Meningeom: Spezialisten und Informationen

12.06.2023
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Das Meningeom ist ein gutartiger Tumor der Hirnhaut. Er entsteht durch die Entartung von Zellen der sogenannten Arachnoidea, einer Hirnhautschicht. Bösartige Entartungen sind eher selten. Der Tumor ist durch ein langsames und verdrängendes Wachstum charakterisiert. Rund ein Viertel aller Tumore des zentralen Nervensystems sind Meningeome, dabei sind Frauen häufiger betroffen als Männer. Die Diagnose Meningeom wird überwiegend zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr gestellt.

Im Folgenden finden Sie weitere Informationen sowie ausgewählte Meningeom-Spezialisten.

ICD-Codes für diese Krankheit: C70, D32, D42

Empfohlene Meningeom-Spezialisten

Kurzübersicht:

  • Was ist ist ein Meningeom? Ein gutartiger Hirntumor, der sich aus den Zellen der Hirnhaut entwickelt und vor allem Menschen zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr betrifft.
  • Risikofaktoren: Die Ursache ist nicht bekannt, aber Menschen, die bereits eine Strahlentherapie erhalten haben, an einer Neurofibromatose Typ 2 leiden, sind häufiger betroffen. Auch zahnärztliche Röntgendiagnostik stellt ein Risiko dar.
  • Symptome: Je nach Ort der Tumorbildung treten unterschiedliche, meist unspezifische Symptome auf, darunter Kopfschmerzen, Erbrechen, Schwindel, Augenmuskellähmungen, Atem- und Bewusstseinsstörungen und weitere.
  • Diagnose: Mit einer MRT, einer MRS und einem CT kann der Tumor gut dargestellt werden. Nach der Entfernung des Tumors wird dessen Gewebe labortechnisch zur genaueren Beurteilung der Tumorcharakteristik untersucht.
  • Behandlung: Kleine Tumoren ohne Beschwerden müssen nicht unbedingt behandelt werden. Bei Symptomen sollte das Meningeom entfernt werden. Je nach genauer Art folgt im Anschluss eine Strahlentherapie, um übrig gebliebenes Gewebe mit zu entfernen.
  • Prognose: Je nach Schweregrad fällt die Prognose anders aus. Bei gutartigen Tumoren sind die Heilungsaussichten gut. Die 5-Jahres-Überlebensrate liegt bei über 90 Prozent.

Artikelübersicht

Die Ursachen des Meningeoms

Die meisten Hirntumoren entwickeln sich aus der eigentlichen Hirnsubstanz. Das Meningeom dagegen entsteht aus den Zellen der Hirnhaut. Die Hirnhaut besteht aus drei Schichten. Bei einem Meningeom ist die Arachnoidea betroffen, die mittlere Schicht. Die Zellen dieser Hirnhautschicht wachsen dann unkontrolliert.

Warum das Wachstum dieser Zellen außer Kontrolle gerät, konnte bisher nicht vollständig geklärt werden.

Forscher haben aber Risikofaktoren identifiziert, die die Entwicklung eines Meningeoms begünstigen. Dazu gehören

  • Bestrahlungen zur Therapie einer vorherigen Krebserkrankung,
  • zahnärztliche Röntgendiagnostik (in Abhängigkeit vom verwendeten Röntgenverfahren und vom Zeitpunkt, zu dem die Diagnostik durchgeführt wurde),
  • die erbliche Erkrankung Neurofibromatose Typ zwei. Davon Betroffene erkranken deutlich häufiger an einem Meningeom. Oftmals bilden sich sogar mehrere Meningeome, während Menschen ohne diese Erbkrankheit nur einen Tumor ausbilden.
Aufbau der Schädelschichten
Meningeome bilden sich in der Arachnoidea, der mittleren der Hirnhaut-Schichten © olgadanilina | AdobeStock

Meningeom – Die Symptome

Das Meningeom wächst sehr langsam, sodass die ersten Symptome oft erst Jahre nach dem Beginn der Tumorerkrankung auftreten. Erst, wenn die Tumormasse benachbarte Hirnregionen oder Nervenstrukturen verdrängt, kommt es zu Beschwerden. Diese sind jedoch äußerst unspezifisch und können auch bei anderen Erkrankungen auftreten.

Befindet sich der Tumor in der Nähe des Bewegungszentrums, leiden die Patienten unter Lähmungen der Arme und Beine.

Meningeome, die in der Riechrinne des Gehirns liegen, haben hingegen eine Einschränkung oder einen Verlust des Geruchssinns zur Folge. Da sich die Geruchsstörungen aber eher schleichend entwickeln, bleiben sie häufig unbemerkt.

