Knochendichtemessung: Spezialisten & Informationen

10.08.2023
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
Leading Medicine Guide Redaktion

Die Knochendichtemessung wird auch als Osteodensitometrie bezeichnet. Sie ermöglicht die schmerzfreie Messung der Knochenbeschaffenheit anhand des Mineralgehalts. Die Knochendichtemessung hilft dabei, das Risiko für Knochenbrüche, etwa aufgrund von Osteoporose, abzuschätzen. Dabei kommen unterschiedliche Verfahren zum Einsatz, die mithilfe von Strahlung, meist Röntgenstrahlen, arbeiten.

Hier finden Sie weiterführende Informationen sowie ausgewählte Spezialisten für eine Knochendichtemessung.

Empfohlene Ärzte für eine Knochendichtemessung

Artikelübersicht

Was ist die Knochendichtemessung?

Die Messung verrät, wie stark die Strahlung durch die Knochen abgeschwächt wird. Das ermöglicht Rückschlüsse darauf, wie hoch der Gehalt an Mineralsalzen im Knochen ist.

Mittels Knochendichtemessung können Mediziner das allgemeine Risiko für Knochenbrüche bestimmen. Außerdem spielt sie eine wichtige Rolle bei der Diagnose und Kontrolle von Osteoporose. Osteoporose (Knochenschwund) ist eine altersbedingte Erkrankung des Knochens, die das Risiko für Brüche erhöht.

An der Lendenwirbelsäule und am Oberschenkelhals können klinisch bedeutsame Knochenbrüche auftreten. Deswegen wird die Knochendichtemessung zur Risikoabschätzung von Brüchen meist hier durchgeführt.

Zu den verschiedenen Verfahren, die bei einer Knochendichtemessung angewendet werden können, zählen:

Einsatz der Knochendichtemessung

Die Kontrolle erfolgt idealerweise durch regelmäßige Knochendichtemessungen. Sie sollten beim selben Arzt und mit demselben Gerät durchgeführt werden. Dadurch kann festgestellt werden, wie schnell die Knochensubstanz verschwindet.

Eine Knochendichtemessung zur Diagnose wird dann empfohlen, wenn der Verdacht auf Osteoporose besteht. Auch beim Vorhandensein bestimmter Risikofaktoren für Osteoporose sollte eine Knochendichtemessung durchgeführt werden. Zu den Risikofaktoren gehören:

  • Alter über 65 Jahre,
  • Knochenbruch nach dem 40. Lebensjahr,
  • Oberschenkelhalsbruch der Mutter,
  • Osteoporose in der Familie,
  • weibliches Geschlecht,
  • frühe Menopause,
  • niedriges Gewicht,
  • Rauchen,
  • Alkoholkonsum,
  • geringe Kalziumaufnahme durch die Nahrung,
  • Mangel an Vitamin D,
  • geringe körperliche Betätigung.

Außerdem gibt es einige Hochrisikofaktoren, bei denen eine regelmäßige Knochendichtemessung empfehlenswert ist:

Die verschiedenen Verfahren der Knochendichtemessung

Zweispektren-Röntgen-Absorptiometrie

Diese Untersuchung wird meist DXA oder DEXA genannt. Das ist die Abkürzung für die englische Bezeichnung Dual Energy X-Ray Absorptiometry. Die DXA ist die am häufigsten angewandte Methode für eine Knochendichtemessung.

Für die Untersuchung werden zwei verschieden starke Röntgenstrahlen durch den Körper geschickt. Die Röntgenstrahlen durchdringen den Knochen, werden aber von ihm abgeschwächt. Die Knochendichte wird danach berechnet, wie sehr der Knochen den Röntgenstrahl beeinflusst hat.

Die DXA ist ein sehr zuverlässiges und genaues Messverfahren. Außerdem wird dabei nur geringe ionisierende (radioaktive) Strahlung eingesetzt.

Die Untersuchung kann prinzipiell am ganzen Körper erfolgen, sofern sich an den betreffenden Stellen keine Metallimplantate befinden.

