Radiologie | Spezialisten und Informationen

Die Radiologie ist das medizinische Fachgebiet, das verschiedene Verfahren der Bildgebung des menschlichen Körpers zu diagnostischen Zwecken umfasst. Zur Radiologie gehören

  • das Röntgen,
  • die Computertomographie (CT),
  • die Magnetresonanztomographie (MRT bzw. MRI) und
  • die Sonographie (Ultraschall).

Alle vier sind sogenannte bildgebende Verfahren, die in der Diagnostik unerlässlich sind, um in das Körperinnere blicken zu können. Besonders vor einer Operation ist das essentiell, um die gegebenen Bedingungen und krankhaften Veränderungen einsehen zu können. Ungefähr zwei Drittel aller Diagnosen beruhen auf den Befunden durch ein bildgebendes Verfahren.

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Allgemeine Radiologie - Weitere Informationen

Was leistet die Radiologie?

Radiologische Untersuchen erstellen unterschiedliche Bilder, die das Innere des Körpers zeigen und damit Diagnosen erleichtern. Eine bekannte radiologische Untersuchung ist zum Beispiel die Mammographie zur frühzeitigen Erkennung von Brustkrebs.

Brust-MammographieDie Mammographie ist die derzeit beste Methode, um Brustkrebs frühzeitig zu erekennen @  Peakstock /AdobeStock

Während ein Röntgenbild die Knochen des menschlichen Skeletts genau abbilden kann, werden zum Beispiel Bandscheiben, Knorpel und Sehnen nur im MRT-Bild sichtbar. Die Röntgendiagnostik arbeitet mittels belastender Röntgenstrahlung und auch die Computertomographie nutzt diese Technik.

Die Magnetresonanztomographie (MRT) und Sonographie (Ultraschall) kommen jedoch ohne jegliche schädliche Strahlung aus. Die MRT ist in ihrer Entdeckung und Entwicklung auch jünger als die Röntgenstrahlung.

Die Fachgebiete Strahlentherapie und Nuklearmedizin sind zwar eng mit der Radiologie verwandt, aber mittlerweile eigenständige Fachgebiete der Medizin. Ein Teilgebiet der Radiologie ist die Neuroradiologie.

Kommen radiologische Verfahren direkt als Therapie statt rein diagnostisch zum Einsatz, sprechen Mediziner von der interventionellen Radiologie. Diese interventionellen radiologischen Behandlungen werden in der Regel ambulant durchgeführt und machen keinen stationären Aufenthalt notwendig.

Radiologen: Spezialisten für Diagnostik

Der Facharzt für Radiologie muss nach seinem Studium der Humanmedizin noch eine mindestens fünf Jahre andauernde Weiterbildung absolvieren, um sich als Radiologe zu spezialisieren.

Neben den radiologischen Untersuchungsmethoden der Diagnostik, also den bildgebenden Verfahren, lernt der Facharzt für Radiologie neben den Techniken und physikalischen Regeln der Messgeräte wie MRT, CT oder Röntgen insbesondere auch die Diagnosestellung, also die genaue Interpretation der Bilder aus dem Inneren des Körpers.

Neben der Durchführung einer radiologischen Untersuchung gehören deren Beurteilung und die Diagnose einer Krankheit zu den wichtigsten Tätigkeiten eines Radiologen. Er kann die entstandenen Bilder nicht nur am treffsichersten beurteilen, sondern gibt dadurch auch die Richtung für eine weitergehende Therapie vor.

Außerdem sind weitere Subspezialisierungen zum Beispiel zum Kinderradiologen oder Strahlentherapeuten oder Nuklearmediziner mittlerweile üblich.

Während Radiologen früher hauptsächlich diagnostizierten, gibt es heute auch Fachärzte für Radiologie, die komplexe Krankheitsbilder behandeln. Dies fällt in den Bereich der interventionellen Radiologie.

Interventionelle Radiologie: Therapie mit Strahlen

Die Diagnostik ist immer noch das Hauptaufgabenfeld eines Radiologen. Doch der klinische Bereich der Radiologie wird immer umfangreicher.

