Brustkrebsvorsorge: Informationen & Ärzte finden

05.01.2023

Brustkrebs (Mammakarzinom, also ein bösartiger Tumor der Brustdrüse) ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts Berlin wird in Deutschland jedes Jahr bei über 72.000 Patientinnen ein sogenanntes Mammakarzinom diagnostiziert. Eine von acht Frauen ist im Laufe ihres Lebens von der Erkrankung betroffen — Tendenz steigend. Dabei gilt: Je früher der Tumor entdeckt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Der Brustkrebsvorsorge kommt deshalb eine lebenswichtige Bedeutung zu.

Erfahren Sie hier mehr zum Ablauf der Brustkrebsvorsorge und finden Sie ausgewählte Ärzte für die Brustkrebsvorsorge.

Empfohlene Ärzte für die Brustkrebsvorsorge

Artikelübersicht

Was ist die Brustkrebsvorsorge?

Für die Untersuchung der Brust hinsichtlich einer Brustkrebserkrankung stehen vielfältige Methoden zur Verfügung. Sie variieren je nach Alter der Patientin.

Die gängigsten Untersuchungen sind

Seltener kommt eine Magnetresonanztomografie (MRT) zur Anwendung.

Ziel jeder Maßnahme ist es, Veränderungen im Brustgewebe wie etwa einen Knoten, frühzeitig aufzuspüren. So können die Ärzte im Falle einer bösartigen Tumorerkrankung schnellstmöglich mit der Behandlung beginnen.

Die gesetzlichen Krankenkassen tragen die Kosten für eine Reihe von Früherkennungsmethoden:

  • Patientinnen zwischen 20 und 29 Jahren: Frauen dieser Altersgruppe erkranken nur sehr selten an Brustkrebs. Daher enthält der gesetzlich vorgeschriebene Leistungskatalog der Krankenkassen noch keine explizite Brustkrebsvorsorgeuntersuchung. Allerdings übernimmt die Krankenkasse eine jährliche gynäkologische Untersuchung zur allgemeinen Krebsvorsorge beim Frauenarzt.
  • Patientinnen zwischen 30 und 49 Jahren sowie ab 70 Jahren: Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für eine jährliche Tastuntersuchung der Brust.
  • Patientinnen zwischen 50 und 69 Jahren: Zusätzlich zur jährlichen Abtastuntersuchung erhalten Frauen dieser Altersgruppe alle zwei Jahre eine Einladung zur freiwilligen Teilnahme an einem Mammografie-Screening.
  • Risikopatientinnen: Ist in der Familie der Patientin bereits häufiger eine Brustkrebserkrankung aufgetreten, gilt sie als Risikopatientin. Auch eine frühere Strahlentherapie im Brustkorbbereich führt zu einer erhöhten Gefahr, an Brustkrebs zu erkranken. In solchen Fällen wird zu einer intensivierten Brustkrebsvorsorge geraten. Wie diese gestaltet wird, sollte im Einzelfall mit dem behandelnden Gynäkologen besprochen werden.

Warum ist die Brustkrebsvorsorge so wichtig?

In erster Linie dient die Früherkennung von Brustkrebs durch regelmäßige Vorsorge dazu, tumorbedingte Todesfälle zu verringern.

Kleine Tumore lassen sich deutlich erfolgreicher und schonender behandeln als in einem späteren Stadium. Je früher ein Mammakarzinom entdeckt wird, desto besser stehen also die Chancen auf eine vollständige Heilung.

Bei frühzeitig diagnostizierten Tumoren ist meistens auch keine so ausgedehnte Operation notwendig. So kann die Brust oft erhalten werden.

Die Methoden im Überblick

Die Abtast-Untersuchung

Der Frauenarzt untersucht die Brustdrüsen und die Lymphknoten

  • in den Achselhöhlen,
  • am Schlüssel- sowie am
  • Brustbein

durch Abtasten. Überprüft wird außerdem die Form und die Größe der Brust und der Brustwarzen.

Auch ein vorsichtiges Drücken der Brustwarze gehört zur Vorsorgeuntersuchung. Dabei wird kontrolliert, ob Flüssigkeit austritt.

Das Mammografie-Screening

Als Mammografie-Screening wird das Röntgen der Brust bezeichnet. Dabei werden elektromagnetische Wellen durch die Brust geschickt. Je nach Art des Gewebes werden die Röntgenstrahlen unterschiedlich stark abgeschwächt.

Auf diese Weise entsteht ein sehr detailliertes Bild der Brust. Darauf sind auch sehr kleine, nicht tastbare Tumore in einem frühen Stadium sichtbar.

Das Mammografie-Screening übernehmen speziell ausgebildete Röntgenassistenten. Die Bilder der Brust werden anschließend von zwei verschiedenen Radiologen unabhängig voneinander beurteilt.

Innerhalb von etwa sieben Werktagen erhält die Patientin die Untersuchungsergebnisse per Post. Weitere umfangreiche Informationen zum Mammografie-Screening-Programm für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren finden Interessierte unter mammo-programm.de.

Selbstverständlich kommt eine Mammografie bei Verdacht auf eine Brustkrebserkrankung auch für Frauen anderer Altersgruppen infrage.

