Parodontaltherapie - Medizinische Experten

Die Parodontaltherapie, kurz auch UPT (Unterstützende Parodontaltherapie) genannt, zielt darauf ab, eine Parodontitis in ihrem Verlauf zu mildern. Sie schließt sich unmittelbar an die zahnärztliche Behandlung einer Parodontitis an und besteht aus regelmäßigen UPT-Sitzungen im Abstand von drei bis sechs Monaten. Im Folgenden finden Sie weiterführende Informationen zur UPT sowie Spezialisten für Parodontaltherapie.

Empfohlene Spezialisten für Parodontaltherapie

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Parodontaltherapie - Weitere Informationen

Definition: Was ist Parodontaltherapie?

Die Parodontaltherapie zielt darauf ab, eine Parodontitis in ihrem Verlauf zu mildern. Bei der Parodontitis kommt es zu einer Zahnfleischrückbildung. Wird diese nicht behandelt, droht ein Zahnausfall. Bei der Parodontaltherapie, auch als UPT bezeichnet, werden Entzündungen des Zahnbettes behandelt. Damit ist sie einer professionellen Zahnreinigung nicht unähnlich, geht aber weit über deren Behandlungsspektrum hinaus. Die Behandlung geht zurück auf das sogenannte Berner Konzept, das bereits in den 1980er Jahren an einer Universität in Bern entwickelt wurde.

Worauf zielt die Parodontaltherapie ab?

Hauptziel einer Parodontaltherapie ist die Behandlung der Parodontitis. Diese chronische Zahnerkrankung hat in den letzten Jahren nachweislich zugenommen: Von den über 65-jährigen sind knapp 90 Prozent von einer Parodontitis betroffen. Dennoch ist die UPT noch nicht weit verbreitet: Schätzungen zufolge unterziehen sich gerade einmal zehn Prozent aller Parodontitis-Patienten einer solchen Behandlung. Zahnverluste können mit Hilfe der Parodontaltherapie zwar nicht komplett verhindert, aber nachweislich um etwa die Hälfte reduziert werden.

Wie läuft die Parodontaltherapie ab?

Je nachdem, wie weit die Parodontitis fortgeschritten ist, finden die UPT-Sitzungen im Abstand von drei bis sechs Monaten statt. Damit ist es allerdings nicht getan: Um den Zahn möglichst lange zu erhalten, sollte die Therapie ein Leben lang fortgesetzt werden. Bevor die eigentliche Behandlung beginnt, erfolgt eine umfassende Anamnese. Dies bedeutet, dass der momentane Zahnzustand genau analysiert wird. Mit Hilfe eines parodontalen Screenings und einer radiologischen Untersuchung wird dabei jeder einzelne Zahn bewertet.

Das Verfahren der UPT selbst beinhaltet folgende Behandlungsschritte:

  • PZR: die professionelle Zahnreinigung
  • die Photodynamische Antimikrobielle Therapie mittel Laser
  • Erkennen der Entzündungsparameter und einmal pro Jahr Taschentiefenmessungen
  • Reinigung der entzündeten Zahnfleischtaschen
  • Behandlung von freiliegenden Wurzeloberflächen
  • Entfernung von harten und weichen Belägen

Wird es vom Patienten gewünscht, kann ein lokales Betäubungsmittel verabreicht werden, so dass die Behandlung komplett schwerzfrei abläuft. Je nachdem, wie der allgemeine Gesundheitszustand der Zähne des Patienten ist, kommen noch weitere Therapiemöglichkeiten in Frage. Dazu zählen:

  • Behandlung entzündeter Taschen mit Hilfe antibakterieller Spülungen
  • Behandlung empfindlicher Zahnhälse
  • Kariesdiagnostik
  • Beurteilung der individuellen Mundhygiene

Etwa drei Monate nach der ersten Behandlung kommt es im Normalfall zu einer erneuten Besiedlung mit Bakterien. Je nach Parodontitisrisiko des Patienten sollte die Behandlung also jeweils nach drei Monaten bis zum Lebensende wiederholt werden. Wie hoch das eigene Parodontitisrisiko ist, hängt sowohl von genetischen Faktoren als auch dem Mundhygieneindex ab. Ebenso können Faktoren wie Stress oder Rauchen das Risiko für eine Parodontitis deutlich erhöhen.

