Stressbedingte Erkrankungen: Spezialisten und Informationen

14.06.2023
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Stress ist eine normale Reaktion des menschlichen Körpers. Grundsätzlich kann jede Situation Stress auslösen. Der Körper schüttet dann Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol aus, die uns kurzzeitig zu körperlichen und geistigen Höchstleistungen befähigen. Ist der Stress allerdings ein ständiger Begleiter, dann kann er schnell zu einem ernsthaften Problem werden.

Im Folgenden finden Sie weitere Informationen sowie ausgewählte Spezialisten für stressbedingte Erkrankungen.

Empfohlene Spezialisten für stressbedingte Erkrankungen

Artikelübersicht

Was versteht man unter Stress und Erschöpfung?

Im alltäglichen Leben sind wir vielen Reizen aus der Umwelt ausgesetzt. Manche davon rufen im Körper eine Reaktion hervor: Stress. Zu den sogenannten Stressoren, also auslösenden Faktoren, können etwa gehören:

  • physische Reize wie Kälte, Lärm und Hitze,
  • toxische Einflüsse wie eine Reizüberflutung durch starke Gerüche und
  • psychische Belastungen wie Angst, hohe eigene Erwartungen oder Zeitdruck.

Unser Körper schüttet als Antwort auf diese Reizüberflutung Stresshormone aus. Sie setzen im Gehirn und in den Muskeln Energien frei. Dadurch wird der Körper zu Höchstleistungen angetrieben, um den Stressoren standzuhalten und die Belastungen besser zu ertragen.

Ursachen für Stress und Erschöpfung

Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) hat Stress und Erschöpfung zur größten Gesundheitsgefahr des 21. Jahrhunderts erklärt. In der heutigen Zeit gibt es viele Einflüsse, die sich nicht nur auf einen Erwachsenen, sondern auch schon auf Kinder auswirken, etwa:

  • zu viel Arbeit,
  • hohe Anforderungen,
  • Streit,
  • Lärm oder
  • geringe menschliche Zuwendung.
Stress im Beruf
Der Job gehört zu den größten Stressauslösern unserer Zeit © Krakenimages.com | AdobeStock

Unterschiedliche Reaktionen auf Stress

Jeder Mensch reagiert anders auf diese Reize. Riesige Aktenberge auf dem Schreibtisch können bei einem Menschen Herzrasen und Panikattacken auslösen, während ein anderer eher unbeeindruckt davon bleibt. Erwartungen der Schule rufen bei einem Schüler Kopfschmerzen und Bauchschmerzen hervor, während ein anderer eher gelassen bleibt.

Antreibender und belastender Stress

Daher unterscheidet man zwei verschiedenen Arten von Stress:

  • positiven Stress (Eustress): Treibt den Körper in anstrengenden Lebenssituationen an,
  • negativen Stress (Dysstress): Wirkt belastend auf den Körper. Anhaltender Dystress wirkt krankheitsfördernd auf den Körper.

In der heutigen Zeit stellen die psychosozialen Stressfaktoren den größten Anteil an Auslösern für Dysstress dar. Hierunter fallen unter anderem:

  • Tod in der Familie
  • Scheidung oder Trennung
  • Konflikte in der Beziehung
  • Zeitmangel, Termindruck
  • Geldmangel, Armut, Schulden
  • Mobbing am Arbeitsplatz und in der Schule
  • Versagensangst
  • Hohe Ansprüche an sich selbst
  • Soziale Isolation und Vernachlässigung
  • Reizüberflutung

Im letzten Jahrzehnt ist die Zahl der Fehltage von Arbeitnehmern um fast 80 Prozent gestiegen. Grund hierfür sind immer häufiger auftretende psychische Erkrankungen. Sie sind vermutlich durch einen hektischen Arbeitsplatz und –ablauf und den damit verbundenen hohen Leistungsdruck bedingt.

Besonders häufige Stressreaktionen sind Depressionen und das Burnout-Syndrom. Burnout ist ein Zustand von körperlicher und emotionaler Erschöpfung.

