Knochennekrose: Spezialisten und Informationen

04.05.2023
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Unter Osteonekrose bzw. Knochennekrose versteht man das Absterben von Knochengewebe. Die Störung der Blutzirkulation kann zu derartigen Nekrosen des abhängigen Knochens führen. Dabei kann es sich um eine partielle oder komplette Osteonekrose handeln.

Im Folgenden finden Sie weitere Informationen sowie ausgewählte Knochennekrose-Spezialisten.

ICD-Codes für diese Krankheit: M87

Empfohlene Knochennekrose-Spezialisten

Kurzübersicht:

  • Was ist Knochennekrose? Das Absterben von Knochengewebe.
  • Ursachen: Man unterscheidet eine septische (infektionsbedingt) von einer aseptischen Knochennekrose. Letztere ist multifaktorell. Die Ursache kann auch unbekannt bleiben.

Artikelübersicht

Ursachen für Osteonekrosen

Je nach Ursache unterscheidet man zwischen einer septischen oder einer aseptischen Osteonekrose.

Septische Knochennekrosen entstehen im Rahmen einer Osteomyelitis. Das ist eine bakterielle Infektion der Knochenrinde und des Knochenmarks.

Aseptische Knochennekrosen können verschiedene Ursachen haben. Dazu gehören unter anderem

Eine Knochennekrose kann auch eine unbekannte Ursache haben. Man spricht dann von einer spontanen (idiopathischen) Osteonekrose.

Bei Epiphysennekrosen im Wachstumsalter können auch die Wachstumsfuge und angrenzende Teile der Metaphyse einbezogen werden (Osteochondronekrose).

Eine primäre Nekrose des Gelenkknorpels kommt mangels eigener Blutversorgung nicht zustande. Der Knorpel kann aber sekundär erkranken.

Knochennekrose
Bei Knochennekrose stirbt Knochengewebe ab, wodurch der Knochen instabil wird © Aksana | AdobeStock

Juvenile aseptische Osteochondronekrose

Eine juvenile aseptische Osteochondrose kann sich in

  • Epiphysen,
  • Apophysen und
  • kurzen Knochen

entwickeln. Sie wird durch lokale Zirkulationsstörungen mit unbekannter Ursache hervorgerufen. Sie heilt durch Reparation spontan aus, kann aber bleibende Form- und Funktionsstörungen zurückbehalten.

Die juvenile aseptische Osteochondronekrose hat einen stadienhaften Ablauf mit

  • Initialstadium,
  • Kondensationsstadium,
  • Fragmentationsstadium und
  • Reparationsstadium.

Wichtigste Formen der juvenilen aseptischen Osteochondronekrosen

  • Nekrose des Femurkopfes (Morbus Perthes): Häufigste Erkrankung dieser Gruppe, Kinder zwischen 3 und 7 Jahren, vornehmlich Jungen. Schmerzen, Hinken, zunehmende Deformierung. Später Arthrosis deformans. Therapie: Entlastung. Ggf. stellungsverbessernde Osteotomie.
  • Nekrose der Schienbeinapophyse (Morbus Schlatter): Vor allem Jungen zwischen 12 und 15 Jahren. Schmerzen bei Zug der Quadrizepssehne und auf Druck (beim Knien!), Gelenk unbeteiligt. Schwellung. Therapie: Schonung (Sport!), Wärmeanwendung. Gipstutor mit Ausschaltung des Quadrizepszuges.
  • Nekrose des Kahnbeins am Fuß (Morbus Köhler I): Kinder zwischen 3 und 8 Jahren. Schmerzen, gelegentlich Schwellung. Therapie: Einlagenversorgung.
  • Nekrose von Mittelfußköpfchen (Morbus Köhler II, Morbus Freiberg): Meist Mädchen um die Pubertät. Schmerzen, ggf. Schwellung am Vorfuß. Therapie: Einlage, Vorfußbandage mit Mittelfußpelotte, orthopädische Schuhzurichtung. Wenn erfolglos: Operation.
  • Aspophysitis calcanei (Morbus Haglund): Ossifikationsstörung in der dorsalen Fersenbeinapophyse. Schmerz beim Gehen und bei Anspannung der Achillessehne. Therapie: Absatzerhöhung, evtl. Gehgips in Spitzfußstellung für 4 Wochen.
  • Osteochondrosis dissecans: Demarkierung einer Knochen-/Knorpelscheibe aus einer Gelenkfläche, meist am Knie, in und nach der Pubertätszeit. Corpus Librum (Gelenkmaus). Schmerzen, Erguss, evtl. Einklemmung. Therapie: Schonung (Sport), ggf. Gipstutor oder Orthese für 6-12 Wochen, Arthroskopie. Versuch der Refixation oder Entfernung des Dissekats. Bei ausgedehntem Knorpelschaden Pridie-Bohrung, am Hüftgelenk evtl. Umstellungsosteotomie.

Aseptische Osteonekrosen im Erwachsenenalter

  • Hüftkopfnekrose des Erwachsenen: Vorwiegend Männer zwischen 25 und 30 Jahren. Alkohol, Cortison, Diabetes, Hyperlipidämie, Lebererkrankungen, Taucher, Posttraumatische Hüftkopfnekrose nach Schenkelhalsfraktur. Schmerzen, Hinken, zunehmende Bewegungseinschränkung. Bei ausgeprägtem Krankheitsbild typischer Röntgenbefund. Frühdiagnose: Szintigraphie, Kernspintomographie (MRT). Therapie: zu Beginn evtl. entlastende Orthese, Flexionsostetomie, Kopfresektion mit Arthroplastik.
  • Osteonekrose des Femurkondylus (Morbus Ahlbäck): Vor allem Frauen über 60 Jahre, nach Cortisontherapie, Schmerzen an der Knieinnenseite, Erguss. Röntgen: Abflachung und Verdichtung, später Dissekation. Therapie: konservativ wie bei Gonarthrose wenig aussichtsreich, Valgisationsosteotomie, Arthroplastik.
  • Nekrose des Oberarmkopfes (Hass-Krankheit): Analog Hüftkopfnekrose. Therapie: Arthrodese oder Alloarthroplastik.
  • Lunatummalazie (Knieböck-Krankheit): Nekrose des Mondbeins der Hand. Eventuell Berufkrankheit, Schmerzen beim Gebrauch der Hand. Therapie: Ruhigstellung. Evtl. operative Ausräumung oder Arthrodese.
  • Nekrose der Sesambeine unter dem Großzehengrundgelenk: Belastungs- und Druckschmerz, Zerrungsschmerz bei passiver Dorsalbewegung der Großzehe. Röntgen: scholliger Zerfall. Therapie: entlastende Einlage oder Exstirpation.
  • Posttraumatische aseptische Nekrose eines Wirbelkörpers (Morbus Kümmel-Verneuil): Monate nach Wirbelfraktur Schmerzen, zunehmende Kyphose. Röntgen: Verdichtung, Abflachung, progrediente Keilform bei Erhaltung der benachbarten Intervertebralräume. Differentialdiagnose: Tumor! Therapie: physikalische Maßnahmen, Krankengymnastik, evtl. Korsett. Ultima ratio Spondylodese.
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