Eine besondere Bedeutung kommt der Pact genannten Behandlung zu. Bei dieser Photodynamischen Antimikrobiellen Lasertherapie werden alle Bakterien abgetötet, die sich in der Zahnfleischtasche befinden. Diese Anwendung ist komplett frei von Nebenwirkungen und schmerzfrei. Ziel ist es, eine erneute Besiedlung mit Bakterien zu verhindern. Diese Bakterien sind der eigentliche Grund für Entzündungen des Zahnbettes, die langfristig gesehen zu einer Parodontitis und einem Zahnverlust führen.

Ebenso wichtig ist das regelmäßige Messen der Taschentiefen. Mit dieser kann die Stabilität des Zahnhalteapparates geprüft werden. Auch gibt sie einen Aufschluss darüber, ob die Parodontaltherapie zum gewünschten Erfolg geführt hat. Sind die Zahnfleischtaschen tiefer als fünf Millimeter, ist eine spezielle Behandlung notwendig. Dann helfen sowohl die häusliche Mundhygiene als auch die professionelle Zahnreinigung nicht, um die Zähne ausreichend zu reinigen. Die UPT allerdings kann in diesem Fall wertvolle Dienste leisten und das Fortschreiten der Parodontitis verhindern.

Eine weitere Maßnahme im Rahmen der Parodontaltherapie ist die Erhebung des Entzündungsindex (BOP) für jeden Zahn. Sollte bei einer Taschensondierung eine Blutung auftreten, ist das immer ein Zeichen für eine Entzündung und eine weitere Behandlung notwendig.

Wie sieht die Nachsorge aus?

Da die Parodontitis eine chronische Zahnerkrankung ist, muss nach einer Parodontaltherapie eine umfassende Nachsorge erfolgen. Der Erfolg der Behandlung hängt maßgeblich davon ab, inwieweit alle Nachsorgetermine eingehalten werden. Diese Nachsorge wird in der Zahnmedizin als Erhaltungstherapie bezeichnet. Wichtig: Die Parodontaltherapie ist keine vorbeugende Maßnahme, sondern eine Therapieergänzung.

Neben der regelmäßigen Nachsorge ist eine umfassende Mundhygiene notwendig. Ihr Zahnarzt kann Ihnen wertvolle Tipps für eine richtige Mundhygiene geben.

Wie aber sieht es mit den Kosten für die Behandlung aus? Die Parodontaltherapie wird in drei Behandlungsabschnitte unterteilt: Die Vorsorge, die eigentliche Therapie und die Nachsorge. Durch die gesetzlichen Krankenkassen werden in der Regel nur die Kosten für die eigentliche Hauptbehandlung erstattet. Damit ist das umfassende Reinigen der Zahnfleischtaschen gemeint. Eine professionelle Zahnreinigung hingegen und auch die Mundhygieneunterweisung müssen vom Patienten selbst getragen werden.

Prognose nach einer Parodontaltherapie

Wie bereits erwähnt, kann eine Parodontaltherapie einen Zahnausfall nicht komplett verhindern. Statistiken haben aber ergeben, dass sich die Wahrscheinlichkeit für den Ausfall des Zahns um die Hälfte verringert, wenn man sich regelmäßig einer UPT unterzieht. In diesem Fall sind die Prognosen durchaus gut und der kranke Zahn kann bis ins hohe Alter erhalten werden. Die Prognose für einen Zahnerhalt bis ins hohe Alter ist umso günstiger, je eher man eine Parodontitis erkennt und behandelt. Achten Sie daher selbst auf mögliche Warnzeichen wie Zahnfleischbluten, Mundgeruch oder freiliegende Zahnhälse.

Quellen

http://www.zahnheilkunde-uelzen.de/parodontaltherapie.html

https://www.zahn-spezialisten-bonn.de/parodontaltherapie/

https://zahnarzt-zentrum-kassel.de/parodontaltherapie/#toggle-id-8

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