freizeitunfälle treten nicht selten altersbedingt bei Senioren (z.B. Oberschenkelhalsbruch und Wirbelkörperbruch) und Kindern (z.B. Armbrüche) auf.

  • Arbeitsunfälle sind in der Regel mit
  • Knochenbrüchen,
  • Quetschungen oder sonstigem Trauma,
  • teilweise aber auch mit schweren, mehrfachen Verletzungen (Polytrauma)

assoziiert.

Insbesondere bei der Versorgung Schwerstverletzter mit Polytrauma oder Schädel-Hirn-Trauma ist eine spezielle Klinik für Unfallchirurgie und Traumatologie erforderlich.

In einem solchen Traumazentrum steht modernste Medizintechnik für Diagnostik und Erstversorgung zur Verfügung. Damit können Mediziner innerhalb kürzester Zeit einen Überblick über den Zustand des Schwerstverletzten mit Polytrauma erhalten und erste therapeutische Maßnahmen einleiten.

Diagnoseverfahren in der Unfallchirurgie

Zu Beginn jeder Untersuchung stehen in der Regel die Anamnese und die klinische Untersuchung. Häufig kann nun bereits eine Verdachtsdiagnose durch die Ärzte für Unfallchirurgie gestellt werden.

Mithilfe von sog. bildgebenden Verfahren kann diese nun bestätigt oder wiederlegt werden. Dabei haben insbesondere

eine große Bedeutung. CT und MRT stehen meistens nicht bei niedergelassenen Ärzten zur Verfügung, sondern aufgrund der räumlichen Erfordernisse nur an spezialisierten Kliniken.

MRT
In der Unfallchirurgie kommen häufig bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomographie zum Einsatz © Nejron Photo | AdobeStock

Mit diesen Diagnoseverfahren erhalten die Unfallchirurgie-Spezialisten exakte Informationen über das Ausmaß etwaiger Knochenbrüche oder sonstiger innerer Verletzungen.

Eingesetzte therapeutische Maßnahmen in der Unfallchirurgie

Meistens kommt bei unfallchirugisch zu behandelnden Verletzungen nur ein operativer Eingriff im Rahmen der orthopädischen Chirurgie infrage.

Dies kann von einfachen chirurgischen Eingriffen bei nicht komplizierten Knochenbrüchen oder einfachem Trauma bis hin zu umfangreichen und mehrmaligen Operationen bei Schwerstverletzten mit Polytrauma reichen. An der Versorgung von Polytrauma-Patienten sind häufig auch Spezialisten anderer medizinischer Fachgebiete beteiligt.

Konservativen Behandlungen spielen in der Erstversorgung eine untergeordnete Rolle. Allerdings können beispielsweise medikamentöse Therapien zur Schmerzlinderung oder Entzündungshemmung notwendig werden.

Nach einem operativen Eingriff ist häufig Krankengymnastik (Physiotherapie) z.B. zur Mobilisation von ruhiggestellten Gelenken oder Extremitäten erforderlich. Sofern keine zwingende Indikation für eine Operation vorliegt, können konservative Behandlungen ggf. helfen, nicht unbedingt notwendige Eingriffe zu vermeiden.

So kann auch die Elektrotherapie / Reizstromtherapie z.B.

  • in der Behandlung von Schmerzzuständen,
  • zum Ent- und Anspannen von Muskeln und
  • zur Verbesserung der Durchblutung

eingesetzt werden.

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