Symptome bei Stress und Erschöpfung

Permanenter hoher Leistungsdruck ohne Ruhephasen und andauernde umweltbedingte Reizüberflutungen bedeuten für die meisten Menschen Stress. Chronischer Stress hat immer negative Auswirkungen auf den Körper. Sie sind am Anfang nicht immer sofort wahrnehmbar. Jeder Mensch kann mit anderen körperlichen Beschwerden auf Stress reagieren.

Typische Stressreaktionen fallen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen unterschiedlich aus:

Stress und Erschöpfung bei Erwachsenen

Psychische Auswirkungen

  • Verwirrung,
  • Konzentrationsschwierigkeiten,
  • Halluzinationen,
  • Vergesslichkeit,
  • Depressionen,
  • Müdigkeit,
  • Angst,
  • Hilflosigkeit,
  • Steigerung des aggressiven Verhaltens,
  • Gereiztheit,
  • Schlafstörungen,
  • Appetitlosigkeit,
  • Geistesabwesenheit,
  • sozialer Rückzug

Physische Auswirkungen:

Stress und Erschöpfung bei Kindern und Jugendlichen

Alter von 1 bis 5:

  • Daumenlutschen,
  • Bettnässen,
  • Angst im Dunkeln,
  • Angst vor Tieren,
  • Klammern,
  • Inkontinenz,
  • Verstopfung,
  • Stottern,
  • Appetitlosigkeit.

Alter von 5 bis 11:

  • Klammern,
  • Aggressivität,
  • Alpträume,
  • Angst im Dunkeln,
  • Angst vor der Schule,
  • Fingernägel kauen,
  • Interesselosigkeit,
  • Konzentrationsmangel,
  • sozialer Rückzug.

Alter von 11 bis 14:

  • Schlaf- und Essstörungen,
  • schulische Probleme,
  • Aggressivität,
  • Kopfschmerzen,
  • undefinierbare Schmerzen,
  • Hautprobleme,
  • Verdauungsprobleme

Alter von 14 bis 18:

Ignorieren sollte man keines dieser Alarmsignale: Negativer Stress bringt eine große Belastung für den Körper mit sich, auf die das Immunsystem sehr empfindlich reagiert. Viele dauerhaft gestresste Menschen leiden immer wieder an verschiedenen Infekten. Wer also Stress nicht rechtzeitig gegensteuert, riskiert ernsthaftere Erkrankungen.

Bewältigung von Stress

Die Bewältigung und Vermeidung von Stress ist für Ihr Wohlbefinden von größter Bedeutung. Diese beiden Tipps helfen Ihnen, Stress zu reduzieren:

Tipp 1: Auf den größten Stressauslöser – berufliche oder schulische Anforderungen – haben Sie meistens keinen direkten Einfluss. Sie haben jedoch einen Einfluss darauf, wie Sie mit ihren Aufgaben umgehen und darauf reagieren. Menschen tendieren dazu, sich unnötig mehr Druck zu machen als nötig. Das bedeutet auch mehr Stress für den Körper.

Ertappen Sie sich bei stresserzeugenden Gedanken, dann halten Sie kurz inne, holen tief Luft und sagen sich, Ruhe zu bewahren. Solche positiven und stärkenden Zwiegespräche mit sich selbst sind enorm hilfreich für die Bewältigung bzw. Vermeidung von Stress.

Tipp 2: Ebenfalls wichtig ist Ihre Einstellung zur Zeit, besonders zu Pausen, Wartezeiten und Verzögerungen. Pausen und Wartezeiten sind nicht einfach eine Zeit des Nicht-Aktiv-Seins. Sie sind wichtig für Sie und Ihr seelisches Wohlbefinden. Betrachten Sie sie deshalb als willkommene Gelegenheiten, Ihren Akku wieder aufladen und kurzzeitig entspannen zu können.

Neben der Ursachenvermeidung für Stress können Sie natürlich auch auf verschiedene Methoden der Entspannung zurückgreifen.