Der Facharzt für Radiologie kann bei der interventionellen Radiologie minimal-invasive Verfahren mit Hilfe der radiologischen Technologien anwenden. Behandelt werden hierbei

  • Gefäßerkrankungen (z.B. Stents oder Ballondilatation bei Verengungen und Verschlüssen),
  • Tumore (z.B. Embolisationen beim Krebs der Gebärmutter, Leber oder Prostata) oder
  • zur bildgesteuerten Schmerztherapie bei Wirbelsäulenerkrankungen und Gelenkschmerzen.

Solche Verfahren werden von dem Facharzt für Radiologie ambulant oder teilstationär durchgeführt.

Bei der interventionellen Radiologie kommen hochmoderne Geräte zum Einsatz. Zusätzlich muss der ausführende Radiologe noch besondere Eigenschaften mitbringen, um die minimal-invasiven Eingriffe mit dem bestmöglichen Ergebnis durchführen zu können. Der Experte für interventionelle Radiologie benötigt eine filigrane Fingerfertigkeit und ein sehr gutes räumliches Vorstellungsvermögen, damit die OP-Instrumente entsprechend des Bildes der radiologischen Bildgebung eingeführt werden können.

Neben diesen minimal-invasiven Verfahren steckt im Fachgebiet der Radiologie noch enormes Potential, das sich aufgrund des technischen Fortschrittes immer weiterentwickelt. Dazu gehören zum Beispiel das sogenannte Therapiemonitoring und die minimal-invasive Onkologie.

Wie sicher ist eine radiologische MRT-Untersuchung?

Außer der Tatsache, dass sich keine metallischen Gegenstände in der Nähe oder im Magnetresonanztomographen befinden dürfen, sind keine schädlichen Nebenwirkungen bekannt.

Das starke Magnetfeld während einer radiologischen Untersuchung mittels MRT zieht Metallteile an und kann so bei im Körper liegenden metallischen Fremdkörpern zu Verletzungen führen. In der Vergangenheit gab es zum Beispiel Zwischenfälle mit einem Herzschrittmacher, einem Metallsplitter im Gehirn eines Patienten oder außen stehenden Metallplatten.

Diese Komplikationen sind aber heutzutage bestens bekannt und können bei einer Diagnostik mittels MRT ausgeschlossen werden. Auch das in den meisten Fällen benötigte Kontrastmittel hat kaum bis keine Nebenwirkungen.

MRTMit einer MRT-Untersuchung können sämtliche Organe im Körperinneren aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden @ omune /AdobeSTock

Alle bildgebenden Verfahren zur Diagnostik bringen heutzutage nur geringe Risiken mit sich, die mit dem Wissen und richtigen Vorkehrungen weitestgehend minimiert werden können. Vor der ionisierenden Röntgenstrahlung können Arzt und Patient sich schützen.

Gut zu wissen: Strahlenschutz in der Radiologie

Für Personen, die beruflich Röntgenstrahlung ausgesetzt sind, liegt der maximale Wert bei 20 mSv jährlich. Um das zu kontrollieren, müssen die betroffenen Personen wie Arzt oder MTAs ein sogenanntes Dosimeter tragen.

Um sich bei den Untersuchungen vor Röntgenstrahlung zu schützen, tragen Radiologen und Patienten zum Beispiel Bleischürzen, Brillen oder einen Schilddrüsenschutz. Der möglicherweise durch sie entstehende Schaden steht in keiner Relation mit dem enormen Nutzen, den die bildgebenden Verfahren der Radiologie für die Diagnostik haben.

Nur durch die Radiologie können eindeutige Bilder des Körperinneren gemacht werden, die Aufschluss darüber geben, welche Anzeichen einer Erkrankung vorliegen und wie diese am effektivsten behandelt werden kann.

Quellen

  • https://www.radiologie.de/
  • https://radiologie-uni-frankfurt.de/
  • Deutsche Röntgengesellschaft DRG: https://www.drg.de/de-DE/3864/radiologische-verfahren/
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