Die Brustultraschall-Untersuchung (Mammasonografie)

Mithilfe eines Schallkopfes werden bei der Ultraschalluntersuchung Schallwellen ins Brustgewebe gesendet. Weil das Gewebe den Schall je nach Art unterschiedlich stark reflektiert, entsteht ein Abbild der Bruststruktur. Fettgewebe wird beispielsweise eher dunkel dargestellt, Drüsen- oder Bindegewebe ist deutlich heller.

Die Mammasonografie ist insgesamt jedoch etwas ungenauer als das Mammografie-Screening. Besonders kleine Tumore oder die für Krebsvorstufen typischen Verkalkungen lassen sich nur schwer erkennen. Deshalb kommt der Brustultraschall vor allem ergänzend zur Mammografie zum Einsatz, wenn Auffälligkeiten auf einen Tumor hindeuten.

Im gesetzlich festgeschriebenen Leistungskatalog der Krankenkassen ist der Brustultraschall als alleinige Vorsorgeuntersuchung nicht enthalten. Einige Krankenkassen tragen die Kosten jedoch als zusätzliche Vorsorgeleistung.

Was kann ich selbst tun?

Das persönliche Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, lässt sich durch einen gesunden Lebensstil minimieren:

  • Regelmäßige Bewegung,
  • eine ausgewogene Ernährung und
  • ein normales Körpergewicht

beeinflussen die individuelle Gesundheit maßgeblich. Alkohol sollte nur selten, Tabak möglichst gar nicht konsumiert werden.

Selbstuntersuchung der Brust
Untersuchen Sie zur Brustkrebsvorsorge regelmäßig selbst Ihre Brüste auf Veränderungen © anna.stasiia | AdobeStock

Zudem ist die regelmäßige Selbstuntersuchung der Brust ein wichtiger Bestandteil der Vorsorge. So bekommen Sie ein besseres Gespür für den eigenen Körper. Bei beunruhigenden Veränderungen können Sie sofort einen Arzt konsultieren.

Eine Woche nach dem Beginn der Periode ist die Brust besonders weich. Das ist der geeignete Zeitpunkt für die Selbstuntersuchung. Tasten Sie Ihre Brüste jeden Monat selbst ab.

Führen Sie die Untersuchung bei guten Lichtverhältnissen vor einem Spiegel sowie zusätzlich im Liegen durch. Mehr konkrete Tipps dazu finden Sie in der Anleitung zur Brustuntersuchung der Frauenklinik Tübingen.

Gehen Sie unbedingt zum Frauenarzt, wenn Sie eines der folgenden Symptome entdecken:

  • Knoten in der Brust
  • Plötzlich auftretende Rötung, die nicht von selbst wieder abklingt
  • Veränderungen an der Brustwarze, beispielsweise Entzündungen, Hautveränderungen oder Einziehung der Brustwarze
  • Austreten von Flüssigkeit aus der Brustwarze
  • Neu auftretende Unterschiede der Brüste, beispielsweise in der Größe, der Form oder im Verhalten beim Heben der Arme

Hinweis: Viele Fälle von Brustkrebs werden erstmals bei einer Selbstuntersuchung entdeckt. Dennoch reicht die Selbstuntersuchung nicht aus! Nehmen Sie unbedingt alle Brustkrebsvorsorgemöglichkeiten wahr.

Der Idealfall ist ein aufeinander abgestimmtes Zusammenspiel der verschiedenen Methoden der Früherkennung.

Fazit

Ein Tumor ist nicht immer automatisch bösartig. Fallen in den Vorsorgeuntersuchungen Veränderungen in der Brust auf, kann es also durchaus auch zu "falschem Alarm" kommen. Dieser ängstigt die Patientin und belastet sie psychisch. Das ist neben der Strahlendosis, die bei einer Mammmografie auf die Patientin einwirkt, einer der Nachteile der Brustkrebsvorsorge.

Dennoch: Früh erkannt, ist das Mammakarzinom oft heilbar. Viele Patientinnen können durch die sofortige Therapie viele Jahre gewinnen. Insofern lohnt es sich für jede Frau, sich mit der regelmäßigen Brustkrebsvorsorge zu befassen und die Angebote in Anspruch zu nehmen.

Quellen

  • https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/brustkrebs/brustkrebs-basis-infos-fuer-patienten.html#vorbeugung
  • https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/brustkrebs/frueherkennung/selbstuntersuchung-der-brust.html
  • https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/brustkrebs/was-ist-brustkrebs.php
  • https://www.krebshilfe.de/infomaterial/Blaue_Ratgeber/Brustkrebs_BlaueRatgeber_DeutscheKrebshilfe.pdf
  • https://www.medizin.uni-tuebingen.de/de/das-klinikum/einrichtungen/kliniken/frauenklinik/brustzentrum/ratgeber
  • https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/032-045OLp1_S3_Brustkrebs_Fueherkennung_2010-abgelaufen.pdf
  • https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/032-045OLk_S3_Mammakarzinom_2018-09.pdf
  • https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/032-045OLp2_S3_Mammakarzinom_2019-04.pdf
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