Gesundheitscheck - Ärzte für Früherkennung & Vorsorge

30.03.2024
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Der Gesundheitscheck gehört zu den gesetzlichen Früherkennungs- und Vorsorgeuntersuchungen. Ab dem 35. Lebensjahr können Sie alle zwei Jahre eine Untersuchung machen, die die Krankenkasse bezahlt. Das Leistungsspektrum hängt von der Art der Versicherung ab. Der Gesundheitscheck soll frühzeitig auf bestehende Risiken hinweisen.

Erfahren Sie weiter unten, welche Untersuchungen bei einem Gesundheitscheck anfallen.

 

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Artikelübersicht

Der Gesundheitscheck dient dazu, Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenkrankheiten und Diabetes früh zu erkennen. Darüber hinaus ermitteln Ärzte auch den allgemeinen Fitness- und Gesundheitszustand des Patienten

So können Ärzte Maßnahmen ergreifen, um gesundheitliche Risiken entgegenzuwirken und schwere Folgeschäden im Alter zu vermeiden.

Ablauf des Gesundheitschecks

Einen Gesundheitscheck können Sie bei einem Allgemeinarzt, einem praktischen Arzt oder einem Internisten machen. Die Untersuchung richtet sich immer nach einem bestimmten Schema. Insgesamt dauert der Check etwa zwei Stunden.

Zuerst führt der Arzt mit Ihnen ein gründliches Erstgespräch (Anamnese).

Dazu befragt er Sie nach folgenden Bereichen:

  • Ernährungsgewohnheiten
  • Rauchverhalten
  • Sport und Bewegung
  • Vorerkrankungen

Häufung von bestimmten Krankheiten in der Familie (Diabetes mellitus, Herzinfarkte und Schlaganfälle, Krebserkrankungen)

Anschließend führt der Arzt eine körperliche Untersuchung. Dabei hört er das Herz und die Lunge ab, ermittelt Ihr Körpergewicht sowie den Body-Mass-Index (BMI).

Außerdem  misst er Blutdruck und Puls. Darüber hinaus geben Sie eine Urin- und Blutprobe ab, um wichtige Laborwerte zu ermitteln. Besteht der Verdacht auf eine bestimmte Krankheit, kann der Arzt weitere Untersuchungen durchführen. 

Ohne Verdachtsdiagnose müssen Sie diese Untersuchungen selbst bezahlen. Wenn Sie privat versichert sind, kann es sein, dass die Untersuchungen zum Leistungsspektrum Ihrer Versicherung gehören. 

Zu den zusätzlichen Untersuchungen gehören:

Abhören von Herz und Lunge

Für diese Untersuchung nutzt der Arzt ein Stethoskop. Mit diesem kann er Herz und Lunge abhören und beurteilen, ob diese normal funktionieren. 

Das Herz beurteilt er anhand der Regelmäßigkeit des Herzschlages. Außerdem kann der Arzt die Funktion der Herzklappen einschätzen. Wenn diese schlecht schließen oder verengt sind, sorgen sie für Geräusche, die zusätzlich zum Herzschlag dazukommen. 

Der Arzt kann diese Geräusche dann den Herzklappen zuordnen. Dadurch kann ein erster Verdacht auf Herzrhythmusstörungen oder Herzklappeninsuffizienz auftreten. 

Auch beim Abhören der Lunge achtet der Arzt auf abnormale Geräusche. Hören sich die Atemzüge rasselnd oder pfeifend an, kann er erste Rückschlüsse auf Wassereinlagerungen oder Lungenkrankheiten ziehen.

Körpergewicht und Body-Mass-Index

Bei dem Body-Mass-Index handelt es sich um eine Maßeinheit für das Verhältnis von Körpergewicht zu Körpergröße. Dieser gibt an, ob eine Person untergewichtig, normalgewichtig, übergewichtig oder adipös (fettleibig) ist. 

Er lässt sich folgendermaßen berechnen: Körpergewicht geteilt durch das Quadrat der Körpergröße 

Das Ergebnis lässt sich anhand folgender Tabelle einordnen:

  • Untergewicht: unter 18,5
  • Normalgewicht: 18,5 – 25
  • Übergewicht: 25 – 30
  • Adipositas: über 30

Dabei gelten für Kinder jedoch andere Tabellen als für Erwachsene. Es kann auch sein, dass Sportler einen BMI im Bereich des Übergewichts haben, da Muskeln schwerer als Fett sind. 