Knochendichtemessung mittels DXA
Die DXA ist eine sehr zuverlässige Variante der Knochendichtemessung © Robert Kneschke | AdobeStock

Quantitative Computertomographie

Diese Untersuchung, auch mit QCT abgekürzt, wird im Bereich der Lendenwirbelsäule durchgeführt. Dafür wird mithilfe von Röntgenstrahlen eine Schichtaufnahme der Knochen erzeugt. Anhand dieser Aufnahmen können die Knochendichte der äußeren Knochenschicht und der inneren sogenannten Knochenbälkchen getrennt bestimmt werden.

Die Aktivität des Stoffwechsels ist in den Knochenbälkchen höher als in der Außenschicht. Dadurch lassen sich mithilfe der QCT auch Veränderungen des Knochenstoffwechsels feststellen. Darin liegt ihr Vorteil gegenüber der DXA.

Allerdings ist bei der QCT die Strahlenbelastung höher und sie ist weniger genau als die DXA. Deshalb wird die QCT nur bei Patienten mit sehr speziellen Fragestellungen genutzt.

Daneben kann auch noch eine periphere QCT (pQCT) durchgeführt werden. Bei dieser erfolgt die Messung nicht an der Lendenwirbelsäule, sondern am Unterarm. Die Strahlenbelastung ist bei dieser Methode geringer als bei der normalen QCT, allerdings ist sie im Gegensatz zur DXA örtlich begrenzt.

Quantitativer Ultraschall

Diese Methode, kurz QUS, nutzt im Gegensatz zu den anderen Untersuchungen keine Röntgenstrahlen, sondern Ultraschallwellen. Dafür gibt es zwei verschiedene Verfahren:

  • Im ersten Verfahren wird getestet, wie stark die Schallenergie durch den Knochen abgeschwächt wird.
  • Im zweiten Verfahren wird analysiert, wie schnell sich der Ultraschall im Knochen bewegt.

Der große Vorteil der QUS ist, dass hierbei keinerlei Strahlenbelastung auftritt.

Die Methode ist aber noch sehr neu, weshalb sie als noch nicht ausgereift gilt. Bislang kommt sie nicht standardmäßig zum Einsatz.

Periphere Densitometrie

Die periphere Densitometrie kann mittels DXA oder pQCT erfolgen. Die Messung wird meist am Unterarm durchgeführt. Da hier keine klinisch wichtigen Knochenbrüche auftreten, hat die Messung nur eine geringe Aussagekraft in Bezug auf das Risiko von Knochenbrüchen.

Ergebnisse der Knochendichtemessung

Nach einer Knochendichtemessung wird der ermittelte Wert der Knochendichte als sogenannter T-Wert angegeben. Dieser Wert ist für alle Untersuchungen standardisiert, um eine Vergleichbarkeit der verschiedenen Verfahren zu gewährleisten.

Der T-Wert gibt an, wie weit die Werte des Patienten von den mittleren Werten eines 30-Jährigen abweichen. Die Höhe des T-Werts kann dann folgendermaßen interpretiert werden:

  • 0 bis -1: kein Befund, normale Knochendichte
  • -1 bis -2.5: Knochenarmut (Osteopenie)
  • kleiner als -2.5: Knochenschwund (Osteoporose)
  • kleiner als -2.5 und typische Knochenbrüche: schwerer Knochenschwund

Darüber hinaus kann aus den Daten auch ein sogenannter Z-Wert errechnet werden. Dieser gibt an, wie weit die Befunde des Patienten von gesunden Testpersonen des gleichen Alters abweichen. Das Ergebnis zeigt also, ob der vorhandene Knochenschwund sich im Rahmen des für dieses Alter normalen Befundbilds bewegt. 

Daraus kann der Arzt sein weiteres Vorgehen ableiten, beispielsweise ob eine medikamentöse Behandlung angezeigt ist.

Whatsapp Twitter Facebook Instagram YouTube E-Mail Print