Äußert wirksame Mittel für den täglichen Stressabbau sind

  • regelmäßige, körperliche Bewegung und Sport, aber auch
  • einfache Atem- oder Entspannungsübungen wie Yoga und autogenes Training.

Diese zählen alle zur aktiven Entspannung. Nur diese Art der Entspannung ist zu Stressbewältigung geeignet.

Die passive Entspannung, wie z. B. das Liegen auf der Couch und Fernsehen, sind nicht zur körperlichen und geistigen Entspannung geeignet. Hilfe bei der Suche nach einem für Sie geeigneten Entspannungsprogramm finden Sie bei ihrem Hausarzt oder auch Ihrer Krankenkasse.

Hilfe aus der Apotheke

Stress selbst lässt sich durch Arzneimittel nicht verhindern oder verringern. Einige Präparate können jedoch dazu beitragen, dass Sie leichter zurück zu Ihrem inneren Gleichgewicht finden und sich entspannen können. Sie bestehen vorwiegend aus natürlichen Wirkstoffen und sind deshalb frei verkäuflich im Handel erhältlich.

Alle Mittel, die einen Ausgleich bei Stress und Erschöpfung bieten, sind nach den Regeln der anthroposophischen Medizin aufgebaut. Sie sind darauf ausgerichtet, ganzheitlich die Selbstheilungskräfte des Organismus anzuregen. Die in ihnen enthaltenen, speziell aufbereiteten Metalle, wie Gold, und Mineralien (z.B. Ferrum-Quarz) wirken sich harmonisierend auf den ganzen Körper aus.

Verschiedene Zusammensetzungen lindern außerdem

  • Angst- und Unruhezustände,
  • Kopfschmerzen und
  • depressive Verstimmungen.

Welche Mittel für Sie die richtigen sind, können Sie mit einem Apotheker abstimmen.

Darüber hinaus verfügen natürliche Heilpflanzen wie

  • Baldrian,
  • Hopfen,
  • Johanniskraut und
  • Melisse

über beruhigende, Schlaf fördernde oder stimmungsaufhellende Eigenschaften. Sie sollen besonders bei leichten Depressionen und Schlafstörungen hilfreich sein. Auch Mittel, die Taigawurzel oder Ginseng enthalten, können eine ausgleichende und harmonisierende Wirkung auf ihren Körper haben.

Letztendlich sorgen auch entspannende Teemischungen und warme Bäder mit Heublumen- oder Lavendelzusatz für innerliche Entspannung.

Probieren Sie einfach aus, welche dieser Heilpflanzen sich für Sie positiv zur Entspannung auswirken.

Ausgleich zum stressigen Alltag

Sie sollten auf einen Ausgleich zu Ihrem stressigen Alltag achten, der Ihre Anspannung wieder ausbalanciert. Arbeiten Sie am Tag allein, suchen Sie am Abend die Gesellschaft von Freunden. Sind Sie im Alltag vor allem für andere da, vergessen Sie sich selbst nicht. Sorgen Sie für genügend sogenannte Positiv-Faktoren im Leben, wie etwa

  • Zuwendung und Aufmerksamkeit,
  • soziale Beziehungen und Freundschaften,
  • regelmäßige körperliche Bewegung und ausgewogene Ernährung,
  • das Ausdrücken (und nicht Unterdrücken!) von Gefühlen wie Freude, Wut und Trauer,
  • ein gesundes Wohn- und Arbeitsumfeld.

Wenn alles nichts hilft: Gehen Sie zum Arzt!

Stehen Sie dauerhaft unter Stress und finden selbst keinen Weg zur Entspannung, sollten Sie an einen Arztbesuch denken. Sonst können Folgeerkrankungen entstehen.

Leiden Sie bereits an stressbedingten Erkrankungen wie

  • Magen- oder Kopfschmerzen,
  • seelischen Verstimmungen oder
  • Schlafstörungen,

ist ein Besuch bei Ihrem Hausarzt unumgänglich. Er wird Ihnen bei der Suche nach einem geeigneten Anti-Stress-Programm oder einem Psychotherapeuten behilflich sein.

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