Positronen-Emissions-Tomographie (PET): Spezialisten & Infos

05.05.2023
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
Leading Medicine Guide Redaktion

Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) ist ein Untersuchungsverfahren aus der Nuklearmedizin. Sie wird bei der Diagnose von Tumoren und zum Aufspüren von Metastasen im Körper eingesetzt. Auch bei bestimmten Erkrankungen des Gehirns und des Herzens kann die PET Aufschluss geben.

Informieren Sie sich hier zum Diagnoseverfahren PET (Positronen-Emissions-Tomographie) und finden Sie ausgewählte Spezialisten!

Empfohlene Spezialisten für eine Positronen-Emissions-Tomographie

Artikelübersicht

Was ist die Positronen-Emissions-Tomographie?

Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) ist eine nuklearmedizinische Untersuchung.

Dabei kommen schwach radioaktive Substanzen zum Einsatz. Mithilfe der PET lassen sich Stoffwechselvorgänge und die Durchblutung im Gewebe besser erkennen. Diese radioaktiven Substanzen (Radionuklide) senden Positronen aus. Das sind positiv geladene Bestandteile der Atome.

Die Radionuklide werden zuvor an bestimmte Stoffe wie etwa Zucker gekoppelt. Danach werden sie als Radiotracer dem Patienten in die Vene gespritzt. Über die Blutbahn gelangen sie zu den verschiedenen Geweben und Organen des Körpers, die einen jeweils unterschiedlichen Zuckerbedarf haben.

Organe mit hohem Energieumsatz wie Gehirn oder Herz benötigen besonders viel Zucker. Er reichert sich daher in diesen Geweben stärker an. Die von dort ausgehende radioaktive Strahlung lässt sich messen.

Die Stärke der Strahlung lässt sich durch die PET sichtbar machen. Sie zeigt dann die Verteilung der radioaktiv markierten Zuckermoleküle. Das lässt Rückschlüsse auf den Zuckerstoffwechsel zu: Etwa, ob er eingeschränkt ist oder sogar gar nicht funktioniert.

Darauf basierend können Mediziner mithilfe der Positronen-Emissions-Tomographie auch

  • Störungen der Hirnfunktion (zum Beispiel bei Demenz) oder
  • Narben an Teilen des Herzens

erkennen.

Positronen-Emissions-Tomographie des ganzen Körpers
Die PET macht Stoffwechselvorgänge im Körper sichtbar und kann daher auch zur Tumor-Diagnostik eingesetzt werden © samunella | AdobeStock

Sind die radioaktiven Substanzen gefährlich?

Die in der Nuklearmedizin genutzten Radionuklide haben nur eine geringe Halbwertszeit. Das ist die Zeit, die ein radioaktiver Stoff benötigt, um die Hälfte seines Strahlungspotentials zu verlieren.

In der Krebsdiagnostik kommt häufig FDG (F18-Desoxyglukose) zum Einsatz. Das ist ein mit radioaktivem Fluor markiertes Traubenzuckermolekül, dessen Halbwertszeit weniger als zwei Stunden beträgt. Bei so kurzen Halbwertszeiten ist das Risiko auf eine Gefährdung des Patienten und der Umwelt gering.

Dennoch darf die Positronen-Emissions-Tomographie bei Schwangeren und Stillenden grundsätzlich nicht durchgeführt werden.

PET in der Tumor-Diagnostik

Auch bösartige Tumoren weisen im Vergleich zu umliegendem gesunden Gewebe u.a.

  • einen erhöhten Zuckerstoffwechsel und
  • eine stärkere Durchblutung

auf. Daher reichert sich das vor der Positronen-Emissions-Tomographie-Untersuchung gespritzte Radionuklid in den Tumorzellen ebenfalls stärker an. Dadurch können Ärzte Krebsgeschwüre entdecken und auch deren Größe bestimmen.

Die PET ist daher bei der Suche nach Primärtumoren, aber auch Lymphknoten- und Fernmetastasen ein hilfreiches Diagnoseverfahren.

Auch die Unterscheidung von gutartigen und bösartigen Befunden an

ist durch die Positronen-Emissions-Tomographie möglich. Der Nachweis von Durchblutung und Stoffwechsel erlaubt es zudem, noch lebendiges (vitales) von bereits zerstörtem Tumorgewebe abzugrenzen. Daher lässt sich mit der Positronen-Emissions-Tomographie auch der Therapieerfolg nach

kontrollieren und die Behandlungsstrategie, wenn nötig, rechtzeitig umstellen.

Allerdings ist das räumliche Auflösungsvermögen der PET-Technik begrenzt. Daher fallen veränderte Strukturen nur auf, wenn sie mindestens etwa fünf bis acht Millimeter groß sind.

Darüber hinaus ist nicht jede erhöhte Stoffwechselaktivität ein Tumor. Auch entzündliche Prozesse stellen sich im PET-Bild ähnlich dar.

Eine zielführende Therapie basiert immer auf einer genauen Diagnose. Die Positronen-Emissions-Tomographie reicht zur Diagnose allein nicht aus. Daher kommen immer noch weitere diagnostische Verfahren zum Einsatz.

Bei der Suche nach Tumoren und Metastasen ist die Positronen-Emissions-Tomographie nicht universell einsetzbar. Bisher können vor allem Primärtumoren im Kopf-Hals-Bereich, wie

aufgespürt werden.

Wie läuft die Positronen-Emissions-Tomographie ab?

Das Untersuchungsgerät einer Positronen-Emissions-Tomographie ähnelt äußerlich dem Computertomographen (CT).

Der Patient liegt auf einer Untersuchungsliege, die langsam durch einen Detektorring, den so genannten PET-Scanner, bewegt wird. Der Scanner erfasst die ankommende Strahlung.

Mit Hilfe der Scanner können Computer ähnlich wie bei der Computertomographie

  • Schnittbilder,
  • Ganzkörperaufnahmen und
  • dreidimensionale Bilder

erzeugen. Die Untersuchung des gesamten Körpers dauert zwischen 45 und 60 Minuten.

Frau vor einem CT-Gerät
Der Positronen-Emissions-Tomograph sieht ähnlich aus wie ein CT-Gerät, das hier zu sehen ist © Gorodenkoff | AdobeStock

Vor der PET-Untersuchung sollten Patienten in der Regel nüchtern sein. Getränke sind erlaubt.

Der Patient nimmt die Trinklösung mit den Radiotracern rund eine Stunde vor der Untersuchung ein. Sie hat dann genügend Zeit, um sich im Körper zu verteilen.

Damit das Radionuklid nicht lange im Körper bleibt, sollte der Patient nach der Untersuchung viel trinken. Die radioaktiven Substanzen werden dann schnell über Nieren und Blase ausgeschieden.

Whatsapp Facebook Instagram YouTube E-Mail Print