Suprakonstruktion - Informationen und Spezialisten

Die Suprakonstruktion ist der sichtbare „Überbau“ eines Implantats nach dem Verlust eines oder mehrerer Zähne. Eine Zahnkrone oder Brücke bzw. Teil- oder Vollprothese befestigen Zahnärzte an einem Implantat (künstliche Zahnwurzel aus Titan oder Keramik). 

Wie genau das funktioniert und wo Sie geeignete Spezialisten für eine Suprakonstruktion finden, erfahren Sie in diesem Artikel.

Empfohlene Spezialisten für eine Suprakonstruktion

Artikelübersicht

Suprakonstruktion - Weitere Informationen

Was ist eine Suprakonstruktion?

Ein Zahnimplantat kommt häufig nach dem vollständigen Verlust eines oder mehrerer Zähne zum Einsatz.

Nachdem das Implantat in den Kieferknochen einheilt, kann der Arzt den Zahnersatz (Krone, Brücke oder Ähnliches) verschrauben. Den sichtbaren Anteil des Zahnersatzes nennen Mediziner Suprakonstruktion.

SuprakonstruktionEine Suprakonstruktion ist der auf einem Implantat befestigte Zahnersatz @ Marcus Kretschmar /AdobeStock

Welche Materialien eignen sich für die Implantation?

In der zahnärztlichen Chirurgie kommen anders als beispielsweise in der Orthopädie hauptsächlich Implantate aus Reintitan zum Einsatz.

Der Vorteil: Titan ist ein hochreaktiver Werkstoff, der bei Sauerstoffkontakt sofort eine Passivschicht aus TiO2 bildet. Dadurch werden Zahnimplantate auf Titan-Basis biokompatibel.

Moderne Titanimplantate enthalten zudem oft Mikroporen von 5 bis 100 µm, die einen besseren Knocheneinbau (Osseointegration) ermöglichen. Titanallergien oder Fremdkörperreaktionen kommen nur sehr selten vor.

TitanimplantatTitanimplantate verbinden sich gut mit dem Kieferknochen und sind schneller belastbar @ Enigma /AdobeStock

Im Gegensatz dazu verwendeten die ersten Keramikimplantate Aluminiumoxid-Keramiken. Diese neigten vermehrt zu Implantatfrakturen. Der Zahnersatz brach buchstäblich an der „Implantat-Wurzel“ ab.

Mit der Einführung moderner Keramiken ließen sich diese Probleme weitestgehend minimieren, sodass Keramikimplantate heute an Popularität gewinnen.

Moderne Keramiken gelten aufgrund ihrer Farbe und der guten Gewebeverträglichkeit als ästhetische Option für den Zahnersatz.

KeramikimplantatKeramikimplantate sehen echten Zähnen deutlich ähnlicher @ Andreas /AdobeStock

Generell hängt die Auswahl zwischen Titan- und Keramikimplantaten von den individuellen Wünschen der Patienten und Eingriffen ab.

Auch die späteren Suprakonstruktionen können vorfabriziert und aus Materialien wie Keramik, Titan oder Gold bestehen. Diese Flexibilität ermöglicht es, den Zahnersatz ganz gezielt an die Bedürfnisse des Patienten anzupassen.

Der Ablauf der Suprakonstruktion

Die Verbindung zwischen Suprakonstruktion und Implantat erfolgt durch Verschrauben. Damit der Zahnersatz so natürlich wie möglich wirkt, muss der Arzt die Verschraubung am Ende verdecken.

Der einfachste Weg ist, die Suprakonstruktion in Primär- und Sekundärteile zu unterteilen:

  1. Die Primärkonstruktionen werden in einem ersten Schritt mit dem Implantat im Kiefer verschraubt.
  2. Die Sekundärteile (die eigentliche Zahnkrone) zementiert der Arzt auf. So verdeckt er die Verschraubung.

Der elegantere Ansatz ist aber, die Suprakonstruktion nicht zu teilen. Der Schraubenzugang bleibt dann im Inneren der Zahnkrone sichtbar.

Der Arzt verschließt den kleinen Kanal, der zum Schraubenzugang führt. Das macht die Verschraubung „unsichtbar“. Dieses Vorgehen erleichtert dem Zahnarzt im Bedarfsfall den Zugang zur Verschraubung, da er lediglich die Füllung entfernen muss.

Größere Lücken und zahnloses Kiefer

Größere Lücken im Gebiss und komplett zahnlose Kiefer lassen sich dank Suprakonstruktionen sehr gut behandeln. Implantate unterstützen den Aufbau von Brücken und größerem Zahnersatz.

Zur Behandlung eines vollkommen zahnlosen Kiefers sind bis zu acht Implantate notwendig, um Brücken und weiteren Zahnersatz zu befestigen.

In einigen Fällen ist es möglich, Suprakonstruktionen (Brücken) abnehmbar zu machen, was die Reinigung erleichtert.

Nachsorge bei implantiertem Zahnersatz

Auch wenn Suprakonstruktionen natürlich aussehen und meist nicht erkennbar sind, bestehen dennoch Unterschiede zu natürlichen Zähnen. Einer der offensichtlichsten Unterschiede liegt in der Dämpfung der Zähne.

Ein komplizierter Faserapparat im Kieferknochen hält die natürlichen Zähne. Dieser dämpft den Druck beim Kauen. Implantate haben diesen Faserapparat nicht.

Sie heilen in den Kieferknochen ein und bleiben mit diesem fest verbunden. Das kann ein Abbrechen des Implantats begünstigen oder zu einer Lockerung führen. Darüber hinaus sind Entzündungen im Bereich des Implantats möglich.

Aus diesen Gründen ist eine halbjährliche Kontrolle der Implantate und Suprakonstruktionen empfehlenswert.

Wer trägt die Kosten?

Die gesetzlichen Krankenversicherungen gewähren meist nur einen Festzuschuss zur prothetischen Behandlung. Dieser hängt aber nicht davon ab, ob es sich um konventionellen Zahnersatz oder um Implantate (mit Suprakonstruktionen) handelt. Implantatbehandlungen werden nur in Ausnahmefällen bezuschusst.

Wo finden Sie Spezialisten?

Zahnärzte, die Implantologie und Suprakonstruktionen anbieten, verfügen meist über Zusatzbezeichnungen wie Implantologie, Oralchirurgie oder Kieferchirurgie.

Suprakonstruktions-Experten finden Sie auch in Ihrer Nähe. Oben haben wir Ihnen daher ausgewählte Spezialisten für Suprakonstruktionen und/oder zahnmedizinische Gesundheitszentren mit Erfahrung im Bereich Implantologie zusammengestellt.

Quellen

https://flexikon.doccheck.com/de/Zahnimplantat
https://www.gesundheitsinformation.de/glossar/suprakonstruktion.html
https://www.gzfa.de/diagnostik-therapie/implantologie/zahnimplantate-behandlung/supra-konstruktion/
https://www.mdz-online.de/implantat-suprakonstruktion
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