Ein Meningeom kann ferner die drei Hirnhäute reizen und einen Krampfanfall auslösen. Dabei verlieren die Patienten für einen kurzen Zeitraum die Kontrolle über ihren Körper und leiden unter Zuckungen und Krämpfen. Unter Umständen verlieren sie auch das Bewusstsein.

Durch den Tumor erhöht sich der Druck, der im Inneren des Schädels herrscht. Ein erhöhter Hirndruck äußert sich durch verschiedene Symptome. Dazu gehören:

Tritt das Meningeom an den Hirnhäuten im Bereich des Rückenmarks auf, kommt es zum sogenannten lokalen Kompressionssyndrom. Die Patienten klagen über Sensibilitätsstörungen und Schmerzen im entsprechenden Versorgungsbereich. Eine beträchtliche Raumforderung im Rückenmarkskanal führt zu einer Myelopathie. Diese äußert sich je nach Lokalisation durch

  • Gangbildstörungen,
  • Empfindungsstörungen sowie
  • Störungen beim Toilettengang.

Unter Umständen wächst das Meningeom so langsam, dass sich das Gehirn an die strukturellen Veränderungen anpassen kann. Diese symptomlosen Hirntumore werden zufällig bei einer Computer- oder Magnetresonanztomographie entdeckt.

Die Diagnose des Meningeoms

Zur Diagnose des Meningeoms können verschiedene bildgebende Verfahren genutzt werden. Das am häufigsten verwendete Verfahren ist die Magnetresonanztomographie (MRT). Damit lassen sich die unterschiedlichen Weichteilqualitäten gut erkennen und die Untersuchung kommt ohne Strahlenbelastung aus.

Auch zur Untersuchung des Rückenmarkkanals eignet sich fast ausschließlich dieses Untersuchungsverfahren.

Eine nähere Einordnung des raumfordernden Prozesses im Gehirn ist mithilfe

  • der Magnetresonanzspektroskopie (MRS),
  • der diffusionsgewichteten MRT und
  • der Durchblutungsmessung des Gehirns mit der Computertomographie möglich.

Trotz der Hinweise mithilfe der genannten bildgebenden Verfahren kann nur die Untersuchung von Gewebeproben die Diagnose sichern. Das ist besonders beim erstmaligen Auftreten eines Hirntumors von hoher Bedeutung. Dazu wird während einer Operation Gewebemasse aus dem Tumor entnommen und anschließend im Labor untersucht.

Meningeom – Die Therapie

Nicht jedes Meningeom bedarf einer Behandlung. Ein kleiner Tumor, der keinerlei Beschwerden verursacht, kann vorerst beobachtet werden. Dazu müssen die Patienten in regelmäßigen Abständen beim Radiologen erscheinen. Er kontrolliert mittels CT oder MRT, ob der Tumor wächst oder unverändert bleibt.

Ruft der Tumor hingegen Beschwerden hervor, ist eine neurochirurgische Entfernung ratsam. Bei einem besonders gefäßreichen Tumor ist vor der Operation eine Embolisation nötig. Dabei werden die Blutgefäße verschlossen, um das Risiko größerer Blutverluste während des chirurgischen Eingriffs zu mindern.

Lässt sich das Meningeom nicht komplett entfernen, folgt im Anschluss eine Strahlentherapie. Dabei kommt hochdosierte ionisierende Strahlung zum Einsatz. Sie soll das Erbmaterial des Tumors schädigen und ihn so am Wachstum hindern.

Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist das Gamma-Knife: Dieses radiochirurgische Strahlentherapiegerät bündelt Strahlen in einem einzigen Punkt und zerstört den Krankheitsherd.

Die Prognose bei einem Meningeom

Die Prognose des Hirntumors hängt vor allem vom Schweregrad der Erkrankung ab.

Ein Meningeom Grad I lässt sich in einer Operation meist komplett entfernen und weist somit eine gute Prognose auf.

Rund zehn Prozent aller Meningeome entsprechen dem Grad II. Sie können schneller wachsen als Meningeome vom Grad eins und wachsen nach einer erfolgreichen Operation häufig wieder nach.

Das Meningeom vom Grad III wird als bösartig eingestuft. Es kann im Gegensatz zu den Tumoren vom Grad I und II auch in andere Organe metastasieren. Die Chancen auf Heilung sind hier gering und die Prognose dementsprechend schlecht.

Insgesamt betrachtet liegt die 5-Jahres-Überlebensrate des Meningeoms bei mehr als 90 Prozent. Das bedeutet, dass 90 Prozent der Patienten fünf Jahre nach der Stellung der Diagnose noch lebt.

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