Der BMI dient als Richtwert, Ärzte sollten immer alle Faktoren berücksichtigen. Übergewicht kann verschiedene Krankheiten begünstigen. 

Dazu gehören:

  • Diabetes
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen und 
  • Arthrose

Blutdruck und Puls

Mit dem Puls können Ärzte die mechanische, rhythmische Ausdehnung und Kontraktion der Gefäßwände messen. Der Puls lässt Rückschlüsse auf Herzfrequenz und Herzrhythmus zu. 

Eine Vielzahl an Faktoren wie körperliche Betätigung oder Aufregung beeinflussen den Puls. Er steigt dann an.

Deshalb sollten Patienten immer den Ruhepuls messen. Dieser liegt bei einem Erwachsenen normalerweise bei 60 bis 80 Schlägen pro Minute. Anhand des Pulses des Patienten kann der Arzt feststellen, ob das Herz regelmäßig schlägt und eine Herz-Rhythmus-Störung ausschließen.

Der Blutdruck gibt den Druck an, mit dem das Herz das Blut durch die Gefäße pumpt. Die Einheit ist eine Millimeter Quecksilbersäule (mmHg). 

Er besteht aus zwei Werten:

  • Der systolische Blutdruck und 
  • Der diastolische Blutdruck

Der systolische Blutdruck misst, wie das Herz das Blut in die Gefäße pumpt. Diese Phase bezeichnet man als Systole. 

Danach erschlafft das Herz wieder und der Druck lässt nach. Diese Phase heißt Diastole. Diese Phase misst der diastolische Blutdruck

Die Werte lassen sich durch eine Blutdrucktabelle in verschiedene Stufen einteilen:

  • Optimale Werte: unter 120/80mmHg
  • Normalwerte: unter 130/85mmHg
  • Hohe Normalwerte: unter 140/90mmHg
  • Bluthochdruck (Schweregrad 1): unter 160/100mmHg
  • Bluthochdruck (Schweregrad 2): unter 180/110mmHg
  • Bluthochdruck (Schweregrad 3): über 180/110mmHg
  • Isolierter systolischer Bluthochdruck: über 140/ unter 90mmHg

Herrscht dauerhaft ein zu hoher Druck in den Blutgefäßen, kann das zu verschiedenen Folgeerkrankungen führen. 

Dazu gehören:

Urin- und Blutuntersuchung

Mit den Laborwerten der Urinprobe lassen sich verschiedene Stoffwechselstörungen (zum Beispiel Diabetes mellitus) und Nierenerkrankungen ermitteln. 

Ist der Zuckerwert sowohl im Blut als auch im Urin zu hoch, handelt es sich um Diabetes.

Stellt der Arzt erhöhte Blutfettwerte (Triglyceride, Cholesterin) fest, kann das ein Hinweis auf erbliche Fettstoffwechselstörungen oder falsche Ernährung sein.

Diese erhöhen das Risiko für Arteriosklerose und somit auch für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt. Befinden sich im Urin rote Blutkörperchen oder ist der Eiweiß- und Kreatiningehalt hoch, kann das auf eine Nierenerkrankung hinweisen.

Abschlussbesprechung

In einem Abschlussgespräch bespricht der Arzt mit Ihnen die Ergebnisse sowie das weitere Vorgehen. Er kann ein individuelles Risikoprofil für Herz-Kreislauferkrankungen und andere Krankheiten erstellen. 

Außerdem gibt er Tipps, wie Sie Ihre Ernährung ausgewogener gestalten können und wie Sie mehr Bewegung machen können. 

Das Ziel ist eine gesunde und in Bezug auf Krankheiten risikoarme Lebensführung. Hat der Arzt eine Erkrankung festgestellt, erörtert er die nächsten Behandlungsschritte oder leitet Sie an einen Spezialisten weiter.

Es kann auch sein, dass vorher weitere Untersuchungen nötig sind. War der Gesundheitscheck unauffällig, so findet der nächste Check zwei Jahre später wieder statt.

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