Hormonbestimmung - Arzt finden und Informationen

Leading Medicine Guide Redaktion
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Wenn Ihr Wohlbefinden beeinträchtigt ist und körperliche Symptome hinzukommen, entsteht schnell der Eindruck, etwas stimme nicht im Körper. Gut zusammenspielende Hormone spielen dabei eine große Rolle.

Das Hormonsystem des Menschen ist äußerst komplex. Verschiedene Organe des Körpers produzieren Hormone, die zahlreiche Stoffwechselvorgänge und Funktionen steuern. Dieses fein gesteuerte Regelwerk kann vielfältige Störungen erleiden und so Beschwerden hervorrufen. Eine Hormonbestimmung kann Aufschluss über den Hormonhaushalt geben und zur Diagnosestellung genutzt werden.

Erfahren Sie hier mehr zu diesem Thema und finden Sie einen Arzt für Hormonbestimmung.

Empfohlene Ärzte für Hormonbestimmung

Artikelübersicht

Was ist eine Hormonbestimmung?

Besteht bei Ihnen der Verdacht auf eine Hormonstörung kann Ihr Arzt je nach Beschwerdebild verschiedene Hormone bestimmen. Für den Kinderwunsch spielen insbesondere die Sexualhormone und Schilddrüsenhormone eine wichtige Rolle. Diese können einfach im Blut oder Speichel nachgewiesen werden. Dazu nimmt der Arzt Ihnen Proben ab und lässt diese in einem endokrinologischen Labor untersuchen.

Blutuntersuchung zur Hormonbestimmung
Ihre Hormone können mit einer Blutuntersuchung näher bestimmt werden © Alexander Raths / Fotolia

Bei Frauen werden zumeist die Hormone FSH, LH, Prolaktin, Progesteron und Östradiol bestimmt.

  • FSH, das follikelstimulierende Hormon, wird in der Hirnanhangdrüse im Gehirn gebildet und stimuliert die Reifung der Eizelle im Eierstock.
  • Das luteinisierende Hormon (LH) fördert hingegen den Eisprung und die Bildung des sogenannten Gelbkörpers. Ebenso wie das follikelstimulierende Hormon regelt es bei der Frau die Fortpflanzung.
  • Das Hormon Prolaktin wird ebenfalls in einem Teil des Gehirns produziert. Es regt das Wachstum der Brustdrüsen an und sorgt in der Schwangerschaft und in der Stillzeit für einen ausreichenden Milchfluss.
  • Die beiden Geschlechtshormone Östradiol und Progesteron spielen eine entscheidende Rolle im weiblichen Zyklus.

Auch bei Männern können verschiedene Hormone im Blut bestimmt werden. Das wichtigste Sexualhormon des Mannes ist das Testosteron. Es sorgt unter anderem für den Muskelaufbau und auch für die Produktion der Spermien in den Hoden.

Ferner lassen sich im Blut die Schilddrüsenhormone T3 und T4 sowie der Laborwert TSH bestimmen. Diese geben Auskunft über die Funktion der Schilddrüse und dienen der Diagnose von Über- und Unterfunktionen.

Die Hormone Progesteron, Östradiol, Testosteron sowie das Stresshormon Cortisol lassen sich auch mittels Speicheltest nachweisen. Hierzu speichelt der Patient in ein Röhrchen. Die so gewonnene Speichelprobe wird genau wie die Blutprobe in einem endokrinologischen Labor untersucht.

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Wann nimmt man eine Hormonbestimmung vor?

Eine Hormonbestimmung ist immer dann sinnvoll, wenn Beschwerden und Symptome auf eine Störung im Hormonhaushalt hinweisen. So kann eine Hormonbestimmung Aufschluss geben, ob eine Frau bereits in den Wechseljahren ist. Auch bei unerfülltem Kinderwunsch kann eine Hormonbestimmung Ihnen darüber Aufschluss geben, welche Ursachen dahinter stecken.

Weitere Indikationen für eine Hormonbestimmung sind:

  • bei Verdacht auf das Polyzystische Ovarial-Syndrom (PCOS)
  • wenn Sie unter dem prämenstruellen Syndrom (PMS) leiden
  • bei Galaktorrhoe: dabei tritt Milch aus den Brustdrüsen außerhalb der Schwangerschaft und Stillzeit aus
  • wenn Frauen ein Behaarungsmuster vom männlichen Typ aufweisen
  • bei Verdacht auf Schilddrüsenunterfunktion mit den Symptomen Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Gewichtszunahme und Verstopfung
  • wenn Sie Anzeichen für eine Schilddrüsenüberfunktion haben mit Gewichtsabnahme, Durchfall, Nervosität oder Haarausfall

Ebenso sind die Hormontests Teil einer erweiterten Krebsvorsorge.

Wer übernimmt die Kosten für eine Hormonbestimmung?

Ob die Krankenkasse die Kosten für eine Hormonbestimmung übernimmt, hängt von den vorliegenden Beschwerden ab. So kommt die Krankenkasse zum Beispiel bei bestimmten Fällen von Fruchtbarkeitsstörungen für die Bestimmung der Hormone auf. Auch bei sehr starken Beschwerden in den Wechseljahren bezahlt die Versicherung den Hormontest. Ob und welche Kosten anfallen, sollten Sie mit Ihrem behandelnden Arzt absprechen. Speicheltests zur Hormonbestimmung übernimmt die gesetzliche Krankenkasse grundsätzlich nicht.

Fazit

Wenn Sie Symptome bei sich beobachten, die auf eine Störung des Hormonsystems hinweisen können, dann sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber. Die Blut- und Speichelproben sind schnell entnommen und geben Ihnen und Ihrem Arzt weitere Informationen zu Ihren körperlichen Abläufen. Gerade bei einem Kinderwunsch, der nicht schnell erfüllt werden kann, ist eine Hormonbestimmung wichtig, um die Gründe dafür einzugrenzen. 

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